DIE GYMNOSPERMEN
DER
BÖHMISCHEN KREIDEFORMATION.
VON
JOSEF VELENOVSKY,
DOCENTEN DER BOTANIK AN DER KAIS. KÖNIGL. BÖHMISCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG.
MIT 13 TAFELN.
VERÖFFENTLICHT MIT SUBVENTION DES COMITE FÜR DIE NATUR WISSENSCHAFTL . DURCHFORSCHUNG BÖHMENS.
PRAG.
DRUCK VON Dr. ED. GREGR. — IN COMMISSION BEI F. RIVNÄC.
1885.
DIE GYMNOSPERMEN
DER
BÖHMISCHEN KREIDEFORMATION.
VON
m JOSEF VELENOVSKY,
DOCENTEN DER BOTANIK AN DER KAIS. KONIGL. BÖHMISCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG.
MIT 13 TAFELN.
VERÖFFENTLICHT MIT SUBVENTION DES COMITE FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTL. DURCHFORSCHUNG BÖHMENS.
PRAG.
DRUCK VON Dr. ED. GREGR. — IN COMMISSION BEI F. RIVNÄC.
1885.
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VORWORT
Seit einer Reihe von Jahren mit dem Studium der Flora der böhmischen Kreideformation
beschäftigt veröffentlichte ich bereits in den „Beiträgen zur Palaeontologie Oesterreich-Ungarns“
von E. von Mojsisovics und Neumayr in Wien einen Theil meines Werkes „Die Flora der böhmi-
schen Kreideformation“, welcher in vier Heften die Dicotyledonen mit 25 Familien und 80 beschrie-
benen und abgebildeten Arten enthält.
Nachdem ich dann die Gymnospermen bearbeitet habe, sah ich, dass ich in Hinsicht auf den
Umfang und die Unkosten, mit welchen die Veröffentlichung dieser Arbeit verbunden sein würde, auf
die Publication in den oben genannten Beiträgen zur Palaeontologie lange warten müsste, aus welchem
Grunde ich mich entschloss diese Partie meines Werkes selbständig zu veröffentlichen.
Da die allgemeinen Resultate sowie die vergleichenden Beziehungen der einzelnen Pflanzen-
arten der böhmischen Kreideformation erst im letzten Theile meiner Flora behandelt werden sollen,
beschränkte ich mich auch in dieser Partie nur auf den beschreibenden Theil der darin enthal-
tenen Arten.
Der erste, welcher über die Kreide-Gymnospermen Böhmens geschrieben hat, war der
berühmte Gelehrte Graf Kaspar von Sternberg, welcher einige Coniferen beschrieben hat,
dieselben aber zumeist für Meeresalgen hielt.
Etwa 10 Arten hat Cor da in Reuss’ „Versteinerungen der böhmischen Kreideformation“
veröffentlicht, von welchen aber einige schlecht erhalten und im Sinne der beschreibenden Botanik
werthlos sind.
Ein Verzeichniss der Namen der Gymnospermen der böhmischen Kreideformation hat auch
Dr. 0. Feistmantel zusammengestellt (Sitzungsber. der k. böhm. Ges. der Wiss. J. 1872)
und K. R eng er in seiner Abhandlung über die Kreidepflanzen Böhmens in „Ziva“ J. 1866.
besonders die Krannera m i r a b i 1 i s Corda ausführlich besprochen hat. Kleinere Nachrichten
über die böhmischen Kreidegymnospermen findet man in Geinitz’ „Das Quadersandsteingebirge
oder Kreidegebirge in Deutschland“.
In der vorliegenden Arbeit sind 40 Gymnospermen beschrieben, von welchen 2 Arten
incertae sedis sind, 10 Arten die Cycadeen und 28 die Coniferen enthalten.
Während des Druckes dieser Arbeit wurden in den Kreideschichten Böhmens noch 10 neue
Coniferen entdeckt, welche hier nicht berücksichtigt werden konnten, welche aber gleichzeitig mit
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einer Reihe neuer Dicotylen in dem siebenten Theile meiner Flora noch beschrieben werden. Die
folgende (sechste) Abtheilung ist den Farnen gewidmet, welche in den „Beiträgen zur Paläontologie
Österreich-Ungarns “ noch am Ende dieses Jahres zur Publicirung gelangen dürften.
Die Abbildungen dieses Theiles sind lithographisch ausgeführt. Hie und da, wo es sich für
die bessere Veranschaulichung der Zapfen oder Zweigtheile vorteilhaft zeigte, habe ich möglichst
treue oder wenigstens der Wirklichkeit ziemlich gut entsprechende Restaurationen hinzugefügt.
Die Veröffentlichung dieser Arbeit war nur durch die Subvention des löblichen Comite für
die naturwissenschaftliche Durchforschung Böhmens ermöglicht, welchem ich an dieser Stelle meinen
verbindlichsten Dank ausspreche.
Mit dem herzlichsten Danke bin ich auch im grössten Masse dem Herrn Prof. Dr. Ant.
Fric verpflichtet, welcher nicht nur die Veröffentlichung der vorhandenen Arbeit förderte, sondern
mir auch überall bei dem Studium des grösstentheils von ihm zusammengebrachten Materiales mit
seinem werthen Rath zur Hand stand.
PRAG, den 1. Juli 1885.
Dr. (JOSEF 'VeLENOVSKY.
INHALT.
Vorwort.
Gymnospermae.
Species iucertae sedis.
Krannera mirabilis Corda
Thinnfeldia variabilis Vel
Cycadeae.
Microzamia gibba Corda
Fricia nobilis Vel
Podozamites obtusus Vel
„ striatus Vel
„ latipennis Heer
„ longipennis Vel
„ Eicbwaldi Heer
„ lanceolatus Heer
„ pusillus Vel
Nilssonia bobemica Vel
Seite
1
6
6
8
9
10
11
Coniferae.
Taxodiiieae.
Geinitzia cretacea Ung
Echinostrobus squammosus Vel. . .
Cyparissidium gracile Heer
„ pulcbellum Vel. . . .
„ minimum Vel
Sequoia Reichenbachi Gein sp. . . .
„ fastigiata Sternb. sp. ...
„ crispa Vel
„ heteropbylla Vel
„ rigida Heer
„ microcarpa Vel
Ceratostrobus sequoiaephyllus Vel. .
„ ecliinatus Vel
Glyptostrobus europaeus Heer . . .
Cupressineae.
Widdringtonia Reichii Ett
Libocedrus salicornioides Heer .
„ Veneris Vel
Juniperus macilenta Heer
Seite
15
16
17
18
19
21
22
23
24
25
26
27
28
. 29
Taxaceae.
Dacrydium densifolium Vel 12
Podocarpus cretacea Vel 13
Araucarieae.
Cunninghamia elegans Corda 14
„ stenophylla Vel 15
Abietmeae.
Pinus longissima Vel 29
„ sulcata Vel 30
„ protopicea Vel 31
„ Quenstedti Heer 32
Abies calcaria Vel 33
„ minor Vel —
„ chuchlensis Vel 34
Gymnospermae.
Species incertae sedis.
Taf. I. Fig. 1—7, 10—13. Taf. IY. Fig. 1, 2, 4, 7, 8, 9.
Krannera mirabilis Corda in lit.
Palaeostrobus mirabilis Renger, Ziva 1866. Predveke rostlinstvo.
Palaeostrobus crassipes Renger 1. c.
Flabellaria chamaeropifolia Göpp. Renger 1. c.
Dammara albens Presl im Sternberg’s Versuch der Flora der Vorwelt.
Dammarites crassipes Göpp. Flora der Quadersand, in Schlesien. Casop. „Kvety“ r. 1871, str. 268.
Lepidocaryopsis Westphaleni Stur. Verhandlungen der geolog. Reichsanst. Wien 1873.
Der cylindrische, dicke, mit breiten Blattnarben bedeckte Stengel ist gerade, oben mit einem zapfen-
förmigen Gebilde beendet, welches aus dicht stehenden, spiralig angeordneten dicken, holzigen Schuppen
zusammengesetzt ist. Diese Schuppen sind am Ende verdickt, auf der Aussenseite gewölbt, auf der Innenseite
mit einer Querrinne versehen, in welcher grosse, bis 40 cm. lange, steife, gerade, lineale, ganzrandige, vorne
stumpf abgerundete, gegen die Basis zu verschmälerte, derb lederartige Blätter sitzen. Die Nerven der Blätter
sind zahlreich, gleich dick, parallel verlaufend; die Blattfläche zwischen den Nerven mit 1 — 4 sehr feinen
parallelen Nervillen gestreift. Das Blatt wird am Grunde dick, wo zugleich die Nervation unkennbar ist. Die
Früchte kugelig, aussen fleischig, im Inneren hornartig, gestielt.
Eine zur Zeit der Quadersandsteinbildung in Böhmen allgemein verbreitete Pflanzenform. Es liegen
uns Überreste derselben von Nehvizd, Kaunic, Vyserovic, Vysocan, Mseno, Vojice bei Jicln
und Horic vor.
Bei Kaunic und. Nehvizd werden in den grossen Sandsteinbrüchen von Arbeitern nicht selten
kugelige oder ein wenig verlängerte Zapfen gefunden, welche als sonderbare versteinerte Kieferzapfen in ver-
schiedenen Schulsammlungen anzutreffen sind. Dieselben waren schon den ältesten Paläontologen bekannt, aber
unter verschiedenen Namen angeführt und so auch verschiedenartig bestimmt.
Im böhmischen Museum befindet sich eine ganze Sammlung dieser Zapfen, so dass man hier über
dieselben die beste Belehrung schöpfen kann. Auf der Tafel IV. sind einige Exemplare als Beispiele ab-
gebildet. Ihre Form ist am meisten kugelig, nicht selten von oben mässig zusammengedrückt, vorne abgerundet,
am Grunde vertieft. In der Vertiefung mündet ein dicker, gerader Stengel (Fig. 2, 9). Nicht selten ist der
Zapfen bedeutend verlängert wie Fig. 7. Die Grösse variirt bei einzelnen Exemplaren; man findet noch klei-
nere Stücke wie dasjenige Fig. 9 und wieder viel grössere als dasjenige Fig 1 ; die Grösse des Exemplars
Fig. 1 und 4 ist jedoch die gewöhnlichste.
Aussen auf den vermeintlichen Zapfen bemerkt man vor allem zahlreiche in regelmässigen Parastichen
angeordnete höckerartige Schuppen. Diese heben sich aus einer querrhombischen Unterlage auf, sind aber
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sehr massiv, dick, auf der Aussenseite gleichmässig gewölbt, glatt oder grob runzelig längs-genervt (Fig. 7),
auf der Innenseite kürzer abgeschnitten und hier mit einer tiefen Querrinne versehen. Diese Querrinne chara-
kterisirt alle Zapfen, welche mir überhaupt in die Hand kamen. Freilich findet man auch Zapfenstücke, deren
Schuppen von aussen durch den Druck an einander gedrückt sind und in Folge dessen die Querrinne unkennbar
wird, oder sind die Schuppen im groben Sandsteine schlecht erhalten, so dass wieder die Rinne im selben
verschwindet. Auf dieser Stelle muss ich auch bemerken, dass die Dammara albens Presl im Stern-
berg’s Werke (1. c.) sowie in Schimpers Palaeontologie vegetale und in Schenk’s Handbuch der Palaeon-
tologie nach einem schlecht erhaltenen Exemplare abgebildet oder überhaupt die Zeichnung nur oberflächlich
ausgeführt ist. Ähnliche Zapfen mit undeutlichen Querrinnen und zusammengedrückten Schuppen stellen uns
auch Fig. 2 und 9 dar. Stellenweise lassen sich jedoch alle Charaktere dieser Zapfen verfolgen.
Auf einigen Zapfen stehen die massiven Schuppen ziemlich weit auseinander und sind bedeutend ver-
längert, so dass sie eine verschiedene Art zu repräsentiren scheinen (siehe Fig. 7). Ob es zweie oder mehrere
Arten sind, überlassen wir den weiteren Nachforschungen der böhmischen Paläontologen, hier handelt sich vor
allem um die Bedeutung und die Verwandtschaft dieser Pflanzenüberreste.
Beobachtet man den gemeinschaftlichen Boden, aus dem die dicken, höckerigen Schuppen austreten,
näher, so scheint derselbe compact, nicht geborsten, durch keine Lücken getheilt, nur oberhalb jeder Schuppe
findet sich ein kleines, aber sehr tiefes Loch, von welchem noch später die Rede sein wird.
Die Schuppen sind bis zur Centralspindel von einander getrennt, die scheinbare compacte Oberfläche der
Zapfen kann daher nur darin seine Erklärung finden, dass hier die Schuppen sehr dicht aneinander gelegt sind.
Dass die Schuppen untereinander frei sind, ist sehr gut an mehreren Exemplaren wahrzunehmen, so z. B. an
jenem in Fig. 2, 4. Ich konnte einzelne Schuppen von den übrigen gut entfernen, irgend welche Samen oder was
anderes zwischen den Schuppen fand ich nirgends. Die Schuppen laufen in abnehmender Dicke bis zur Central-
spindel. Diese ist holzig, gerade und geht in einen gleich dicken, geraden Stengel über, wie bei Fig. 9. Dieser
vorher als Zapfenstiel erklärte Stengel lässt auf seiner Oberfläche spiralig stehende Schuppenspuren erkennen
(Fig. 9). Auf dem Zapfen Fig. 4 (auf der Rückseite unserer Abbildung) und 9 ist sehr gut zu sehen, dass die
holzigen Schuppen auf dem Stengel diese Spuren zurückliessen. Experimentell kann man diese Spuren erhalten,
wenn man einzelne Schuppen abbricht.
Die bereits beschriebenen Eigenschaften der Kaunicer und Vyserovicer Zapfen können mit keinem
Fruchtzapfentypus der sämmtlichen Gymnospermen verglichen werden, und daraus ist auch leicht zu begreifen,
warum sie so verschiedenartig als solche bis jetzt bestimmt waren. Presl hielt sie für einen verwandten
Typus der Gattung Dammara, wesshalb seine Bennenung Dammarites albens. Dieselbe Bestimmung
hat auch Göppert angenommen (Dammarites er as sipes). R enger (1. c.) hat sie für zweifellose Pinus-
Zapfen erklärt und zwar für einen ausgestorbenen Typus, dem er den Namen Palaeostrobus gegeben hat.
Neuerdings hat Stur (1. c.) in den böhmischen Zapfen die beschuppten Früchte einer Palme aus der Gruppe
Lepidocaryinae gefunden.
Alle diese Bestimmungen sind unzulässlich, wenn man die Zusammensetzung der fraglichen Zapfen
näher betrachtet. Es können dieselben überhaupt keine Fruchtorgane sein. Die Schuppen sind sehr dick,
holzig, am Ende noch mehr verdickt und von solcher Form, dass für dieselbe kein Analogon weder bei Cyca-
deen noch bei Coniferen angeführt werden kann. So gewölbte, dicke und mit einer Rinne auf der Innenseite
versehene Schuppen hat keine Pinus noch Dammara der Jetztwelt. Der dicke Stiel war schon Göppert
auffallend, darum seine Benennung Dammarites cras sipes. Dieser muthmassliche Stiel ist wirklich
ungewöhnlich stark (siehe z. B. Fig. 2, 9), gerade, sehr lang (es war wenigstens seine Beendung noch nicht
nachgewiesen), auf der Oberfläche Blattspuren trägend. Solche Stiele hat wieder keine Pinus-, keine Dammara-
noch eine Palmenfrucht in der lebenden Pflanzenwelt. Der vermeintliche Zapfenstiel hat vielmehr die Form
einer Achse (eines Stengels), welche am Ende ein zapfenähnliches Gebilde trägt.
Zwischen den einzelnen Schuppen befindet sich kein Same noch irgend ein bracteenartiger Gegenstand,
woraus auf eine Verwandtschaft mit der Gattung Pinus zu schliessen wäre.
Unsere Zapfen sind nur vegetative Beendung eines Stengels und werden als solche in der Abbildung
Fig. 8 dargestellt. Nicht selten sind mit den vermeintlichen Zapfen cylindrische, mehr oder weniger lange
Stengelstücke zu finden (Tafel III. Figur 1), auf denen man spiralig stehende, quer verlängerte Blattspuren
sieht. Diese Stengelstücke sind nichts anderes, als die dicken, geraden Stiele der Zapfen wie bei Figur 9.
Auch auf diesen sieht man dieselben Blattspuren. Wir haben also einen cylindrischen Stengel vor uns, welcher
Blätter trägt; diese Blätter stehen am Ende des Stengels sehr dicht und spiralig nebeneinander, sind sehr
massiv und holzig. Die Schuppen der scheinbaren Zapfen sind nur Blattbasen, welchen die eigentlichen Blätter
als den Ansätzen aufsitzen und endlich gliederig abfallen. Einen direkten Beweis für diese Deutung der ver-
meintlichen Schuppen findet man auf mehreren Zapfen, wo sich den einzelnen Schuppen in der oben erwähnten
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Rinne breite, lange Blätter anlegen (die Bracteen Rengers). Einen ähnlichen Fall bietet uns das Exemplar
Figur 4 dar. Hier sieht man ein deutliches rechts und links vollkommen erhaltenes, oben abgebrochenes
Blatt, das mit seiner Basis in der Schuppen-Rinne sitzt. Rechts vom letzteren legen sich mehrere Blätter
aneinander und alle sitzen an den einzelnen Schuppen, welche bis zur Centralspindel untereinander frei
sind, was besonders auf der Rückenseite dieses Stückes, wo auch die Centralspindel hervortritt, deutlich ist.
Diese Blätter sind auf dem Schema Fig. 8 bei d) angedeutet. Das tiefe Loch hinter jeder Schuppe wäre
dann am wahrscheinlichsten ein Gefässbündelstrang, der in das aufsitzende Blatt eintritt.
Es ist also eine nachgewiesene Thatsache, dass jenezapfenförmigenGebilde nur vegetative
blättertragende Axen sind, es bleibt uns aber die Art des Wachsthums der Pflanze, welcher sie ange-
hören, zu erklären. An allen Exemplaren, welche noch im Sandsteine liegen, sind noch die Blätter vorhanden,
ebenso alle Lager, aus welchen die vermeintlichen Zapfen weggenommen sind. Gewöhnlich waren nur die Zapfen
untersucht, ihre Lager waren aber unbeachtet geblieben und so wurden die ersteren leicht für Coniferenzapfen
gehalten. Die ganze Pflanze war entweder einfach, nicht verzweigt, dann aber sehr niedrig, oder war dieselbe
gross, dann aber verzweigt. Die verhältnissmässig dünnen Stengel, wären sie einfach und hoch, könnten
niemals so zahlreiche und grosse Blätter tragen, weil sie sehr leicht brechen möchten. Sie waren wahrscheinlich
niedrig etwa, wie die jetztlebenden Zamien. Übrigens haben die lebenden Zamien annähernd ähnliche kugelige
oder ellipsoidische, mit dicken Blattstielen besetzte Stengel. Fossil sind ähnliche Cycadeen- und Zamieenstämme
in verschiedenartigen Formen bekannt. Saporta beschreibt aus den Juraschichten Frankreichs (Palaeontologie
Frangaise) auch einen Cycadeenstamm (Bolbop odium), der neben der ähnlichen Form auch dichstehende
Blattbasen besitzt, von denen auch regelmässig gliederig die Blätter abfielen. Es bleibt also eine Krannera
nicht ohne Analogon im Pflanzenreiche.
Corda hat in seinem Manuscripte die betreffenden Zapfen als selbstständige Gattung Krannera
beschrieben und einer neuen Familie Kranneriaceae eingereiht. Er hielt ebenso die vermeintlichen Zapfen
für Fruchtzapfen und zwar aus der Verwandtschaft der Cycadeen. Diese Deutung der Zapfen ist freilich falsch,
ihre Stellung aber zufällig ziemlich wahrscheinlich. Es liegt daher kein Grund vorhanden, warum diese Pflanze
die Benennung Krannera nicht beibehalten könnte. (Siehe Renger 1. c.)
Wir kennen auch die Blätter, welche den Krannera- Zapfen aufsassen, sehr gut. Auf diesen Zapfen
sind sie nicht lang, sondern gewöhnlich abgebrochen, in dem Kaunicer, Nehwizder, Charvatecer
Sandsteine kommen aber dieselben mehr oder weniger vollkommen erhalten sehr häufig vor. Die Abbildungen
Taf. I., Fig. 1 — 7 stellen sie in natürlicher Grösse dar.
Diese Blätter waren von meinen Vorgängern im Studium der böhmischen Kreideflora grösstentheils
als Flabellar ia chamaeropifolia Göpp. bestimmt und als solche sind sie auch in einigen Büchern
erschienen. Diese Blätter sind einfach. Die Flabellaria chamaeropifolia Göppert rührt aus den
jüngsten Kreideschichten her ; im Cenoman (Perucer Schichten) scheinen die Palmen zu fehlen, sind wenigstens
bis jetzt nicht vollkommen nachgewiesen.
Die Blätter sind im Sandstein braun abgedrückt und zeigen eine derbe, feste Beschaffenheit. Höchst
gut erhalten ist das Exemplar Fig. 1, dessen Blattspitze in Folge von Bruch im Sandsteine gespalten ist. Die
Basis des Blattes ist mässig verschmälert und endet mit einer schiefen Narbe. Besonders im negativen Abdrucke
ist diese Blattbasis derjenigen Taf. IV. 4 a) ganz ähnlich. Die Blattnarbe deutet wohl die Stelle, wo sich
das Blatt oberhalb der Schuppenrinne abgetheilt hat. Die Blattbasis (Figur I. 1) ist etwas grösser als
diejenige Figur 4 a) Tafel IV., die Krannera -Zapfen und ihre Schuppen sind aber auch ungleich gross.
Wir finden zwischen den langen Blättern auch bedeutend schmale Formen wie z. B. Fig. 7, welche den klei-
neren Zapfen angehören müssten. Die Blattresten auf den Zapfen sind übrigens ebenso dick-lederartig und
ganz ähnlich dicht längs gestreift. Zwischen einzelnen Nerven sind ebenso feine, parallel laufende Nervillen
erkennbar, wie auf den grossen Blättern, welche mit den Zapfen Vorkommen.
Diese Blattform ist uns aber völlig fremd. Wir finden weder zwischen den Cycadeen noch zwischen
den Coniferen ein ähnliches Analagon. Eine Monocotyle kann es ebenso nicht sein, wie wir noch im Folgenden
sehen werden.
Sonderbarer Weise können wir dagegen diese Blätter sehr gut mit Blättern der paläozoischen Gattung
Cordaites vergleichen. Ich habe zu diesem Behufe viele Abbildungen und Beschreibungen dieser Gattung
mit unseren Blättern verglichen und nirgends wesentliche Merkmale gefunden, durch welche sich die letzteren
von den Cordaitesblättern unterscheiden möchten.
Unsere Blätter waren wie die der Cordaiten sehr dick, derb lederartig. Für diese Eigenschaft spricht
schon der Umstand, dass sie im Gesteine in geraden, nicht gefalteten oder gebogenen Stücken Vorkommen.
Das Blatt Fig. 1 gibt uns in dieser Hinsicht das beste Zeugniss. Auf einigen Blattstücken sieht man Stellen,
wo die ehemalige Blattsubstanz in Form eines dicken, dicht gestreiften Überzuges hervortritt, so z. B. auf
l*
4
den Blattfragmenten Fig. 5, 7. Ebenfalls zeigen die quergebrochenen Blätter auf den Krannera-Zapfen eine
mächtige Schicht der ehemaligen Blattsubstanz. Die steife, lederartige Form des Blattes lässt vermuthen, dass
die Blattsubstanz mit einer festen aus sclerenchymatischen Zellen bestehenden Epidermisschicht überzogen
war, wie es für die Cordaitesblätter nachgewiesen ist (siehe Schenk, Handbuch der Palaeontologie II. Bd.
S. 245), welchen auch stärkere Mittelrippen fehlen. Die Basis des Blattes Fig. 1, auf dem die Blattsubstanz
überall erhalten ist, ist beinahe glatt, unten flach genervt und etwas dicker als der obere Theil des Blattes —
also wieder analog den Cordaiten.
Die Blattspitze ist ebenso rundlich beendet wie diejenige der Cordaiten (siehe Fig. 1, 4, 5).
Die Nervation besteht aus vielen parallelen, nicht starken Nerven. Die Fläche zwischen den einzelnen
Nerven ist etwas gewölbt und mit anderen 2 — 4 höchst feinen Nerven durchgezogen (eine vergrösserte Partie
bei Fig. 2, 3). Dieselbe Nervation fand ich z. B. auf den schön erhaltenen Exemplaren der Cordaites
borassifolius aus der böhmischen Permformation.
Die Blattbasis ist breit, gestutzt, wie bei allen Cordaites-Arten, siehe z. B. Schimper, Palaeontologie
vegetale, Taf. CX. Fig. 25 Pycnophyllum (Cordaites) b orassif olium Brngt.)
In den älteren Formationen finden wir auch ähnliche Blätter, welche aber mannigfaltig von Autoren
bestimmt sind. Sehr nahe verwandt scheint mir zu sein das Blattfragment Yuccites tenuinervis Nathorst
(Floran vid Bjuf Taf. XI. Figur 3) und die prachtvollen beblätterten Zweigbruchstücke, welche Schenk
Eolirion benannt hatte (die fossilen Pflanzen der Wernsdorfer Schichten in den Nordkarpaten).* Schenk
vergleicht seine Blätter mit den monocotylen Gattungen Dracaena, Yucca, Lomatophyllum und Cor-
dyline. Ich habe viele Arten aus diesen lebenden Gattungen untersucht, bin aber zu dem Resultate gekommen,
dass sie mit unseren Perucer Blättern gar nichts gemeinschaftlich haben. Man findet vor allem bei allen diesen
Pflanzen Blätter, welche mit einem Mittelnerven versehen sind, und wenn auch dieses nicht vorhanden ist, so
ist derselbe durch eine mittlere dicke Partie am Blattgrunde ersetzt, welcher dann auf der Oberseite des Blattes
eine vertiefte Rinne entspricht. Die Länge der Blätter dieser Pflanzentypen erfordert es, dass sie eine mecha-
nische Unterstützungsachse besitzen müssen, welche entweder durch den Mittelnerv oder durch die verdickte
Mittelpartie am Blattgrunde dargestellt ist. Bei unserer Art sind aber die Blätter steif, rigid, man bemerkt
auf denselben jedoch keinen Mittelnerv, noch eine verdickte Grundrippe, welche die sclerenchymatische
Zellenschicht der Oberfläche und die festen zahlreichen Nerven ersetzen.
Die Nerven der verglichenen monocotylen Blätter treten scharf aus der Blattoberfläche hervor, die
stärkeren wechseln mit den schwächeren in einem völlig verschiedenen Verhältnisse als bei den Krannera-
Blättern. Am nächsten könnten die Blätter der Yucca noch in Anbetracht genommen werden. Die Nervation
derselben ist doch viel verschieden, die Lederartigkeit der Blätter ist eine andere und alle Blätter dieser
Gattung enden mit einer feinen, nicht selten zusammengerollten Spitze. Die Blätter der meisten Bromeliaceen
sind zwar auch dick, sie sind aber zum grössten Theile am Rande gezähnt und ungewöhnlich breit massiv.
Unter den Monocotylen ist also für die Krannera-Blätter kein Analogon zu finden, ebenso wenig unter
den Dicotylen. Ähnlichen Blättern begegnet man aber neben den erwähnten Cordaiten in der Gruppe der
Gymnospermen und zwar am häufigsten bei den ausgestorbenen Formen. Es sei schon darauf hingewiesen,
dass die Form unserer Krannera- und der oben erwähnten Schenks und Nathorsts Blätter im Wesentlichen
an die Blattform der Gattungen Podozamites, Feildenia, Phoenicopsis erinnert (Schenk hat neuer-
dings seine Eolirion mit der Gattung Phoenicopsis verbunden. Handbuch der Palaeont. S. 269). Die Blätter
dieser fossilen Gattungen sind ebenso derb lederartig und mit ähnlicher Nervation ausgezeichnet. Die Blatt-
spitze ist ebenso stumpf abgerundet und die Blattbasis in einen kurzen, festen, breiten Stiel verschmälert. In
dieser Hinsicht nenne ich z. B. Podozamites Agardhianus Brgn. und P. poaeformis Nath. (Floran
vid Höganös och Helsingborg). Schmalhaus en’s Rhiptozamites Göpperti (Beiträge zur Juraflora
Russlands) hat Blätter, welche neben anderen Merkmalen auch durch die Grösse unseren Blättern des Quader-
sandsteins nahestehen. Einige Arten der Gattung Noeggerathia können hier auch mit Recht erwähnt werden.
Die meisten der bereits genannten Blattarten gehören grösseren gefiederten Blättern, es ist aber möglich, dass
viele von denselben selbstständige einfache Blätter sind.
Die Möglichkeit, dass viele ausgestorbenen Gattungen der Jura- und Kreideperiode, die theilweise zu
den Taxaceen, theilweise zu den Cycadeen gerechnet werden, die Nachkommen oder die Überreste der Familie
Coidaiteae sind, ist daher nicht ausgeschlossen. Die Cordaiteen möchten in der Mitte zwischen den Cycadeen,
Gnetaceen und Coniferen stehen. Es fehlen uns freilich direkte Beweise für diese Vermuthung, es gibt aber
ebenso wenig negative Gründe gegen dieselbe.
* Es ist möglich, dass die Palaeozamia megaphylla Phill. aus Stonesfield in England, welche Nothorst für eine
luccites erklärt, auch hieher gehört. (Nathorst, Über eine wis. Reise nach England 1879).
5
In den Perucer Sandsteinen bei Nehvizdy, Charvatec, Vysocany kommen sehr häufig kugelige
Gebilde vor (Tafel I., 10 — 13, 18), welche in der grössten Breite 3 bis 4 cm. im Durchmesser erreichen.
Von oben sind sie ein wenig zusammengedrückt, an der oberen Seite gewölbt, an der unteren in der Mitte
eingedrückt und hier mit einer kreisförmigen Contour versehen, welche einem abgebrochenen Stiele entspricht.
Im Durchschnitte stellt uns diese Fossilien die Abbildung Fig. 12 vor. Auf den ersten Blick können diese
Eichen, wie sie die Steinmetzer getauft hatten, für irgend ein Fruchtgebilde gehalten werden. Sie sind auf
der Oberfläche glatt, keine Skulptur, Streifen oder Erhabenheiten sind auf selben warzunehmen.
Hielten wir diese Versteinerungen für Früchte, was nicht unwahrscheinlich ist, so müssten sie im
lebenden Zustande mehr kugelig sein, da sie durch Druck im Läufe der Fossilification eine grössere oder
kleinere Zusammendrückung erleiden müssen. Ihre vollkommene, nicht veränderte Form stellt uns das schöne
Stück Fig. 18 dar. Der kugelige Kern musste sehr massiv und hart sein, und da keine Börstungen oder
Näthe vorhanden sind, so kann es keine aufspringende Frucht sein. Am wahrscheinlichsten repraesentiren uns
diese Früchte aus hartem Endosperm entstandene Kerne, welche noch mit einer fleischigen Aussenschicht
umgeben wären. Diese letztere wird im Sandsteine durch einen hohlen braunen Lagerraum angedeutet, in dem
die Steinkerne liegen.
Schon längst sind diese Früchte den böhmischen Palaeontologen bekannt, aber bis jetzt war kaum
die Yermuthung angedeutet, welcher Pflanze sie angehören könnten. Ich kann freilich für dieselben keine
definitive Bestimmung aufstellen, ich will nur auf ihre auffallende Ähnlichkeit mit den meisten Cordaites-
Früchten hinweisen.
Die Früchte der Cordaiten waren fleischige Steinfrüchte mit einem inneren hornartigen Endosperm-
kerne, welcher aussen mit einem fleischigen Überzüge umgeben war. In Erdschichten ist nur der harte Kern
erhalten, während der fleischige Überzug am meisten verwesen ist oder es stellt uns denselben ein Hohlraum, in
dem der Kern liegt, vor. Ihre Form ist mannigfaltig, zuweilen sind sie aber kugelig, herz-kugelig, keine Struktur
auf der Oberfläche zeigend. Der Fruchtstiel, wie Schenk bemerkt (Handbuch der Palaeontologie), liängte
lange Zeit mit der Frucht zusammen, so dass man dieselbe nicht selten auf den versteinerten Arten vorfindet.
Eine ähnliche Steinfrucht mussten nun auch unsere Perucer Früchte gewesen sein. Sie sind ebenso
durch einen Stiel ausgezeichnet, welcher häufig in bedeutender Länge mit dem Steinkern zusammenhängt, wird
aber regelmässig mit d.erti Sandsteine abgebrochen, so dass nach demselben nur die kreisförmige Contour
zurückbleibt.
Ich habe verschiedene Formen der Cordaiten-Früchte mit unseligen verglichen, und da fand ich in der
Steinkohlensammlung des böhm. Museums Corda’s Originale von Carp olithes discus und C. placenta
(Corda, Beiträge. Taf. II. Fig. 20. Taf. I. Fig. 1.), welche eigentlich dasselbe Objekt wie unsere Kreidefrüchte
nur in wenig geringerer Grösse vorstellen. Sie sind etwa um ein Drittel kleiner, aber ebenso linsenförmig
zusammengedrückt, ebenso auf der vertieften Seite mit einer kreisförmigen Contour in der Mitte versehen,
so dass wir, wenn dieselben zur Vergleichung abgebildet werden sollten, die Abbildungen Figur 10 und 11
copiren könnten.
Auch folgender Umstand ist bei den verglichenen Früchten ebenso interessant wie übereinstimmend : auf
den Früchten der Carp olithes discus Corda (Taf. II. Fig. 20) liegt herum der kreisförmigen Stielspur ein
rindenartiger, am Rande unregelmässig abgebrochener, schwarzer Überzug, vielleicht ein Überrest der ehemaligen
fleischigen Aussenschicht. Dasselbe finden wir auf der Frucht Fig. 18, aber im umgekehrten Verhältnisse;
die Aussenrinde bedeckt nämlich die ganze Frucht, nur bei der Stielspur ist sie abgebrochen.
Noch ein anderes Merkmal unserer und Corda’s Früchte deutet auffallender Weise auf ihren gleichen
Ursprung. Zerschlagen wir den Sandstein, in welchem die kugeligen Früchte eingebettet sind, so theilt sich
der Sandstein so, dass die Seite der Frucht, wo sich der Stiel befindet, frei erscheint, die andere abgerundete
Seite bleibt immer mit dem Sandstein in Verbindung. Und ähnlich findet man es auf den Steinkohlenfrüchten
Corda’s. Den Grund dieser Erscheinung suche ich in der ungleich starken fleischigen Aussenschicht der Frucht;
auf der Seite, wo der Stiel sich findet, war sie mächtiger und darum ein grösserer Zwischenraum zwischen
dem Kern und den Wänden der Höhlung, in der das letztere liegt, und darum löst sich der Kern so leicht
vom Sandsteine ab. Auf der entgegengesetzten Seite war oben die fleischige Aussenschicht der 1 rucht dünn,
weshalb eine festere Verbindung des Steinkernes mit dem Sandsteine. Diesen Verhältnissen gemäss habe ich
eine ähnliche Frucht im Durchschnitt bei Fig. 13 abgebildet.
Als ich im Jahre 1885 die Sandsteinbrüche bei Nehvizd besucht habe, fand ich auf allen Sandstein-
stücken, welche man im ersten Steinbruche am Wege ausgebrochen hat, eine Menge von Krannera-Blättern
und Krannera-Früchten beisammen. Die Arbeiter erzählten mir nebstdem, dass sie sehr häufig in diesen Schichten
die „Weintrauben“ (Krannera-Zapfen) antreffen.
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Übersieht man nun alle Merkmale und Umstände, unter welchen die bereits beschriebenen Früchte in
Erdschichten Vorkommen, und erwägt man weiter, dass die Krannera-Blätter so auffallend an die Cordaites-
Blätter erinnern, so kann die Vermuthung, dass sie derselben Pflanze, und zwar einer Pflanze aus der Ver-
wandtschaft der Cordaiten angehören könnten, ziemlich wahrscheinlich sein. Sicher kann ich aber behaupten,
dass die beschriebenen Früchte, die Krannera-Zapfen und Krannera-Blätter keiner monocotylen noch dicotylen
Pflanze zugezählt werden können.*
Blätter stark ungleichseitig dreieckig bis rundlich, ganzrandig, vorne abgerundet, am Grunde in einen
kurzen, dicken Stiel verschmälert. Die zahlreichen dünnen, strahlförmigen Nerven laufen in eine gemeinschaft-
liche Linie zusammen, welche bald in der Mitte liegt, bald rechts oder links in der Blattspreite gerückt ist.
Die Nerven sind reichlich, netzaderig verzweigt.
In den Perucer Thonen bei Euch eibad nicht selten (im Jahre 1881).
Die Form dieser Blätter ist sehr unbeständig. Die gewöhnlichste Form ist diejenige Fig. 1 oder 2,
man findet aber nicht selten elliptische oder beinahe rundliche Exemplare, wie bei Fig. 5. Der Blattstiel ist
immer gut deutlich und endet mit scharfer Ansatzlinie. Die Blattspreite war von derber, lederartiger Natur.
Der Mittelnerv ist dünn und sehr selten in der Mitte der Blattspreite verlaufend. Die übrigen Nerven laufen
ziemlich parallel untereinander, sind fein, alle gleich stark und stellenweise gabelig getheilt oder durch Quer-
nerven verbunden.
Das Blatt Fig. 4 hat keinen Mittelnerv, die feinen Seitennerven laufen in der Richtung zur rechten
Seite des Blattes. Dieses Blatt hat besonders einen gut erhaltenen Stiel, der am Grunde gerade abgestutzt ist.
Das Blattstück Fig. 12 zeigt ebenso einen deutlichen Stiel, auf dem die gliederig abfallende Basis kennbar ist.
Der keilförmige Umriss der Blattspreite ist hie und da gefaltet und zerrissen.
Die variirende Form und die Nervation dieser Blätter entspricht sehr gut den Blättern, welche Heer
als Thinnfeldia Lesquer euxiana benannt hatte (Fl. grönl. 1. Th. S. Taf. XLIV. Fig. 9, 10. Taf.
XL VI. Fig. 1 — 12). Der Rand ist bei unseren Blättern freilich ungetheilt und uxe Nerven vielleicht mehrmals
verzweigt und nebstdem stellenweise untereinander verbunden, was bei den Heer’s Blättern nicht vorkommt.
Die unsymetrische Form der Kuchelbader Blätter scheint mir auf ein grösseres, gefiedertes Blatt hin-
zuweisen; die Verwandtschaft derselben mit der Gattung Zamia oder Podozamites wäre demnach nicht
unwahrscheinlich.
Eine entfernte Ähnlichkeit haben diese Blätter mit einigen Farnen, welcher aber die Lederartigkeit
der Blattspreite und besonders der dicke, gliederig sich abtheilende Blattstiel widerspricht.
Corda in Reuss, Versteinerungen der böhmischen Kreideformation Taf. 46. Fig. 1 — 10.
Conites gibbus Reuss, Geogn. Skiz. 2. pag. 169.
Fruchtzapfen länglich, cylindrisch, vorne kurz zugespitzt, am Grunde verschmälert, auf langen, dicken,
verzweigten Stielen. Fruchtschuppen dünn, flach, am Ende in ein sechseckiges, mit rauhen Haaren bedecktes
und mit zwei Höckerchen versehenes Schildchen verbreitet. Samen ellipsoidisch, aus einer äusseren fleischigen
Testa und einem körnig punktirten, hornartigen Kerne bestehend.
In den grauen Perucer Schief erthonen bei Vyserovic ziemlich häufig. Im Pläner beim Weissen
Berg nächst Prag und nach Corda auch bei Triblic und Laun.
* In der Zeitung „Kvety“ S. 268. findet man einen restaurirten Zweig der Nehvizder Krannera. Derselbe ist falsch
gezeichnet, weil der Krannera-Zapfen als Fruchtzapfen einer Dammara den Zweig beendet, und dass die Blätter dem Zweige
selbst aufsitzen; die Blätter sind zu klein und nicht steif lederartig sondern schlaff, hin- und hergebogen wie bei einer
Phragmites-Art gezeichnet.
Thinnfeldia variabilis n. sp.
Taf. II. Fig. 1—5. Taf. III. Fig. 12.
Cycadeae.
Microzamia gibba Corda.
Taf. III. Fig. 5—16. Taf. IV. Fig. 6. Taf. V. Fig. 8.
7
Aus dem Vyserovicer Fundorte 'besitzt das böhmische Museum eine ganze Collection dieser so inter-
essanten Fruchtzapfen. Diejenigen aus dem Weissenberger Pläner sind besonders schön erhalten, wenig zu-
sammengedrückt und voll von Samen.
Die grössten Individuen stellt das Exemplar Fig. 7 dar. Die Weissenberger Zapfen (Fig. 9) sind
immer viel kleiner als die von Vyserovic, es ist daher möglich, dass hier zwei Arten zu unterscheiden sind,
welche aber jedenfalls derselben Gattung angehören müssen. Die Zapfen sitzen auf langen, dicken, auf der
Oberfläche fein narbig gestreiften Stielen, welche, wie Figur 6 Tafel IV. zeigt, zu mehreren in grössere
Fruchtzweige verbunden waren. Die Zapfen sind oben und unten mässig verschmälert. Auf dem Abdrucke
der Oberfläche eines Zapfens (Fig. 8) sieht man rhombische oder sechseckige Feldchen, die in der Mitte
mit zwei tiefen Grübchen versehen sind. Diese Grübchen entsprechen den zwei Höckerchen auf einzelnen
Schildchen.
Auf dem schönen, vollkommen im Umrisse erhaltenen Zapfenstücke Fig. 7 sind vor allem in der
grösseren oberen Partie dieselben rhombisch-sechseckigen Feldchen warzunehmen, welche aber überall dicht
und scharf punktirt sind. Die Punktirung rührt von den senkrecht auf den Schildchen stehenden dichten Haaren
her, welche man auf den in der Mitte gebrochenen Zapfentheilen gut im Profile als eine dichte den Zapfen
überziehende Haardecke sehen kann. Der untere Theil des Zapfens Fig. 7 ist in der Mitte gebrochen, so dass
beiderseits der Centralspindel die zahlreichen Samen unterhalb der Schildchen zu sehen sind; die äusserste
Schicht (a) bilden aber die dichten Haare. Hie und da (Fig. 7 b ) sind auch dünne, genervte, kleine Schuppen
zu finden, welche den samentragenden und mit Schildchen beendeten Schuppen entsprechen.
Auf dem Zapfenbruchstücke Fig. 5 sind oben wieder die punktirten Schildchen von der Oberfläche
des Zapfens abgedrückt, am Grunde liegt aber eine Gruppe von Samen, welche auf einer Schicht von senkrecht
stehenden Haaren beruhen (a). Die Samen liegen sänuntlich zu zweien nebeneinander. Untersucht man nun
die Spalte zwischen je zwei Samen, so erscheint zwischen denselben eine dünne Schuppe, welche die Samen
theilt und jener bei Fig. 7 b) entspricht.
Auf dem Fragmente Fig. 14, welches die obere Hälfte eines Zapfens darstellt, sind der ganzen Länge
nach Samen erhalten. Diese sind wieder zu zweien im Zapfen zusammengestellt, sind aber durch den Druck
ein wenig zusammengedrückt. Ihre Oberfläche ist mit feinen netzartigen Feldchen bezeichnet. Es sind die-
selben Felderchen, welche Cor da (1. c.) auf einem vergrösserten und theilweise restaurirten Samen abbildet.
Auf dem kleinen Zapfen Fig. 9 vom Weissen Berg sind besonders die Samen schön erhalten ; sie sind
nicht zusammengedrückt, von ellipsoidischer Form und stehen wieder zu zweien beisammen. Die Centralspindel
ist im unteren Zapfentheile noch vorhanden. Die netzartigen Feldchen auf der Oberfläche der Samen sind
auch wahrnehmbar. Die Oberfläche des Zapfens ist mit deutlicher Haardecke überzogen.
Die Samengruppe Figur 15 stellt ein Zapfenfragment mit reifen Samen dar, welche noch dieselbe
Zusammenstellung wie diejenigen der oben beschriebenen Zapfenexemplare haben, so dass sie ganz gewiss
einem Zapfen derselben Art gehören und nicht zufällig hieher aufgehäuft worden sind. Diese Samen sind
etwas grösser als die vorhergehenden, sind auf der Oberfläche körnig punktirt, stehen aber wieder zu zweien
nebeneinander. Ich halte die letzteren für reife Samen, welche von den Zapfen abfielen, so dass man sie nicht selten
in Gesellschaft der Zapfen in den Vyserovicer Schiefern vorfindet. Zuweilen spalten wir ganze Platten aus,
welche reichlich mit diesen Samen bedeckt sind (Fig. 8 Taf. V.). Es liegen uns noch mehrere Zapfenfragmente
welche wie bei Figur 15 beinahe reife Samen enthalten, die aber mit jenen im Gesteine isolirt zerstreuten
Samen, wie Fig. 8 Taf. V. identisch sind.
Solche einzeln vorkommende Samen liegen häufig noch zu zweien in einer Höhlung (Figur 8, Tafel
V.), deren Wände mit netzaderigen Feldchen gestreift sind. Die Kerne selbst zeigen auf ihrer Oberfläche
eine körnige Sculptur (Figur 10, 16, Tafel III.) und wenn zwei beisammen liegen, so findet man zwischen den-
selben noch die dünne Schuppe, wie bei a) Figur 8. Liegt ein Same einzeln, so sieht man denselben auf
einer Seite mit Höhlungswänden zusammenzuhängen und die Stelle, wo die beiden Samen verbunden waren,
wie bei b) und c).
Diese Umstände, unter welchen sich diese reifen Samen vorfinden, müssen uns zur Vermuthung führen,
dass die beiden Samen im reifen Zustande mit dem Schildchen und dessen Schuppe oder wenigstens mit einer
Partie des Schildchens, auf dem sie befestigt waren, abfielen. Die Höhlung, in welcher die Samen liegen, ent-
spricht der fleischigen Aussenschicht.
Die Samen der Zapfen Fig. 7, 9, 14 sind vielleicht noch jung, nicht reif, da sie zu klein sind und
dicht beisammen halten. Die äussere fleischige Testa war noch zu schwach und nicht entwickelt; ich konnte
dieselbe in Form einer dünnen Rinde stellenweise vom Samen ablösen; unter dieser Rinde erschien dann die
körnige Oberfläche des inneren hornartigen Kernes.
Was nun die Bedeutung aller dieser Überreste betrifft, so ist ausser allen Zweifel festgestellt, dass
sie dasselbe sind, was Cor da (1. c) als Microzamia gibba beschrieben hat. Die schönen Zapfenexemplare
aus dem Weissenberger Pläner sehen ganz ähnlich aus wie Corda’s Zapfen von Triblic. Ich bin aber in zwei
Sachen mit Corda’s Angaben nicht einverstanden. Corda sagt, dass die Haare auf den Schuppenschildchen
weich sind; sie waren freilich nicht derb borstenförmig, jedoch aber von einer festeren Beschaffenheit als die-
jenigen auf lebenden Zamienzapfen. Eine so scharfe und tiefe Punktirung, welche man auf den Schildchen-
abdrücken der Microzamia findet, kann niemals von so weichen, feinen Haaren herrühren, welche als dichter
Pelzüberzug die lebenden Zamienzapfen umkleiden.
Weiter sagt Corda, dass er drei und mehrere Samen unterhalb eines Schildchens gefunden hat. Unsere
ganze Sammlung weist sämmtlich zweisamige Schuppen auf und die abgebildeten Beispiele beweisen dasselbe
in der besten Weise. Corda’s Beschreibung muss daher auf irgend einem Übersehen beruhen, die Micro-
zamia der Kreidezeit besitzt nur zweisamige Schuppen wie alle Arten der lebenden Familie der Zamieen.
Vergleichen wir jetzt unsere Kreide-Zamia mit den lebenden verwandten Typen der Zamieen, so sprechen
alle wesentliche Merkmale für diese Verwandtschaft, man findet jedoch bei der ersteren manche Charactere,
welche sie zu einer selbstständigen, jetzt schon untergangenen Gattung berechtigen.
Die zwei Höckerchen auf den Schildchen der Microzamia sind analog den zwei hornartigen Er-
habenheiten auf den Zapfenschuppen der lebenden Gattung Ceratozamia.
Die Diagnose der Microzamia wäre demnach etwa folgende: Schildchen mit einer Schicht grober
senkrecht stehender Haare überzogen und in der Mitte mit zwei Höckerchen versehen. Früchte mit ihrer
Schuppe im reifen Zustande abfallend. Zapfentragende Äste verzweigt.
Frißia nobilis m.
Tafel III. Figur 1 — 3, 11, 6.
Männliche Zapfen etwa viermal so lang als breit, vorne und unten abgerundet, cylindrisch. Schuppen
gross, holzig, oben mit einer sechseckigen Fläche, welche unten in ein starkes, undeutlich sechskantiges, zur
Basis verdünntes Säulchen übergeht. Die ganze Oberfläche des Säulchens mit Sporangiengrübchen bedeckt.
Centralspindel sehr dick, von einem Gefässbündelcylinder durchzogen, welches einzelne Seitenzweige in die
Schuppensäulchen absendet.
In den Plänerschichten beim Weissen Berg nächst Prag.
Wir haben mehrere Stücke von diesen Zapfen zur Verfügung. Die grösste Zahl von denselben hat
Frau Marie Barthelmus im Jahre 1873 dem böhmischen Museum gewidmet. Die drei schönsten und lehr-
reichsten Exemplare sind bei Figur 1, 3, 6 Tafel III. abgebildet. Der ganze Zapfen musste von einer sehr
festen, holzigen Consistenz gewesen sein, da er im Gesteine nur sehr wenig zusammengedrückt ist und die
einzelnen Schuppensäulchen untereinander frei wie im lebenden Zustande von der Centralspindel abstehen und
ihre ehemalige Form unberührt behalten. Der Raum zwischen einzelnen Schuppensäulchen ist leer, mit der
Gesteinsmasse nicht erfüllt.
Der Zapfen Fig. 3 scheint der ganzen Länge nach erhalten zu sein; die Lage und die verminderte
Grösse der oben und unten stehenden Schuppen spricht dafür. Die übrigen zwei Exemplare Fig. 1, 6 sind
nur Fragmente, von denen es schwer zu sagen ist, um wie viel sie zu ergänzen sind. Die Spitze des Zapfens
war abgerundet, wie es bei Fig. 6 gut zu sehen ist.
Das Bruchstück Fig. 3 ist etwa in der Mitte gebrochen. Die Centralspindel ist sehr stark und von
einem braunen Gefässbündelcylinder durchzogen, von welchem einzelne Äste in die senkrecht abstehenden
Säulchen abgehen. Das Gefässcy linder ist im Verhältnisse zur Rindenschicht ziemlich dünn. Die Säulchen sind
sehr dick, holzig, am Rande des Zapfens durch scharfe, sechseckige Contouren vom Gesteine abgetheilt und
von da zur Basis allmälig verschmälert. Die Kanten der Säulchen sind zwar deutlich, jedoch nicht scharf
angedeutet.
Auf dem Zapfenfragmente Fig. 6 sieht man die starke Centralspindel, von welcher ähnliche säulen-
förmige Schuppen in senkrechter Richtung abstehen. Die abgebrochenen Säulchen lassen auf der Spindel kreis-
förmige Bruchstellen zurück, in deren Mitte der braune Gefässbündel sich findet. Zur linken Seite ist ein
Schuppensäulchen vom Gesteine so glücklich abgelöst, dass seine obere sechseckige Fläche vollkommen
sichtbar ist.
Auf diesen Schuppensäulchen ist gut zu sehen, wie das Säulchen gleich von den Kanten der sechs-
eckigen Fläche in gleicher Dicke beginnt, so dass unter den Rändern der Fläche keine Vertiefung oder irgend
eine Rinne sich findet. Die sechseckige Fläche selbst ist etwas rauh, irgend eine Behaarung ist jedoch nicht
kennbar.
9
Auf dem Zapfenbruchstücke Fig. 1 ist auch der vordere abgerundete Theil des Zapfens gut erhalten.
Die Centralspindel ist gänzlich abgebrochen, so dass die einzelnen Säulchen etwa im unteren Drittel gebrochen
sind. Dieselben sind untereinander frei und in verschiedenen Lagen gestellt, so dass hier am besten ihre
Form hervortritt. Wir sehen auf den ersten Blick ihren starken, dicken Umriss sowie ihre feste Consistenz.
Es ist hier besonders aus den rundlichen Bruchstellen der Säulchen ersichtlich, dass sie nicht flach, schuppen-
förmig waren. Links oben findet sich wieder ein Schuppensäulchen, welches mit einer sechseckigen, etwas
gewölbten Fläche endigt.
Alle Säulchen dieser drei Fragmente sind auf der ganzen Oberfläche mit Grübchen, welche scharfe,
erhabene Leisten umsäumen, bedeckt.
Die Erscheinung dieser Zapfen erinnert uns lebhaft an die Zapfen der lebenden Zamien. Die Abbildung
Fig. 2 stellt sie in restaurirter Form dar; die Dimensionen sind vom Zapfen Fig. 3 genommen. Dem festen,
holzigen Bau nach ähneln sie den männlichen Zapfen der Cycadeen überhaupt. Bei den letzteren begegnet
man ebenso festen, dicken und holzigen Schuppen, während die Schuppen der weiblichen Zapfen dünn und
subtil sind. Die sechseckige Fläche, welche die Säulchen der F r i c i a beendet, ist freilich auf den männlichen
Schuppen der jetzt lebenden Zamien nur schwach bei einigen Arten angedeutet, auf den weiblichen wiederholt
sie sich aber häufiger. Der beste Beweis, dass diese Säulchen den männlichen Schuppen der Zamien ent-
sprechen, sind die zahlreichen Grübchen auf ihrer Oberfläche, welche mit erhabenen Leisten in derselben
Weise umsäumt sind, wie man es auf männlichen, sporangientragenden Schuppen der lebenden Cycadeen vor-
findet. Die Ähnlichkeit in dieser Hinsicht ist hier sehr auffallend.
Es lässt sich also nicht zweifeln, dass die vorliegenden Zapfen einer Zamiee angehören; der Typus,
welchen sie aber repräsentiren, ist ein gänzlich fremder. Bei keiner jetzt lebenden Cycadee sind solche säulen-
förmige Schuppen vorhanden ; die männlichen Schuppen derselben sind mehr oder weniger platt gedrückt, oben
mit einem spitzigen Anhängsel beendet, seltener ist ihre Spitze etwas verdickt und in einem solchen Falle
annähernd sechseckige Form annehmend. Die oben beschriebenen Sporangiengrübchen [finden wir auf der
ganzen Oberfläche der Säulchen, so dass in dieser Beziehung wieder ein grosser Unterschied von den lebenden
Zamien ausgesprochen ist. Auf den männlichen Zapfen der lebenden Zamien befinden sich die Sporangien nur
auf der Unterseite der Schuppen und zwar in zwei getrennten Partien. Ob die Kreidezapfen der Fricia
mit einer Haarschicht bedeckt waren, ist nicht entschieden; auf den Fragmenten, welche uns zur Disposition
stehen, ist sie nirgends erkennbar. Eine Auffindung der Zapfen dieser Art, wo noch die Sporangien erhalten
wären, kann ihre Stellung zwischen den Zamieen noch besser begründen.
Ich habe mir diese höchst eigenthümliche Cycadeenform nach meinem geliebten Lehrer, Herrn Prof.
Dr. Ant. Fric zu benennen erlaubt.
Sehr möglich ist es, dass diese Zapfen als männliche Organe zu derselben Art angehören, wie die*
Microzamia gibba, welche in denselben Plänerschichten vorkommt. Ein umgekehrtes Urtheil ist aber
ebenso berechtigt, weil in den böhmischen Kreideschichten so verschiedenartige Cycadeen-Blätter Vorkommen.
' •• \
Podozamites obtusus m.
l r eolu< r
ic
V.^ra •-
Taf. I. Fig. 8, 9.
Das Blatt aus verkehrt eiförmiger Spitze allmälig in einen langen Stiel verschmälert, ganzrandig, derb
lederartig. Die Blattspreite grob und ziemlich locker genervt.
In dem Perucer Sandsteine bei Nehvizd.
Wir besitzen nur das einzige abgebildete Blatt von dieser Art, dasselbe ist aber gut erhalten. Der
lange Blattstiel ist am Ende abgebrochen, derselbe war vielleicht kaum grösser als er erhalten ist. Das Aus-
sehen des Blattes zeigt eine feste, derb lederartige Consistenz, die Blattränder sind im Sandsteine dick und
scharf abgedrückt. Die Streifen auf der Blattfläche sind grob und locker nebeneinander verlaufend; auf der
Abbildung sind sie treu auch bezüglich der Anzahl angedeutet. Sie laufen untereinander parallel und münden
im Rande der Blattspitze ohne sich zu biegen. Im Blattstiele verwandeln sie sich in feine, scharfe Längs-
runzeln. Die ganze Blattfläche, die Nerven sowie ihre Zwischenräume sind unter der Luppe sehr fein gestreift.
(Siehe die vergrösserte Partie Fig. 9.)
Das Aussehen des Blattes erinnert uns auf einige Zamien-Arten, wo ähnlich geformte, derb lederartige
und grob gestreifte Blätter Vorkommen. Die Blätter der lebenden Zamien sind aber gefiedert, was für unseres
Blatt sehr unwahrscheinlich ist, da der Blattstiel so lang und verhältnissmässig dünn ist. Einigen Arten der
2
10
Gattung Podozamites kann unser Blatt ebenso sehr nahe gestellt werden, denn auch hier findet sich eine
ähnliche Nervation und eine ähnliche Blattform. Podozamites latipennis Heer, Podozamites Agard-
hianus Brgn. (1. c.) oder die verwandte Khiptozamites Göpperti Schm. (1. c.) sind analoge Blattformen
Ja selbst die Krannera-Blätter zeigen eine nicht geringe Verwandtschaft mit unserem Blatte.
Kührt dieses Blatt in der That von keinem gefiederten grösseren Blatte her, so kann es wirklich ent-
weder der Krannera oder den Heerischen Gattungen Baiera oder Feildenia nahegestellt werden. Die
letzteren werden aber zu Taxaceen gezählt.
Podozamites striatus m.
Taf. II. Fig. 8.
Das Blatt elliptisch, vorne und an der Basis abgerundet, mit einem sehr kurzen, undeutlichen, dicken
Stiele. Die Blattfläche mit zahlreichen parallel verlaufenden Nerven, welche mit ' anderen viel feineren ab-
wechseln, gestreift. Das Blatt von fester, lederartiger Natur.
In den Perucer S chief erthonen bei Li eben au nur in einem Exemplare.
Dieses Blatt ist nicht nur durch die breite, vorne und unten stumpf abgerundete Form, sondern auch
durch die Tracht der Nervation ausgezeichnet. Die Blattspitze ist zur rechten Seite theilweise abgebrochen,
die linke Seite zeigt jedoch die rundliche Beendung derselben. Der Blattstiel ist sehr kurz und kaum ange-
deutet. Die Nerven verlaufen mit dem Blattrande parallel, sind von einander gleich entfernt und etwa in der
Anzahl, wie sie auf der Abbildung angedeutet ist. Zwischen je zwei Nerven ist noch ein anderer paralleler
aber sehr schwacher Nerv wahrzunehmen. Die Nerven treten nur seicht hervor.
Dieses Blatt gehört entschieden dem Po dozamites-Typus an. Sehr ähnliche, jedoch viel kleinere
Blätter hat Heer in den Juraschichten der arctischen Länder gefunden und als Podozamites pulchellus
beschrieben. (Die Jura-Flora des Cap Boheman S. 38. Taf. IX. Fig. 10 — 14.) Die Tracht der Nervation
stimmt mit derjenigen unseres Blattes auffallend überein.
Podozamites latipennis Heer.
Taf. II. Fig. 6.
Das Blatt länglich, am Grunde kaum verschmälert, der Mittelspindel mit einer breiten Basis aufsitzend.
Die parallelen Nerven dicht, fein.
In den rothen Perucer Schieferthonen bei Liebenau nur in dem abgebildeten Exemplare.
Durch die bedeutende Grösse und die nicht verschmälerte, breit aufsitzende Basis ist dieses Blatt
besonders charakterisirt. Heer’s Pod. latipennis (Fil. grönl. S. 42. Taf. XIV.) stimmt mit dem letzteren
gut überein.
Ob auch die westphalische Art Zamites nervosus Hosius u. M. (Fl. Westf. Taf. XXVI. 203) mit
der Pod. latipennis specifisch gleich ist, kann ich nicht entscheiden. Verwandt sind sie sicher.
Podozamites longipennis m.
Taf. II. Fig. 7.
Das Blatt lineal, mit parallelen Bändern, am Grunde mässig verschmälert, jedoch nicht mit einem
deutlichen Stiele beendet, lederartig. Die Blattfläche mit groben, seicht hervortretenden, lockeren Nerven
gestreift.
In den rothen Perucer Schieferthonen bei Liebenau nur in dem abgebildeten Exemplare.
Diese Blattart zeigt wieder alle Merkmale einer Podozamites, durch die lang verschmälerte Basis
ist sie von der vorhergehenden Art, durch die bedeutende Grösse und grobe, locker stehende Nerven von den
folgenden Arten gleich verschieden. Am Blattrande scheinen die Nerven viel feiner zu sein.
Diese sowie die vorhergehende Art könnte vielmehr der Gattung Zamites als Podozamites
hinzugefügt werden.
11
Podozamites Eichwaldi (Schimp.) Heer.
Taf. II. Fig. 9, 10, 23.
Blätter lanzettlich, in der Mitte am breitesten, vorne stumpf, am Grunde in einen dicken, kurzen Stiel
verschmälert, lederartig. Die Blattfläche fein, dicht und gleichmässig genervt.
In den weisslichen Perucer Thonen bei Euch eibad ziemlich häufig.
Diese Blätter sind der folgenden Art dem ganzen Aussehen nach ziemlich ähnlich, sie sind aber viel
grösser und in der Mitte sehr breit. Der Blattstiel ist undeutlich abgetheilt. Die Streifung der Blattspreite
ist dieselbe, wie bei der folgenden Art.
Von der Pod. Eichwaldi (Schimp.) Heer kann ich unsere Blätter nicht unterscheiden, sollen sie
aber als Species oder Abart der folgenden Pod. lanceolatus angesehen werden, das lässt sich auf dem
Kuchelbader Fundorte nicht so leicht ermitteln. (Siehe G e y 1 e r, Jura-Pflanzen Japan’s S. 229, oder Heer,
Fl. Spitzb. S. 36.)
Podozamites lanceolatus Heer.
Taf. II. Fig. 11—19, 24.
Blätter lineal, vorne und an der Basis allmälig verschmälert und hier in einen kurzen, geraden Blatt-
stiel abgetheilt, stumpflich, ganzrandig, lederartig. Die parallelen Nerven dicht, gleichmässig dick.
In den grauen Perucer Thonen bei Euch eibad und in den röthlichen Schieferthonen bei Liebenau
gemein. Bei Euchelbad giebt es Schichten, wo diese Blätter in Menge ganze Platten bedecken (Fig. 24).
Die gewöhnliche Grösse und Form dieser Blätter stellt uns Fig. 13 dar; häufig sind sie aber viel
länger, nur selten dagegen sehr klein und kurz, so wie z. B. bei Fig. 11. Die Streifung der Blattfläche ist
fein und dicht, der Blattstiel ist überall deutlich abgetheilt und nicht selten seitwärts gedreht, was durch das
Aufsitzen einem grösseren gefiederten Blatte wohl zu erklären ist. Ähnlich gedrehte Blattstiele haben auch die
Blattfieder der lebenden Zamien.
Podozam. lanceolatus Heer aus den mesozoischen Schichten (Nathorst, Fl. v. Bjuf Taf. XVI.
2 — 7) unterscheidet sich von unseren Blättern nicht. Sie sind in demselben Grade veränderlich wie die böhmischen
Ereideblätter (Geyler, Foss. Pflanzen aus der Juraform. Japans). Von den Heer’s Blättern in Flora arctica
weichen unsere Blätter dadurch ab, dass sie etwas kleiner, schmäler und länger sind. In dieser Hinsicht wären
sie auf die Pod. minor Heer passender. Die letztere Art ist aber vom Heer nur in einem einzigen Blatte
beschrieben und sonach für eine Vergleichung ungenügend.
Podozamites pusillus m.
Taf. II. Fig. 20, 21, 22, 24a.
Blätter klein, rundlich-elliptisch, vorne und unten abgerundet, nicht selten im unteren Drittel am
breitesten, mit einem kurzen aber immer deutlichen Stiele der gemeinsamen Spindel aufsitzend, fein gleich-
mässig parallel genervt.
In den weisslichen Perucer Thonen bei Euchelbad häufig.
In denselben weissen oder grauen Thonen des Euchelbader Fundortes, wo die vorhergehende Art so
häufig vorkommt, sind auch nicht selten kleine Blättchen zu finden, die viel mehr einer kurzen Schuppe als
einem Blatte ähnlich sind. Bei einer näheren Untersuchung finden wir, dass sie auf dieselbe Weise gestreift,
ebenso gestielt sind und dass sie dieselbe lederartige Beschaffenheit zeigen wie die Pod. lanceolatus und
P. Eichwaldi, so dass man leicht alle diese drei Formen unter einer Art zusammenfassen könnte. Das
Fragment Fig. 22 zeigt drei Blättchen, welche noch der gemeinsamen Spindel aufsitzen, so dass nicht zu zweifeln
ist, dass alle bereits genannten Blattformen nur Blattfieder eines grösseren Blattes sind. Pod. pusillus wäre
die geringste Art unter allen bis jetzt bekannten Arten von ihrer Verwandtschaft. Pod. Beinii Geyler (1. c.)
aus Japan gleicht der P. pusillus vollkommen, sie ist nur grösser als diese.
Nilssonia bohemica m.
Taf. II. Fig. 25—28.
Blätter lang-lineal, mit parallelen Rändern, vorne stumpf abgerundet, an der Basis verschmälert, ganz-
randig oder seicht eingeschnitten bis lappig getheilt, derb, lederartig. Der Mittelnerv gerade, sehr stark, in der
2 *
12
Blattspitze merklich verdünnt und hier kurz auslaufend, stark hervortretend. Die Secundärnerven einfach,
parallel und sehr dicht verlaufend.
In den Perucer Thonen bei Kuchelbad nicht selten.
Die abgebildeten Blätter zeigen eine sehr feste, lederartige Natur; die Blattränder sind ein wenig
umgerollt. Ganzrandige Exemplare scheinen viel häufiger vorzukommen; die Segmentirung der Blattspreite
geschieht besonders an der Blattspitze, wie bei Fig. 28. Bei Fig. 27 sieht man dagegen eine ganzrandige,
nicht gelappte Blattspitze. Das Blatt Fig. 26 ist am Grunde vollständig erhalten, der Blattstiel ist jedoch
abgebrochen. Der Primärnerv ist ungewöhnlich stark und tritt auf der Rückseite des Blattes scharf hervor.
Besonders auf dem Blatte Fig. 28 ist zu sehen, wie der Mittelnerv aus der Blattspitze ausläuft. Die Secundär-
nerven stehen sehr dicht nebeneinander und zwischen je zweien von denselben ist noch ein sehr feiner Mittel-
nerv wahrzunehmen.
Nilssonia Johnstrupi Heer aus der Kreide Grönlands (Fl. grönl. 2. Th. S. 44. Taf. VII. 1 — 6)
ist unserer Nil. b ohemica am nächsten verwandt, doch sind unsere Blätter viel länger und schmäler.
Nils, polymorpha Schenk, aus den mesozoischen Schichten scheint mir von der böhmischen Kreide-
Nilssonia specifisch nicht verschieden zu sein. Die mesozoische Art kommt nur häufiger in segmentirten Formen
vor, ist aber zweifellos ein direkter Vorgänger der Kreide-Art.
Zamites familiaris Corda’s (Reuss, Versteiner. der böhm. Kreideform. 1845) ist eine sehr zweifel-
hafte Cycadee. Das Original Corda’s (Taf. 49. Fig. 10, 11) zeigt einen quergebrochenen Zapfen, auf welchem
von einer dicken Centralspindel spärliche, zur Basis verschmälerte, oben abgerundete Schuppen abstehen. Die
Schuppen sind aber so ungünstig abgedrückt, dass man die Form ihrer Schildchen nirgends sehen kann. Dieses
Zapfenfragment kann so gut eine Zamiee wie eine Sequoia sein; nur besser erhaltene Exemplare können hier
noch entscheidend sein.
Coniferae.
Taxaceae.
Dacrydium densifolium m.
Taf. XII. Fig. 1—4.
Einfache Ästchen mit sehr dichten, spiralig angeordneten, langen, dem ganzen Verlaufe nach gleich
dicken, vorne kurz zugespitzten, einnervigen, geraden oder nur am Grunde gekrümmten, steifen Blättern.
In den Teplitzer Schichten bei Raudnic (H. Zahälka) und Chocen (H. Barvif) nicht selten.
Im weissen oder grauen Kalksteine der bereits genannten Schichten bei Raudnic kommen nicht selten
ziemlich lange, beblätterte Ästchen vor, welche sich sogleich von allen Sequoien dadurch unterscheiden, dass
ihre Blätter auffallend dicht und beinahe gerade vorwärts gerichtet sind. Das Ästchen Figur 2 gibt uns
über die Beschaffenheit dieser Überreste die beste Belehrung. Dasselbe ist oben und unten in der Mitte
gebrochen, wodurch einige Blätter so quergebrochen sind, dass ihr viereckiger Durchschnitt ihre ehemalige
vierseitige Form am besten verräth. Dem zufolge entspricht die Mittelfurche der meisten Blattabdrücke einer
Seitenkante des Blattes. Oben und unten auf unserem Ästchen sind die Blätter bedeutend kleiner als diejenigen
der Mittelpartie und sind auch mehr gebogen. Die scharfen Contouren und die plastisch vertiefte Mittelfurche
der Blätter weist auf ihre feste Consistenz hin. Die mittlere Partie der Abbildung Fig. 2 ist ein Abdruck der
Aussenseite eines Ästchens; hier sieht man sehr deutlich, wie die Blätter dicht in regelmässigen Parastichen
angeordnet sind. Die Blätter selbst sind im ganzen Verlaufe gleich dick, vorne sehr kurz zugespitzt und vom
nicht verbreiteten Grunde kurz herablaufend.
Das Ästchen Fig. 3 stammt auch von Raudnic her. Dasselbe ist wieder einfach und gerade, hat aber
am Grunde bedeutend verkleinerte und mehr gekrümmte Blätter als die höher stehenden. Dieses Ästchen ist
vielleicht ein Seitenästchen eines anderen Zweiges, mit welchem es mit der verschmälerten Basis in Verbindung
stand. Die höher stehenden Blätter sind wieder sehr dicht, beinahe gerade und ein wenig von der Achse ab-
stehend. In der Abbildung Fig. 4 ist eine Partie des letzteren Abdruckes vergrössert dargestellt.
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Das Ästchen Fig. 1 von Chocen ist auch von der Oberfläche abgedrückt und zeigt demnach schön die
regelmässige parastychische Anordnung der Blätter.
Diese Conifere kann der äusseren Ähnlichkeit nach am ehesten mit einer Sequoia verglichen werden,
doch sind bei keiner bis jetzt bekannten Sequoia die Blätter so dicht, lang und nirgends so gerade vorwärts
gerichtet. Auch sind überdies alle Blätter der Sequoien am Grunde bedeutend verbreitet.
Mit dem besten Erfolge konnte ich die beschriebenen Ästchen mit einigen Arten der Gattung D a c r y-
dium vergleichen.
D. elatum aus 0. Indien hat zwar etwas kleinere, schmälere aber ganz ähnlich geformte und be-
blätterte Ästchen. Die Blätter sind ebenso dicht in Parastichen geordnet, sind gleich dick, vierseitig, kurz,
scharf zugespitzt und schief abstehend. Die unten und oben stehenden Blätter sind gleichfalls kleiner und
merklich gekrümmt. Die Seitenästchen sind lang beblättert und nicht verzweigt wie bei unseren Ästchen.
Verzweigte Äste des D. densifolium könnten seine Stellung unter der Gattung Dacrydium noch
bestätigen, da die dickeren Zweigtheile der meisten Dacrydium- Arten, speciell aber des D. elatum nur
mit kleinen schuppenförmigen Blättern bekleidet sind.
Podocarpus cretacea m.
Taf. XII. Fig. 5—11.
Blätter lineal, gegen die Spitze hin allmälig verschmälert, im unteren Drittel am breitesten, ganzrandig,
lederartig, am Bande mässig umgerollt, am Grunde kurz verschmälert, nicht gestielt. Der Mittelnerv gerade,
nicht stark, der ganzen Länge nach gleich dick, nicht hervortretend. Die Blattspreite sehr dicht und fein
längsgestreift.
In den Perucer Schieferthonen bei Melnik an der Säzava häufig.
In den hellgrauen Schieferthonen dieses Fundortes, welche voll und voll von verschiedenen Dicotylen-
blättern sind (am häufigsten jedoch die Myrica s er rata Vel. Fl. d. böhm. Kreidef. II), findet man nicht
selten schmale, lange Blattabdrücke, deren Tracht auf ihre ehemalig lederartige Beschaffenheit hinweist. Sie
sind von einem nicht starken, aber der ganzen Länge nach gleich dicken Mittelnerv durchzogen, welcher sich
hie und da in einem dunkel gefärbten und so von der übrigen Blattfläche auffallend abgegrenzten, breiten
Streifen dahinzieht. Man kann auf einigen Exemplaren sehr deutlich wahrnehmen, wie die beiden Blatt-
hälften ein wenig gewölbt sind, so dass die Blattränder scharf in den Schiefer eindringen. Unter der Luppe
sind auf der Blattoberfläche sehr zahlreiche, parallele, aber höchst feine Längsstreifen wahrzunehmen (siehe die
Vergrösserung Fig. 5). Die Grösse variirt bedeutend; das grösste Blattstück zeigt die Fig. 10. Das Blatt
Fig. 6 ist in der gewöhnlichsten Grösse und Form restaurirt.
Die Blättchen haben auf einigen Exemplaren gut erhaltene Basis, welche eiförmig abgerundet ist, aber
niemals in einen Blattstiel übergeht. Die grösste Breite erreichen die Blätter im unteren Drittel, von wo sie
sich gegen die Spitze hin allmälig verschmälern.
Die Gattung Podocarpus hat so ähnliche Blätter, dass die unseligen gut zu derselben hingezogen
werden können. In dieser Beziehung nenne ich vor allem P. elongata Her. aus Cap der G. Hoffnung und
P. sinensis aus China, von welchen die erstere besonders durch die Blattform und Blattstructur, die letztere
durch die Blattgrösse der P. cretacea nahesteht. Bei P. elongata sind die Blätter ebenso am Grunde am
breitesten und von da gegen die Spitze hin allmälig verschmälert. Der Primärnerv ist auch gleichmässig dünn ;
zu beiden Seiten desselben laufen ähnliche, sehr zahlreiche, aber höchst feine Parallelstreifen, welche bei an-
deren Podocarpus-Arten entweder unregelmässig verlaufend oder undeutlich sind. Diese Streifen entsprechen
den Stomatenreihen in der Epidermis. Die Blätter der P. elongata sind ebenfalls ungestielt wie die der
P. cretacea.
Charakteristisch für die meisten Podocarpus-Blätter und in unserem Falle auch für die P. cretacea
ist der Mittelnerv, welcher ziemlich dünn, in gleicher Dicke verlaufend, wenig hervortretend und auf der Unter-
seite durch eine anders gefärbte, im trockenen Zustande aus mehreren stärkeren Nerven zusammengesetzte
Längszone läuft. Auf der Oberseite ist das Blatt in der Mitte mässig vertieft und in den beiden Seitenhälften
gewölbt, an Bändern mehr oder weniger umgerollt.
Diese alle Merkmale finden sich bei keiner anderen Conifere so ausgezeichnet entwickelt wie bei der
Gattung Podocarpus. Demnach wären aber unsere Blätter die erste ziemlich verlässlich bestimmte Art
dieser Gattung zur Kreidezeit.
14
Araucarieae.
Cunninghamia elegans Corda.
Taf. Y. Fig. 1, 7. YI, 5. IY. Fig. 5.
Dicke, gerade, einfache oder wenig verzweigte Äste mit schief abstehenden, linealen, an der Basis
kurz, gegen die Spitze allmälig und fein verschmälerten, ganzrandigen, flachen, lederartigen Blättern. Durch
die Mitte der Blattspreite laufen dicht nebeneinander 5 deutliche, parallele Nerven, von denen der mittlere
etwas stärker ist. Die Blattspreite zuweilen seitwärts gebogen. Blattpolster der jüngeren Zweige länglich oder
rundlich-rhombisch, vorne stumpf abgerundet, oben mit einem Grübchen, unterhalb dessen durch die Mitte des
Polsters eine Rinne herabläuft.
In den Perucer Schieferthonen bei Mseno und Perne gemein, bei J in o nie, Lidic und in einer
Coniferen-Schicht im Dorfe Vyserovic mit Widdringtonia Reich ii nicht selten.
Schön erhalten und nicht selten in grösseren Ästen kommt diese typische Conifere in den Schieferthonen
bei Peruc und Mseno vor, welche Fundorte übrigens von einander nicht besonders weit entfernt sind. Von hier
rührt auch Corda’s Original (Reuss, Yersteiner. S. 93. Taf. 40. Fig. 29 — 31) her. Eine sehr gemeine Pflanze
ist sie auch in den bröckeligen, gelbgrauen Schieferthonen auf Vydovle bei Jinonic, wo ihre Zweige eine ganze
Schicht erfüllen. In den Schiefern bei Vyserovic, besonders im letzten Steinbruche vom Dorfe, wo eine so
reichliche Flora eingebettet ist, fehlt sie vollkommen, während sie im ersten Steinbruche und im Dorfe selbst
zu den häufigsten Pflanzenabdrücken gehört; auch in den Kuchelbader Thonen findet man sie nicht.
Mit einer anderen Conifere kann diese Art niemals verwechselt werden. Ihre Zweige sind verhältniss-
mässig dick, so dass z. B. dünnere Exemplare als dasjenige der Fig. 5 kaum zu finden wären. Diese Äste
haben stets deutlich hervortretende Blattpolster, die in den meisten Fällen, wie bereits Fig. 5 zeigt, sehr ver-
längert, vorne abgerundet und vertieft erscheinen. Die Mitte eines jeden Polsters ist von einer Rinne durch-
zogen^ welche dem Polsterkiele entspricht. Höchst schön ausgebildet und besonders stark verlängert sind diese
Blattpolster auf Corda’s Originale (1. c.) erhalten. Die Polster des Zweiges Fig. 1 sind fast rundlich und dicht
nebeneinander in Parastichen geordnet. Da dieselben in ähnlicher Form auch auf jüngeren, noch beblätterten
Ästen Vorkommen, so ist nicht anzunehmen, dass sie nur den älteren Zweigtheilen eigen sind. Es ist umgekehrt
vielmehr wahrscheinlich, dass sie auf älteren Zweigen spärlicher und mehr verlängert sind, wie es am besten
Corda’s Zweig beweist. Ich halte deshalb dafür, dass diese rundlichen Polster den Zweigen angehören, welche
seitlich auf anderen entstanden und von einem langsamen Wachsthume waren, während diejenigen mit ver-
längerten Blattpolstern den üppigen, zu meist endständigen Sprossen gehören. Ähnliche Verhältnisse kommen
bei den meisten Coniferen vor.
Die Blätter sind lineal, bald ziemlich schmal, bald wieder breiter; ihre Form in treuer Ausführung
sieht man vergrössert bei Fig. 7. Sie sind etwa in der Mitte oder im unteren Drittel am breitesten, allmälig
in eine feine, mehr oder weniger lange Spitze auslaufend, am Grunde beinahe abgerundet. Sehr häufig findet
man die Blattspitzen seitwärts gerichtet, so besonders auf Cordas’s Cunnin gharaia planifolia 1. c. Taf. 50,
Fig. 1—3. Dieser Erscheinung nach zu urtheilen, waren die Blätter der Cenomaner C. elegans auf dieselbe
Weise zweizeilig geordnet und einseitig gerichtet, wie dies noch bei der Chinesischen Cunnin gh. sinensis
der Fall ist.
Die Blätter der C. elegans waren fest und lederartig, was aus ihren scharfen und starren Abdrücken
hervorgeht. Auf einigen gut erhaltenen Stücken ist auch ihre Nervation wahrzunehmen, so z. B. auf der
beblätterten Zweigspitze Figur 5, Tafel IV. In der Mitte der Blattspreite finden wir zumeist 5 dicht und
parallel verlaufende, dünne Nerven, von denen der mittlere der stärkste ist (Figur 7, Tafel V.). Beider-
seits der äusseisten Nerven bleibt aber noch eine breite Zone zurück, welche bis zum Rande ungestreift ist.
Diesen Veihältnissen entspricht in der besten Weise auch die lebende C. sinensis. Die Blätter derselben
sind ebenfalls in diei gleiche Zonen getheilt, von denen die mittlere genervt und von einem starken Mittelnerv
durchzogen ist, wählend die beiden seitlichen glatt und mit einer starken, harten Epidermis-Schicht ver-
sehen sind.
Die Zähnunng des Blattrandes bei C. sinensis ist so fein, dass dieselbe, wenn sie selbst an den
Blättern der C. elegans vorhanden wäre, im groben Schiefer unkennbar sein müsste.
Cunninghamia oxycedros Presl (Sternberg, Vers. II. p. 203. Taf. 49, Fig. 1) unterscheidet sich
15
von C. elegans gar nicht, als ich nach dem Originale urtheilen kann. Alle Merkmale der Blätter stimmen
mit jenen der letzteren überein. Das männliche Zäpfchen, in welches das Ästchen endet, ist scharf von den
unten stehenden Blättern abgetheilt und zeigt besonders am Bande die breiten Schuppen, welche uns an jene
der männlichen Zapfen der C. sinensis sofort erinnern. Die Übereinstimmung dieses Zäpfchens und der
Blätter der C. elegans mit entsprechenden Theilen der lebenden C. sinensis berechtigt uns die proviso-
rische Benennung Cunninghamites in den Gattungsnamen Cunninghamia umzuwandeln.
Cunninghamites elegans in Heer’s Flora von Moletein und Grönland, Cunninghamia plani-
f o 1 i a Corda’s (1. c.) und vielleicht auch Cunninghamites squammosus Hosius, aus den Kreideschichten
Westfalens, von Aachen und Quedlinburg (Heer) gehören wahrscheinlich derselben Art an. Die Länge und
Breite der Blätter variirt ins Unendliche, was am besten auf der böhmischen Pflanze zu sehen ist.
Die übrige Synonymik siehe in Schenk’s Palaeontologie S. 283.
Cunningliaima stenophylla m,
Taf. Y. Fig. 2, 4, 10, 16.
Dicke, gerade, ziemlich reichlich verzweigte Äste, mit schmal-linealen, schief abstehenden, fein
und allmälig zugespitzten, lederartigen, halb so grossen und noch kleineren Blättern als bei der vorher-
gehenden Art. Der Primärnerv deutlich hervortretend, nicht stark, gerade; beiderseits derselben eine vertiefte
mittlere Partie, welche von den randläufigen glatten, breiten Längszonen abgegrenzt ist. Die Blattpolster sind
zwar kleiner aber von derselben Form wie jene der vorhergehenden Art.
In den Perucer schwarzgrauen Schieferthonen bei Landsberg, spärlich bei Vyserovic, Lipenec
und im Pläner am W e i s s e n Berg.
Einen sehr schönen Zweig dieser Art aus der Umgebung von Landsberg stellt uns die Fig. 16 dar.
Andere Stücke aus dieser Localität besitzen wir nicht. Der Zweig ist rechts in zwei Seitenäste getlieilt, von
denen der untere herabgebogen, jedoch nicht gebrochen ist. Der Zweig ist von der Oberfläche abgedrückt, so
dass die Blattpolster des Zweiges nur am Grunde in geringer Anzahl vorhanden sind. Die Blätter sind dicht,
schief abstehend, schmal pfriemlich, fein zugespitzt.
Die zwei Exemplare Fig. 2, 10 rühren aus den weichen, grauen Schieferthonen bei Lipenec her. Ein-
zelne Ästchen der beiden Bruchstücke gehören einem vollständig zusammenhängenden Zweige an, was aus der
Bichtung derselben, sowie aus den abgebrochenen Blättern zu schliessen ist. Die Ästchen sind in der Mitte
gebrochen, so dass die Blattpolster überall sehr deutlich hervortreten. Die Blätter sind von derselben Form,
wie die der Landsberger Pflanze.
Diese Pflanzenüberreste müssen jedenfalls zu derselben Gattung gezogen werden, wie die vorher-
gehende Art, welcher sie in allen Merkmalen, jedoch in Miniatur gleich kommen. Die Blattpolster sind
dieselben, diejenigen der Fig. 10 sehen besonders Corda’s Zweige von C. elegans ähnlich. Die Blätter sind
ebenfalls gleich gestaltet, sind aber viel schmäler und zweimal und mehr kleiner, so dass der beblätterte Zweig
vom Aussen gesehen eine andere Tracht zeigt als C. elegans. Der Mittelnerv liegt in einer vertieften Mittel-
zone in derselben Weise wie bei C. elegans. Bei Fig. 4 a sind zwei Blättchen in natürlicher Grösse, bei
Fig. 4 ein Blatt vergib ssert dargestellt.
Es ist möglich, dass die C. stenophylla nur eine gracile, kleinblätterige Form der vorhergehenden
ist, da sie aber so extrem entwickelt ist, so muss sie so lange für eine eigene Art angesehen werden, bis
zwischen beiden deutliche Uebergangsformen entdeckt werden.
Taxodineae.
Greinitzia cretacea Ung.
Taf. VIII. Fig. 3, 11, 12. Taf. IX. Fig. 1, 2.
Schlanke, ziemlich dicke, wenig verzweigte Aeste, welche entweder mit spiralig stehenden, dünnen,
sichelförmig gekrümmten, vierkantigen, fein zugespitzten Blättern oder mit eingedrückten, rhombischen, vorn
abgerundeten Blattpolstern umkleidet sind.
r In dem Weissenberger Pläner eine ziemlich verbreitete Conifere, bis jetzt aber nur in Zweigen bekannt ;
so am W e i s s e n Berg, bei H r ä d e k und C i t o v bei U. B e r k o v i c.
16
Die Zweige (Fig. 1, 2) sind schlank und lang, verhältnissmässig spärlich getheilt, die Seitenäste stehen
unter spitzen Winkeln ab. Das Zweigstück Fig. 1. gehört einem älteren Zweige an, dasselbe hat vier Seiten-
äste, von denen nur der zur rechten Seite stehende länger erhalten ist, die übrigen aber gleich am Grunde
abgebrochen erscheinen. Die ganze Oberfläche des Zweiges ist mit schönen, in spiraliger Stellung angeordneten
Blattpolstern bedeckt, die ziemlich tief im Gesteine eingesenkt sind. Dieselben sind im Umrisse rhombisch,
vorn abgerundet und daselbst durch einen tiefen Eindruck (siehe die vergrösserte Partie Fig. 12. a), welcher der
abgegliederten Basis des Blattes entspricht, ausgezeichnet, oder es ist das Innere des Polsters noch mit Blatt-
substanz ausgefühlt und ist in deren Mitte eine Gefässbiindelspur bemerkbar (Fig. 12.). Diese Blattsubstanz
lässt sich leicht mittelst einer Messerspitze aus der Polsterhöhlung entfernen. Diese Erscheinung ist nämlich
so zu erklären, dass die Beste der Blattbasis lange Zeit am Zweige — wiewohl schon verwest — stehen bleiben ;
in Folge dessen findet man auch auf dem alten und anders blattlosen Zweige Fig. 1. hie und da noch Blatt-
reste. Noch auffallender ist es auf dem Zweige Fig. 2. Diese Eigenschaft der Geinitzia, auf welche schon
Heer (Fl. von Kvedlinburg) hingewiesen hat, ist auch für einige lebenden Coniferen charakteristisch, so besonders
für die Araucaria excelsa, welche übrigens der G. cretacea habituell ähnlich ist. Die Blattpolster
stehen sehr dicht beisammen, woraus zu schliessen ist, dass die Aeste reichlich und dicht beblättert waren.
Die Fläche eines Blattpolsters ist gewöhnlich glatt, gewölbt, sehr selten ist der Mittelkiel durch eine seichte
Binne angedeutet. Dieses Merkmal ist beachtenswerth, weil es für die Unterscheidung des Blattpolsters von
Sequoia Beichenbachi wohl geeignet ist. Heer (1. c.) erwähnt dagegen eine Mittelrinne bei ähnlichen
Blattpolstern seiner G. formosa. Die Blattpolster sind durch hervortretende Grenzleisten von einander
getrennt (F. 12). Ihre Form variirt wenig, sie ist nur auf jüngeren Aesten mehr verlängert, was z. B. bei
dem Zweige Fig. 2 auf den oben stehenden zwei Seitenästen zu sehen ist. Die Binde ist zwischen den Polstern
auf ältern Zweigen (Fig. 1) hie und da grob quergerunzelt.
Die Blätter stehen beinahe rechtwinkelig ab (Fig. 3), sind auffallend dünn und starr, woraus auf
ihre ehemalige derbe Beschaffenheit zu schliessen ist. Sie sind stark sichelförmig gekrümmt, gleich lang, so
dass sie sich in gleicher Linie mit ihren Spitzen untereinander berühren und dadurch den beblätterten Zweigen
eine sonderbare Tracht darbieten, durch welche sogleich eine Geinitzia von einer Sequoia unterschieden
werden kann.
Die Blätter waren vierkantig, die Mittelfurche eines Blattabdruckes entspricht demnach einer Seiten-
kante des Blattes. Die Blattbasis ist sehr wenig herablaufend, was schon aus der beinahe rundlichen Form
der Blattpolster hervorgeht. Dieses Merkmal widerspricht der Beschreibung und den Abbildungen der G. for-
mosa Heer (1. c.). Ich habe ein beblättertes Zweigbruchstück (Fig. 11) auf Grundlage des Aestchens Fig. 3.
vergrössert und theilweise restaurirt abgebildet.
Auf dem Zweigbruchstücke Fig. 3 sind neben den zahlreichen sichelförmigen Blättern, welche theils
dem Zweige aufsitzen, theils abgebrochen sind, noch tiefe, rhombische, Höhlungen wahrzunehmen, welche im
Durchschnitt die vierseitigen ins Gestein eindringenden Blätter darstellen.
Alle hervorgehobenen Merkmale der beschriebenen Zweigüberreste stimmen mit einer Geinitzia
überein. Es sind dieselben, welche schon längst aus Böhmen als G. cretacea Unger angegeben wurden
(siehe noch Schenk’s Handbuch der Pal.). Wie viel diese Art von der Heerischen G. formosa verschieden
ist, kann ich nicht feststellen.
Cor da’ s Pinus exogyra (1. c. Taf. 48. Fig. 16 — 18) ist nur die Geinitzia cretacea.
Echinostrobus squammosus m.
Taf. YI. Fig. 3, 6, 7, 8.
Zweige mit wechselständigen, stumpf beendeten Seitenzweigen. Die schuppigen Blätter dicht angedrückt,
rhombisch, kurz bespitzt, sich deckend, auf der Oberseite fein gestreift, auf dünnen Zweigen decussirt, auf den
dickeren spiralig geordnet.
In den Perucer Schieferthonen bei Vyserovic nicht häufig. Diese sonderbare Pflanze liegt uns in
den drei abgebildeten Fragmenten vor.
Fig. 6 ist ein Zweigfragment, welches mit drei jüngeren, stumpf abgerundeten Zweigsprossen endet.
Die Oberfläche des Fragmentes ist beinahe glatt, die Schuppen stehen gar nicht ab. Die letzteren treten in
ihren Contouren scharf hervor, am unteren, dickeren Theile des Zweiges sind sie spiralig gestellt, auf den
jungen Zweigen geht aber diese Stellung in eine decussirte über. Dieses Zweigstück sowie die Fig. 7, 8 ist
nur ein Abdruck der Oberfläche eines Zweiges. Das Fragment Fig. 3 scheint aber ein wirklicher Zweig zu sein,
indem er tief im Gesteine eingesenkt ist und deutliche Überreste des ehemaligen Holzes enthält.
17
Dasselbe Zweigfragment (Fig. 3) stellt ein älteres Stadium dieser Art vor. Die Schuppen haben wieder
auf dem dickeren Theile des Zweiges eine spiralige, auf den abgebrochenen dünneren Seitenästen eine decus-
sirte Stellung.
Besonders gut erhalten sind die Schuppen auf dem Fragmente Fig. 8. Dieses besteht aus einem dicken
Zweigtheile, welcher aber in der Mitte gebrochen ist; rechts theilt sich von demselben ein kurzes, links ein
längeres und dünneres Seitenästchen, beide sind aber an ihren Enden abgebrochen. Die Schuppen auf dem
dicken Mittelfragmente sind gross, rhombisch, fein zugespitzt, in einer deutlichen, spiraligen Anordnung. Die
Schuppen der Seitenästchen sind wieder paarweise decussirt. Alle diese Schuppen sind dicht angedrückt, ein
wenig gewölbt und auf der ganzen Oberfläche höchst fein und dicht gestreift ; die Streifen sind in der Schuppen-
spitze zusammenlaufend.
Das Fragment Fig. 7 besteht aus einem Zweigstücke, welches oben und unten abgebrochen ist und
links ein seitliches Ästchen trägt. Die oberen abgebrochenen Zweigtheile zeigen freie, fein zugespitzte Schuppen,
welche wie die übrigen unten stehenden wieder fein, dicht gestreift und ziemlich gewölbt sind.
Stellen wir uns aus den vorliegenden Fragmenten einen ganzen Zweig restaurirt vor, so erhalten wir
ein Pflanzenbild von ganz eigenthümlichem Aussehen. Die Hauptzweige wären dick, die seitlichen unregelmässig
verzweigt, mehr oder weniger lang und stumpf an Enden abgerundet. Die Zweige wären cylindrisch und da
die breiten Schuppen dicht an einander liegen, beinahe glatt.
Unter den lebenden Coniferen ist freilich keine Analogie für unsere Pflanze zu finden, im fossilen
Pflanzenreiche begegnet man aber ziemlich ähnlichen Typen. Ich nenne z. B. die Ec h inost robus Stern-
bergi Schimp. (Traitö pal. veg.), welche ebenso rundliche, wechselständige, dicke, stumpf beendete und
schuppige Zweige besitzt. Das vergrösserte Ästchen Schimpers Fig. 23 PI. LXXY. hat dieselbe Form wie die
Seitenästchen unserer Fragmente; auffallender Weise sind auf demselben die Schuppen auch decussirt abgebildet.
Solange zu unseren Fragmenten nicht ein Zapfen gefunden wird, können dieselben wohl nur zur Gattung
E chinostrobus gezählt werden.
Annähernd ähnliche Form haben auch einige Arten der Gattung Brachy phy 11 um, z. B. Br. mam-
milare Brongn.
Die spiralige Stellung der Schuppen, welche auf jungen Zweigen in eine decussirte übergeht, erinnert
an Saporta’s Gattung Palaeocyparis, welche sämmtlich decussirte, anders aber ähnliche Schuppen
besitzt. Unger, Schimper, Brongniart verbinden die Gattung Palaeocyparis mit Echinostrobus
und Arthrotaxites. feiner Meinung nach steht jedenfalls Saporta’s Palaeocyparis den Gattungen
Brachy phyllum und Echinostrobus sehr nahe. Unsere E eh i n o s t r ö b u s squammos u s kann, was
die Anordnung der Schuppen betrifft, einen Übergang zwischen den Taxodineen und Cupressineen bilden.
Saporta’s Palaeocyparis hat aber einen Cupressineen-Zapfen.
Die erwähnten Gattungen gehören— der Jura-Zeit an, wodurch unser cenomaner Echinostrobus
squammos us um so interessanter wird.
Cyparissidium gracile Heer.
Taf. VIII. Fig. 7, 14, 15, 17.
Buthenförmige, mehrmals getheilte, cylindrische Äste. Schuppen rhombisch lanzettlich, kurz, stumpf
beendet, massig gewölbt, nicht gestielt, nervenlos, spiralig angeordnet und dem Zweige angedrückt.
In den Plänerschichten bei Slavetin und am Weissen Berg.
Besonders belehrend und gut erhalten sind die Zweigfragmente Fig. 7, 14 vom Weissen Berg. Auf
denselben sieht man vor allem den mittleren, ziemlich dicken Zweigtheil, welcher theilweise noch mit Holz
erfüllt ist, theilweise aber mehrere viereckige, mit einem erhabenen Rande umgebene Felder zeigt, welche nach
den Schuppen zurückgeblieben sind. Von diesem centralen Zweige entspringen 11. Seitenäste, welche leider
grösstentheils abgebrochen sind. Einige von diesen Ästen sind jung, dünn, kurz, andere stärker und älter.
Die Art der Verzweigung ist zwar sehr unregelmässig, man sieht aber, dass immer mehrere Zweige einander
genähert sind, wodurch der Zweig eine besondere Tracht bekommt. Dieselbe Verzweigung zeigt der Zweig
Heer’s in Fl. grönl. 2. Th. Taf. I. Fig. 2.
Das Bruchstück Fig. 7 stellt einen jüngeren, ruthenförmig getheilten Zweig dar. Die Schuppen der
älteren Zweigtheile sind breiter, beinahe rhombisch, die der jüngeren lanzettlich, etwa in der Mitte am breite-
sten, vorne stumpflich oder sehr kurz zugespitzt. Besonders deutlich ist ihre Form auf dem kleinen Bruch-
stücke von Slavetin Fig. 15 zu sehen. Auf jungen, dünnen Seitenästen stehen sie immer viel dichter beisammen,
wie es auch Heer auf seinen Abbildungen (1. c.) andeutet. Die Schuppenspitze ist sehr wenig abstehend, die
3
18
Schuppenfläche glatt, nicht gestreift und mässig gewölbt, der Mittelkiel nur schwach angedeutet. Bei Fig. 17
ist eine Partie des Bruchstückes Fig. 7 nach einem Wachsabdrucke vergrössert ausgeführt.
Die ruthenförmige, unregelmässige Verzweigung der langen und allseitig auseinanderstehenden Äste
dieser Conifere ist sehr charakteristisch und nicht wenig an jene der lebenden Arthrotaxis cupres-
s o i d e s erinnernd.
Auf dem rechts stehenden Zweige Fig. 7 bei a) sieht man neben der obersten Verzweigung ein ver-
dicktes, am kurzen, geneigten Stiele sitzendes Gebilde, in dem noch einige Schuppen wahrzunehmen sind,
übrigens ist aber dasselbe schlecht erhalten und in der Mitte abgebrochen. Wahrscheinlich gehört dasselbe
einem weiblichen Zapfen an. Die Form der Schuppen, so weit sie erkennbar ist, stimmt mit jener der von Heer
beschriebenen Zäpfchen dieser Art ziemlich gut überein.
Unsere Fragmente entsprechen dem Cyparissidium gracile Heer (1. c. und Fl. arct. (I.) Tafel
XLIII. (III.) Taf. XIX.) sehr gut. Die typische Verzweigung der Äste und die Form der Schuppen stimmen
überein.
Bei dieser Conifere lässt sich nicht annehmen, dass die Schuppen nach Art der meisten Taxodineen
auf jüngeren Ästchen in lange, abstehende Blätter umgestaltet sind, weil sie auch auf den jüngeren Zweig-
theilen nur in schuppenförmiger Gestalt erscheinen. Habituell sind die Zweige des Cyparissidium gracile
der Gattung Ech inost robus nicht unähnlich. Von den verwandten lebenden Coniferen muss vor allem die
schon erwähnte Arthrotaxis cupressoides genannt werden.
Cyparissidium pulchellum m.
Taf. V. Fig. 3, 5, 6, 9.
Zapfen etwa 3 l j 2 cm. lang, in der Mitte am breitesten, gegen die Basis und die Spitze hin ver-
schmälert. Schuppen nicht dick, vorne elliptisch, fein zugespitzt, ganzrandig, gewölbt, mit einem hervor-
tretenden Mittelkiele und einigen parallelen Längsstreifen, gegen die Basis stielartig verschmälert, mit 1 — 2
kleinen Samen.
Im feinkörnigen Sandsteine der Korycaner Schichten bei Knezivka nur in einem Exemplare.
Dieser interessante Zapfen, wiewohl nur in einem Exemplare vorhanden, ist so instruktiv erhalten,
dass man auf Grundlage desselben den ganzen Zapfen verlässlich restauriren kann, wie es auch in Figur 5
geschehen ist. Der Zapfen ist in der Mitte der Länge nach gebrochen und zwar in so günstiger Weise, dass
auf der einen Hälfte desselben (Fig. 3) die Schuppen in ihrem oberen Umrisse, auf der anderen (Fig. 9) die Basen
derselben sammt den Samen zu sehen sind. Die geneigte Lage der oberen Schuppen und das Fehlen der
weiteren Schuppen beweist, dass hier der Vordertheil des Zapfens beendet ist, die kurzen und stark abste-
henden unteren Schuppen sowie der Stiel auf der Zapfenhälfte Fig. 9 deuten dagegen darauf hin, dass sich
hier der Zapfengrund befindet und der Zapfen wohl nicht abgebrochen ist.
Auf der Zapfenhälfte Fig. 3. sind oben zwei Schuppen beinahe vollständig erhalten, die zwei anderen,
eine links, die andere rechts habe ich aus dem Gesteine herausgearbeitet ; sie sind von gleicher Form, auf der
Abbildung mussten sie aber von der Seite gezeichnet werden. Die übrigen Schuppen sind ebenfalls im Gesteine
gänzlich vorhanden, auf dem Steinstücke erscheinen sie aber in Folge von Bruch als dunkle, gebogenen Linien.
Der obere löffelförmige Theil der Schuppen ist auf der Rückseite gewölbt und neben dem erhabenen Mittel-
kiele mit einigen Längsstreifen versehen. Die Schuppen sind fein zugespitzt und nicht zu dick, wie nach den
seitlichen, quergebrochenen Schuppen Fig. 3 zu schliessen ist.
Auf der anderen Zapfenhälfte Fig. 9 findet man oben matte, negative Abdrücke von vier Schuppen,
welche aber grösstentheils am Rande abgebrochen sind. Sehr wichtig und belehrend ist aber die untere Partie
dieses Fragmentes. Vor allem befinden sich auf der Stelle a) verschmälerte Basen der Schuppen, welche
schmal und mit einer Mittellrinne versehen sind. Unterhalb der letzteren sieht man eine Gruppe von rhom-
bischen Höhlungen, welche den Schuppenbasen entsprechen und hier mit der Centralspindel, die auf der Hälfte
Fig. 3 sich findet, in Verbindung waren. In diesen Höhlungen liegt nun hie und da ein recht deutlicher Same
von kleiner, verlängerter Form. Ich bin aber nicht im Stande zu entscheiden, ob nur ein Same oder zwei
nebeneinander in je einer Höhlung vorhanden waren, da neben dem deutlichen, scharf begrenzten Samen noch
etwas in matten Contouren als ein zweiter Same liegt. Es ist möglich, dass hier wirklich zwei Samen hinter
je einer Schuppe sich vorfanden, dass aber nur einer von beiden zur Entwickelung gelangte.
Die Form der Schuppen, ihre derbe Beschaffenheit, ihre Anordnung in einem ellipsoidischen Zapfen, die
rhombischen Höhlungen nach den Schuppenbasen und die Samen hinter den Schuppen lassen keinen Zweifel
19
zu, dass man es hier mit einer Conifere zu thun hat. Der Zapfen und seine Schuppen, welche uns die Fig. 5, 6
restaurirt darstellt, findet aber kein Analogon in der lebenden Natur. Wäre in der That nur ein Same hinter
einer Schuppe, so wäre dieses Merkmal für die systematische Stellung nnseres Zapfens sehr befremdend;
wahrscheinlich waren doch zwei Samen vorhanden, da der deutliche Same in der Höhlung immer etwas zur
Seite geschoben ist.
Die zahlreichen in spiraliger Ordnung gestellten Schuppen weisen auf die Taxodineen oder Abietineen.
besonders auf die Gattung Abies hin. Die Zapfen, welche Heer bei seinem Cyparissidium gracile
und Inolepis imbricata (Kreide-Flora der arct. Zone 1884) anfführt, sind im Wesentlichen unserem
Zapfen ähnlich und sicher nahe verwandt. Die Schuppen haben annähernd dieselbe vorn rhombische und
zugespitzte Form, die Oberfläche der Schuppen ist ebenso gestreift, jedoch nicht gekielt, wie es bei unserem
Zapfen der Fall ist. Der einzelne Same hinter je einer Schuppe, welchen Heer nur auf einem ungenügenden
Fragmente abbildet, scheint mir in demselben Masse zweifelhaft zu sein wie der einzige Same in den Schuppen-
höhlungen nnseres Zapfens. Die schuppenförmigen Blätter auf den Zweigen, mit welchen Heer’s Zapfen noch
in Verbindung stehen, erklären die Zapfen für eine echte Taxodinee.
Wir haben leider keine Zweige in Verbindung mit dem besprochenen Zapfen gefunden, und so haben
wir den letzteren nur auf Grundlage der annähernd gleichen Schuppen mit dem Cyparissidium gracile
Heer’s der Gattung Cyparissidium untergebracht, indem es immer möglich bleibt, dass es eine selbst-
ständige Gattung ist. Cyparissidium gracile im Weissenberger Pläner spricht theilweise für das Vor-
kommen dieses Coniferen-Typus in der böhmischen Kreide, welchem vielleicht auch unser Zapfen angehört.
Unmittelbar unter den Weissenberger Schichten liegen die Korycaner Schichten, in welchen das Cyp. pul-
chellum gefunden wurde.
Cyparissidium minimum m.
Taf. IX. Fig. 6—7. Taf. X. Fig. 4.
Zweige dünn, reichlich getheilt. Schuppenblätter schmal-länglich, in der Mitte am breitesten, zugespitzt,
schwach gewölbt, mit einem dünnen Mittelnerven, spiralig geordnet. Zapfen kugelig, zur Basis verschmälert,
kaum 1 cm. im Durchmesser breit. Schuppen breit-eiförmig, vorn in eine kurze Spitze verschmälert, von derber
Consistenz, gewölbt und grob längsgestreift, spiralig geordnet.
In den sehwarzgrauen Perucer Schieferthonen bei Landsberg.
Neben den zwei abgebildeten Überresten von dieser Art liegen in unseren Sammlungen noch mehrere
Fragmente kleiner Zweigbruchstücke, welche ähnlich gross und ähnlich gestaltet sind, wie das Exemplar Fig. 4.
Dieses stellt uns ein Ästchen dar, welches sich mehrmals unter spitzen Winkeln in dünne, schlanke Seitenäste
verzweigt. Die schwarze verkohlte Substanz der Blättchen deutet auf ihre ehemalige feste Beschaffenheit hin.
Die Blätter sind länglich, kurz zugespitzt, am Rücken ein wenig gewölbt und einnervig.
Die Schuppen des kugeligen Zapfens sind breit eiförmig, gewölbt, in eine kurze Spitze verschmälert
und grob längsgestreift.
Die dünnen Zweige sind einem Widdringtonites (z. B. W. subtilis Heer, Kreidefl. d. arct. Zone)
nicht unähnlich, die Blätter sind jedoch zu dicht und laufen nicht so lang herab, wie es bei dem Widdringto-
nites und bei der echten Widdringtonia der Fall ist. Dass es keine Widdringtonites-artige Pflanze sein
kann, beweist deutlich der Zapfen Fig. 7. Derselbe ist zwar oben abgebrochen, die zurückgebliebenen Spitzen
der obersten Schuppen ergänzen aber ziemlich treu den äusseren Umriss des Zapfens. Die Schuppen haben
dieselbe Form und eine ähnliche Streifung wie die Zapfen, welche nach Heer (1. c.) dem Cyparissidium
gracile angehören. Die Vergrösserung Fig. 6 zeigt am besten, wie unser Zapfen Fig. 7 die Zapfen Heer’s
in Miniatur vorstellen.
Allein die Blätter sind für ein Cyparissidium zu lang und zu dicht dem Ästchen aufsitzend. Eben-
falls die dünnen Zweige und ihre Theilung ähnelt dem Cyparissidium gracile aus dem Weissenberger
Pläner sehr wenig.
Ich habe daher diese Conifere mit der Gattung Cyparissidium nur auf Grundlage der gleich
gestalteten Zapfen zusammengezogen, die Auffindung anderer Belege dafür muss diese Bestimmung noch
bestätigen.
Sequoia Reichenbachi Geinitz sp.
Taf. VIII. Fig. 9, 8. Taf. IX. Fig. 6a, 12a, 7a, 5a, 14, 13, 12, 10a, 5.
Blätter lang, zur Spitze allmälig verschmälert, sichelförmig gekrümmt, schief vom Zweige abstehend
und von einem tiefen Mittelnerven durchzogen, kurz herablaufend. Blattpolster länglich-elliptisch bis rhombisch,
3*
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mit einer deutlichen Mittelrinne. Fruchtzapfen gross, kugelig, Schuppen bis zweimal so lang als die grösste
Breite ihrer Schildchen. Sprosse mit geraden, verlängerten, flachen Blättern nicht bekannt.
Eine für die böhmische wie die ausländische Kreideformation sehr charakteristische Pflanze, welche
nicht nur in den untersten Etagen dieser Schichten, sondern auch in den obersten überall verbreitet zu sein
scheint. In Böhmen fand ich sie in den ältesten Perucer Schichten und in allen jüngeren Ablagerungen, ja
noch in den Chlomeker Sandsteinen. Folgende Standorte können für dieselbe mit Sicherheit verzeichnet werden :
in den Perucer Sandsteinen bei Mseno, Charvatec, Nehvizd, im Weissenberger Pläner am Weissen
Berg, bei Schl an, im Vehlovicer Pläner bei Vinary, imMalnicer Sandsteine bei Mal nie, in jüngeren Ab-
lagerungen bei Yunic, Sovic, Levin, Priesen, Choceii, Voskobrd bei Podebrad, und endlich in
den Chlomeker Sandsteinen bei Kieslingswalde und Tannenberg.
Wiewohl diese Conifere allgemein verbreitet ist, so sind doch grössere Stücke oder beblätterte Zweige
derselben eine grosse Seltenheit. Das beste Zweigfragment stellt das Exemplar Fig. 13 von Vinary dar. Das-
selbe ist im festen, grauen Pläner zierlich dunkelbraun abgedrückt. Die Blätter sind auffallend lang, vom
breiten Grunde gegen die Spitze hin allmälig verschmälert und hier zugespitzt, vom Zweige in schiefer Dichtung
abstehend. Durch die Länge und die verhältnissmässig grosse Breite und durch die zugespitzten Enden der
Blätter unterscheidet sich diese Art schon in kleinen Bruchstücken von anderen Sequoia-Arten.
Das Ästchen Fig. 5 rührt aus den Teplicer Schichten von Voskobrd bei Podebrad her. Dasselbe hat
am Grunde sehr kurze, kaum abstehende Blätter, je höher aber, desto länger werden dieselben, so dass sie
am Ende des Fragmentes schon die gewöhnliche Grösse erreichen. Dieses Ästchen ist demnach ein jähriger
Spross, welcher bei anderen Arten der Gattung Sequoia zumeist mit langen, geraden, flachen Blättern
beendet ist, hier aber wieder nur sichelförmige Blätter trägt. Überdies wurden andere als mit sichelförmigen
Blättern bekleidete Ästchen von S. Beichenbachi bis jetzt nicht gefunden.
Das kleine Fragment Fig. 10 a) gehört einem mit ungewöhnlich verlängerten aber noch mehr gekrümmten
Blättern besetzten Ästchen an.
Fig. 12 a) stellt ein im Perucer Sandsteine von Nehvizd ziemlich schlecht erhaltenes Fragment dar.
Nach der Dicke des mittleren Zweigtheiles gehört dasselbe einem älteren Stadium an. Die Blattspuren und
die Blätter selbst sind im groben Sandsteine nur angedeutet, die Länge und Form der letzteren weist jedoch
das Fragment zur S. Beichenbachi hin. In derselben Weise erhalten ist das Ästchen Fig. 14 aus den
Chlomeker Sandsteinen von Kieslingswalde, wo diese Art häufig ist.
In den sandigen Ablagerungen bei Malnic kommen mit den zahlreichen Meeres-Mollusken nicht selten
kleine Zweigstücke von S. Beichenbachi vor (Fig. 5a, 7a, 12), welche ebenso lange, gekrümmte Blätter
tragen und mit schönen, rhombischen, mit einer Binne versehenen Blattspuren ausgezeichnet sind. Auf einem
ähnlichen Sandsteinstücke findet man einen gebrochenen Zapfen Fig. 7a), mit dem unten noch ein kurzes,
mit langen, sichelförmigen Blättern besetztes Ästchen zusammenhängt. Der Zapfen ist rundlich und gross,
wie es auch aus der Stellung der Schuppen eines anderen Zapfenüberrestes Fig. 8 Taf. VIII. von demselben
Standorte hervorgeht. Die Schuppen sind etwa zweimal so lang als die grösste Breite ihrer Schildchen, in der
Mitte mit einer seichten Binne, gegen die Basis hin allmälig verschmälert und auf der Oberfläche längs-
gerunzelt. Die Schildchen sind quer-rhombisch, mit einer tiefen Querfurche (oder mit einem negativen Mittel-
kiele), in der Mitte mit einem Nabel, von welchem in radialer Bichtung zum Bande strahlförmige Bunzeln
auseinander laufen. Besonders gut zeigt diese Verhältnisse der Schildchenabdruck Fig. 7 a) und ein anderer
in schiefer Lage bei b).
Die Grösse und Form des Zapfens der S. Beichenbachi stellt auch der Zapfenüberrest Fig. 6 a)
aus dem Perucer Sandsteine von Mseno dar. Der Zapfen sitzt auch einem beblätterten Ästchen von Seq»
Beichenbachi auf; die Schuppen sind matt abgedrückt, die Grösse und Form der Schildchen ist aber
ziemlich erkennbar.
Die Zapfen dieser Art sind die grössten von allen bis jetzt bekannten fossilen Sequoia-Arten. Dasselbe
beweisen auch die Zapfenabdrücke dieser Art, welche Heer in seiner Flora von Moletein beschreibt und die
mit den unseren in jeder Hinsicht übereinstimmend sind.
Die Sequoien haben zur Kreidezeit die reichste und mannigfaltigste Entwickelung erreicht, die terti-
ären Arten sind zweifellos unmittelbare Nachkommen derselben. Die zahlreichen besonders von H e e r aus
arctischen Ländern beschriebenen Sequoia-Arten sind jedoch so diagnoscirt, dass ich nicht im Stande bin die
böhmischen Kieide-Sequoien nach jenen zu bestimmen, wiewohl ich überzeugt bin, dass sie in den arctischen
Arten enthalten sind. Durch weitere Studien wird die Zahl der Kreide- und Tertiär-Sequoien wohl noch ver-
mehrt, in demselben Masse werden aber die specifischen Diagnosen einzelner Arten undeutlicher, so dass sich
schon die IN otlx wendigkeit zeigt alle diese Sequoien einer precisen, vergleichenden Untersuchung auf Grund-
lage der Originale unterzuziehen.
21
Unsere Sequoia Reich enbachi fand ich mit folgenden beschriebenen Sequoien identisch:
Sequoia Reich enbachi Heer, Flora von Moletein S. 7. Taf. I. Fig. 1 — 9. Die Schichten, aus
welchen die Moleteiner S. Reich enbachi herrührt, sind die Perucer Sandsteine Böhmens.
Sequoia Reich enbachi Herr, Fl. v. Quedlinburg. Taf. I. Fig. 11.
Sequoia Re ich enbachi Heer, die Kreidefiora d. arct. Zone 1874. — Beiträge zur Kreideflora,
Schweizer Denkschrift. 1869. Taf. I. Fig. 1 — 9.
Araucarites Re ich enbachi Geinitz, Charakteristik der Schichten und Petrefacten des sächs.
böhm. Kreidegeb.
Cryptomeria primaeva Corda in Reuss Verstein. Taf. XL VIII. Fig. 1 — 11. Hier wird auch ein
vergrössertes Zweigstück sehr gut abgebildet.
Araucarites adpressa v. Mark. Palaeontograph. XI. Taf. VIII. Fig. 10.
Sequoia Reich enbachi Geinitz, Elbthalgeb. in Sachsen. Taf. 67. Fig. 6.
Sequoia Reich enbachi Hosius u. v. d. M. Fl. v. Westfalen. Paläontogr. XXVI.
Geinitzia cretacea Endl. Synops. Conif.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. (non Heer).
Taf. VIII. Fig. 13. Taf. IX. Fig. 3, 4, 9, 10, 11. Taf. XI. Fig. 1, 2. Taf. XII. Fig. 13.
Thuites alienus et Caulerpites fastigiatus Sternb. in Flora d. Vorw.
Widdringtonites fastigiatus Endl., Unger.
Zweige unregelmässig verzweigt, dick, nicht schlank. Blätter kurz herablaufend, mit einer k u r z e n,
wenig abstehenden, kaum gekrümmten, sehr breiten und stumpf abgerundeten Spitze.
In der Mitte des Blattes eine deutliche Furche. Fruchtzapfen länger als breit. Schuppen wenig länger
als die grösste Breite der Schildchen.
In den Weissenberger Plänerschichten Böhmens eine verbreitete Pflanze. Das Original Sternbergs
rührt von Smecno her, unsere vom Weissen Berg und Hrädek (Herr Dr. Curda). Der grosse Zweig
Fig. 1, Taf. XI. aus den Perucer Sandsteinen bei Hospozin wurde vom H. Stodola den geologischen
Sammlungen der böhmischen Universität gewidmet.
Diese Art ist durch die oben hervorgehobenen Merkmale sehr ausgezeichnet und leicht von anderen
Sequoien zu unterscheiden. Die Zweige sind verhältnissmässig sehr stark, dick und kurz, die Blätter auf-
fallend breit, stumpf abgerundet, kurz und wenig vom Zweige abstehend. Die Mittelfurche ist auf den Blättern
wie bei anderen Sequoien immer vorhanden. Die Blattpolster, welche besonders auf dem schönen Zweigstücke
Fig. 13, Taf. XII. erhalten sind, sind vorne stumpf beendet und neben der Mittelfurche noch mit einigen
sehr feinen Längsstreifen versehen.
Nicht selten kommen im Pläner am Weissen Berg Fruchtzapfen vor. Solche sind bei Fig. 13, Taf. VIII.
und Fig. 3, Taf. IX. abgebildet. Dieselben sind aus spiralig angeordneten, gegen die Basis verschmälerten,
längs-gerunzelten, in der Mitte mit einer Furche versehenen Schuppen zusammengesetzt. Die Schildchen sind
rhombisch, mit einer Querfurche und einem Nabel in der Mitte versehen. Es unterliegt also keinem Zweifel,
dass diese Zapfen einer Sequoia angehören, und zwar der S. fastigiata, da man den Zapfen Fig. 13, Taf. VIII.
noch in Verbindung mit einem Zweigstück findet, welches dieselben charakteristisch kurzen, stumpfen Blätter
wie die oben beschriebenen Zweigreste trägt.
Noch schöner ist der grosse Zweig von Hospozin Fig. 1, Taf. XI, dessen einzelne Ästchen noch
5 quergebrochene Zapfen und bei a) den äusseren Abdruck eines sechsten Zapfens tragen. Die Zapfen haben
wieder eine elliptische Form, ihre Schuppen und Schildchen sind in verschiedenartiger Lage gebrochen. Die von
der Oberfläche abgedrückte Partie eines Zapfens bei a) zeigt gut die Form und Grösse der Schildchen. Nicht
nur die ähnlichen Zapfen, sondern auch die dicken, nicht schlanken Zweige weisen auf dieselbe Art wie die
oben beschriebenen Überreste. Nebstem sind in dem groben Sandsteine hie und da spiralig stehende Schuppen-
blätter wahrnehmbar, welche ebenso stumpf, kurz und breit sind, wie auf den Weissenberger Zweigen.
Dass diese Pflanze eine echte Sequoia und zwar eine selbstständige Art ist, ist wohl nicht zu bezweifeln,
schwieriger ist aber zu entscheiden, mit welchen Sequoien der ausländischen Kreideformation sie zu verbinden
sei. Die von Sternberg als Thuites alienus und Caulerpites fastigiatus beschriebene Conifere
konnte ich in Originalen mit unserer S. fastigiata vergleichen. Unsere Pflanzenüberreste müssen jedenfalls
mit jenen Sternb er g’s zu einer Art untergebracht werden, alle Merkmale derselben sowie die äussere Tracht
der in demselben Pläner abgedrückten Pflanzen stimmen sämmtlich überein. Unser Zweigstück Fig. 13 Taf.
XII ist besonders jenem Sternberg’s Taf. XLV. Fig. 1 ähnlich.
22
Die Sequoia fastigiata Heer’s (Flora v. Moletein) ist mit aller Sicherheit eine von unserer und
Sternberg’s Art sehr weit abweichende Pflanze. Die Zapfen der Sternbergischen Sequoia fastigiata sind
zweimal so gross und mehr verlängert als diejenigen, welche Heer für seine S. fastigiata angibt. Die Zweige
der S. fastigiata aus der grönländischen Kreide sind im Vergleich mit unserer Pflanze ungemein schlank,
dünn, die Blätter lang, schmal, dem Zweige angedrückt und nach Heer’s Beschreibung (Die Flora der arct.
Zone und Fl. grönl.) in eine feine Spitze auslaufend. Der böhmischen S. fastigiata steht aus den Heerischen
Kreide-Sequoien die S. ambigua am nächsten, welche aber rundliche, kleine Zapfen trägt.
Unsere S. fastigiata kann mit keiner bis jetzt bekannten Sequoia- Art der Kreidezeit verbunden
werden, ebenso kann ich nicht ihr Verhältnis zu den tertiären Arten dieser Gattung ermitteln. Sie scheint
der S. Reichenbachi am nächsten zu stehen, durch Blätter sowie die ellipsoidischen Zapfen ist sie aber
von dieser verschieden (siehe den restaurirten Zapfen mit einem beblätterten Zweigstücke Fig. 11 Taf. IX.)
Sequoia crispa m.
Taf. X. Fig. 5—7, 9, 14, 16.
Ästchen dünn, schlank und lang. Blätter dicht, ziemlich kurz, dünn, fest lederartig,
sehr stark sichelförmig einwärts gebogen, kurz herablaufend, stumpflich. Fruchtzapfen rundlich,
etwa 3 cm. im Durchmesser.
In den Perucer Schieferthonen bei Li die nächst Schl an, bei Lipenec und Jinonic.
Eine schöne und immer sehr kennbare Art. In dem Lidicer Schieferthone kommen nicht nur die Äste,
sondern auch häufig Fruchtzapfen vor. Bei Jinonic sind am meisten nur Zweigüberreste vorhanden, nur ein
Zapfenfragment wurde hier bis jetzt gefunden. Im Lipenecer Standorte sind uns bis jetzt nur Äste bekannt.
Die Äste liegen uns in langen und verhältnissmässig dünnen Bruchstücken vor; der ganze Zweig war
demnach von einem schlanken Wachsthum. Die Blätter stehen sehr dicht beisammen, sind ziemlich dünn und
auffallend stark sichelförmig einwärtsgebogen, so dass ihre Spitzen den Rücken der nächst folgenden Blätter
berühren und auf solche Weise dem Zweige eine sonderbare, krausige Tracht darbieten. Die Consistenz der
Blätter musste sehr hart, derb lederartig sein, da dieselben im Schiefer tief und scharf abgedrückt sind.
Wie gesagt, sind die Fruchtzapfen im Schieferthone bei Lidic eine gewöhnliche Erscheinung. Man
findet sie häufig quergebrochen (wie Fig. 6), in welchem Falle ausser dem äusseren vollkommen kreisförmigen
Umrisse des Zapfens nur die längs-gerunzelten, mit einem centralen Kiele versehenen, verschiedenartig gebro-
chenen und radial zusammengestellten Schuppen wahrzunehmen sind. Samen konnte ich nirgends finden. Als
Beispiele der von der Oberfläche abgedrückten Zapfen sind uns die bei Fig. 5, 7. Die schönen rhombischen
Schildchen sind zumeist gut abgedrückt, und durch eine Querfurche in die obere und untere Hälfte getheilt.
In der Mitte sieht man den nicht zu erhabenen Nabel, von dem zahlreiche, narbige Strahlen in radialer Rich-
tung gegen den Rand hin auseinanderlaufen. Diese Schildchen sowie der untere, narbig gestreifte und mit
einem Mittelkiele (oder mit einer Mittelfurche) versehene Theil der Schuppe lassen also nicht zweifeln, dass
die vorhandene Conifere wirklich eine echte Sequoia ist.
Die Zapfen Fig. 5, 7 stehen noch in Verbindung mit ziemlich langen Zweigstücken, welche mit den
Zweigen Fig. 9, 14, 16 identisch sind. Es gehören also die kugeligen Zapfen und die krausigen Äste derselben
Art an.
Diese Sequoia- Art ist gewiss von allen bis jetzt bekannten Arten specifisch verschieden; sie muss
in allen Fällen nach den krausigen, festen Blättern, den dünnen, langen Ästen und grossen, rundlichen Zapfen
überall wieder erkannt werden.
Sequoia heterophylla m.
Taf. XII. Fig. 2—4, 6-9. Taf. XIII. Fig. 12.
Zweige ruthenförmig, unter spitzen Winkeln getheilt, ziemlich dünn und schlank. Blätter zweierlei:
die schuppenförmigen sehr verlängert, mit stumpfen, nicht abstehenden Spitzen, locker dem
Zweige aufsitzend; die der jüngeren Sprosse blattartig, zweireihig am Zweige geordnet, lineal, breit, dick,
lederartig, vorne stumpf abgerundet, am Grunde merklich verschmälert, von mehreren Längs-
streifen durchzogen. Der Zapfen unbekannt.
In den Perucer Schieferthonen bei Peruc sehr gemein, seltener bei Landsberg, Lipenec und
Vyserovic.
23
Eine in Beblätterung sehr variirende Pflanze. Aus dem Perucer Fundorte befindet sich im böhmischen
Museum eine Reihe von grösseren und kleineren Zweigfragmenten, von welchen die dickeren Exemplare lang
herablaufende, locker stehende Blätter, deren Spitze immer stumpf beendet und dem Zweige angedrückt ist,
tragen. Ein solches Fragment stellt der Zweig Fig. 6 dar. Zuweilen findet man auch sehr dünne, reichlich
verzweigte Äste, welche ebenso lange, schuppenförmige Blätter tragen, die aber in solchen Fällen noch locker
der Achse aufsitzen. Letzterer Umstand beweist, dass nicht alle jährige Sprosse mit Laubblättern enden müssen ;
an Enden ähnlicher jungen Sprosse übergehen häufig die angedrückten Schuppen in die abstehende, laubartige
Form, wie z. B. auf den zwei Ästchen Fig. 2 a) zu sehen ist.
Die schuppenförmigen Blätter sind dick, an Enden fast rundlich, welches Merkmal auch für die breiten,
abstehenden Blätter charakteristisch ist.
Die Schuppen verwandeln sich also auf jungen Sprossen in lineale, zweireihig am Zweige gestellte Blätter,
welche sämmtlich vorn sehr stumpf abgerundet sind. Am Grunde sind sie nur schwach verschmälert und kurz
herablaufend. In der Mitte der Laubspreite läuft ein starker, nicht selten durch eine dunkle färbe markirter
Mittelnerv. Beiderseits desselben ziehen sich noch andere aber höchst feine Längsnerven (siehe die vergrösserte
Abbildung der Blätter Fig. 7).
Ob diese beblätterten Sprosse nach Art der tertiären S. Langsdorfi oder des amerikanischen
Taxodium distichum jährlich abfielen, ist schwer zu ermitteln. Nicht selten findet man aber solche Ästchen
isolirt im Gesteine abgedrückt und am Grunde mit dichten Übergangsblättern bekleidet (Fig. 4), gerade wie
es bei ähnlichen Sprossen der S. Langsdorfi der Fall ist.
Die gleichartige Orientirung der drei Ästchen Fig. 3 ist dadurch zu erklären, dass dieselben in einen
grösseren Zweig verbunden waren, welche Verbindung aber abgebrochen ist. Ähnliche Sprosse aufsitzen den
grösseren beschuppten Zweigen auf der Steinplatte Fig. 9, wo auch zwischen den beiden Zweigen ein dickeres
Zweigfragment liegt, welches am Ende noch lange schuppenförmige Blätter trägt. Das Ästchen Fig. 9 Taf.
XII. besitzt die längsten Blätter, welche mir von dieser Art zu Gesicht gekommen sind.
Auf dem schuppentragenden Zweige Fig. 8, welcher theilweise durch die Schattirung ergänzt ist, be-
finden sich an den Enden der Ästchen beiderseits rundliche, knospenartige Gebilde, welche aus breiten und
kurzen Schuppen zusammengesetzt sind. Welche Bedeutung aber diesen Knospen beigelegt werden soll, ist
freilich schwer zu constatiren. Sind sie nicht die männlichen Blüthenorgane, so sind sie wahrscheinlich Knospen,
aus welchen die laubtragenden Ästchen hervorsprossen. Ähnliche Knospensprosse kommen auch bei der noch
lebenden Sequoia sempervirens vor.
Zapfen fand ich nicht, nach der Ähnlichkeit der vegetativen Zweige mit jenen der S. Langsdorfi
zu urtheilen, ist aber diese Conifere sehr wahrscheinlich eine Sequoia. Unsere S. heterophylla kann ich
mit keiner von den bis jetzt beschriebenen Sequoia- Arten zusammenstellen. Der tertiären S. Langsdorfi
steht sie zwar sehr nahe, dennoch ist sie aber durch das häufige Vorkommen der schuppentragenden Äste
bedeutend verschieden, die laubtragenden Ästchen stimmen aber gut überein. Die Laubblätter der S. s e m p e r-
virens zeigen ebenfalls dieselbe Form und eine ähnliche Nervation.
geol,,
üic/(
Sequoia rigida Heer.
Taf. XI. Fig. 5. Taf. XIII. Mg. 10. Taf. IX. Fig. 8. Taf. X. Fig. 10.
&
Die abgebildeten 4. Zweigfragmente bilden alles, was wir von dieser Art zur Disposition haben. Der
Fundort derselben sind die rothen Perucer Schief erthone bei Li eben au. Die Blätter sind schmal-lineal, steif
in zwei Reihen abstehend, vorne stumpflich, am Grunde mit verschmälerter Basis herablaufend. Ausser dem
ziemlich starken Mittelnerven ist keine andere Nervation kennbar.
Das Ästchen Fig. 5, Taf. XI. kann ein jährlich abfallendes Ästchen der Sequoien sein, da man am
Grunde desselben zwei schuppenförmige Blätter findet, ähnlich jenen, mit welchen die Ästchen der Sequoien
gewöhnlich beginnen.
Die Möglichkeit, dass diese Ästchen der vorhergehenden Art angehören, von der sie nur durch bedeu-
tend längere Blätter verschieden sind, ist nicht ausgeschlossen. Ähnliche laubtragende Ästchen besitzt auch
die Sequoia rigida Heer aus arctischen Ländern (Fl. grönl. und die Flora d. arct. Zone).
Ein reichlicheres Material aus dem Liebenauer Fundorte ist für die definitive Bestimmung dieser für
Böhmen provisorischen Art noch sehr nothwendig.
24
Sequoia microcarpa m.
Das Zäpfchen Figur 2, 3, Tafel X. gehört ausgesprochen einer Sequoia-Art an, da wir aber ausser
dem einzigen abgebildeten Exemplare dieser Art nichts mehr besitzen, so ist ihre specifische Diagnoscirung
sowie das Verhältniss zu anderen Arten dieser Gattung schwer zu ermitteln. Indessen bleibt nur die Thatsache
sicher, dass das Zäpfchen eine von den vorhergehenden Arten verschiedene Species repräsentirt.
Das Zäpfchen ist sehr klein, aus zahlreichen, spiralig stehenden Schuppen zusammengesetzt. Diese
sind gegen die Basis hin keilförmig verschmälert, längsgerunzelt und mit einer seichten Mittelfurche versehen.
Das Schildchen ist rhombisch, mit einer Querfurche und einem Centralnabel. Unter der Schuppe a) sind
deutlich zwei ziemlich grosse, plastisch hervortretende, ellipsoidische Samen zu sehen, an welchen aber kein
Saumrand vorhanden ist.
Ich habe das Zäpfchen der Quere nach gebrochen und da zeigte sich, dass es unten mit einem kurzen
Ästchen zusammenhängt. Dieses Ästchen (Figur 2) trägt lange, sichelförmige Blättchen, welche mit einer
schwarzen, verkohlten Substanz ausgefüllt sind. Ihre Form und derbe Consistenz weist also ebenfalls auf die
Gattung Sequoia hin.
Das Zäpfchen wurde vom H. Zahälka in den Teplicer Schichten bei Raudnic gefunden.
Ähnliche kleine Sequoia-Zäpfchen fand ich noch in den Perucer Schieferthonen bei Li die in der
Nähe von Schlau; in wie weit aber diese Zäpfchen mit jenen von Raudnic verwandt sind, ist mir des
ungenügenden Materiales wegen nicht möglich festzustellen.
Ceratostrobus m.
Blätter spiralig dem Zweige aufsitzend, pfriemlich, sichelförmig gekrümmt, herablaufend. Fruchtzapfen
kugelig, mit spiralig geordneten Schuppen. Schuppen zur Basis keilig verschmälert, längsgerunzelt, mit einem
niederen Mittelkiele, oben in ein rhombisches Schildchen verbreitet, welches sich in der Mittellinie in einen
langen, mehr oder weniger flachen, festen, geraden Schnabel verlängert.
Ceratostrobus sequoiaephyllus m.
Taf. XII. Fig. 16, 15, 14.
Zweige unregelmässig getheilt, nicht stark. Blätter pfriemlich, von der Basis gegen das Ende hin
allmählig verschmälert und hier fein zugespitzt, fest lederartig, sichelförmig gekrümmt, kurz herablaufend,
von einem Mittelnerven durchzogen. Blattpolster länglich-elliptisch, mit einer Mittelfurche. Fruchtzapfen
kugelig, etwa 3 cm. im Durchmesser. Schuppen mehr als zweimal so lang als das rhombische, in einen
ziemlich flachen, langen Schnabel auslaufende Schildchen.
In den grauen Perucer Schieferthonen bei Lipenec der gewöhnlichste Pflanzenabdruck.
Die beblätterten Zweige dieser Conifere bedecken eine jede Schieferplatte, welche vom Lipenecer Fund-
orte herrührt.
Sie sind mehr oder weniger gross und nicht selten findet man ganze grosse Zweigstücke von ziemlicher
Grösse, wie z. B. Fig. 16. Die holzige Achse der Zweige ist ziemlich dünn und dicht mit langen, sichelförmigen
Blättern bedeckt. Die Blätter weisen eine feste, lederartige Consistenz auf und sind wie die Blätter der Sequoien
und der Gattung Cryptomeria von einer Mittelfurche durchzogen; diese entspricht, wie bekannt, der Seiten-
kante des Blattes. Nach dem Habitus ähneln diese Zweige nicht wenig denen der Sequoia R e i c h e n b a ch i,
doch sind die Blätter etwas kürzer und schmäler.
Glücklicherweise gelang es mir, als ich im Jahre 1884 den Lipenecer Fundort besucht habe, einen
Zapfen zu finden, welcher einem kurzen mit Blättern dicht besetzten Ästchen derselben Art, wie der Zweig
Fig. 16, aufsitzt. Der Zapfen (Fig. 15) ist etwa in der Mitte gebrochen, ich habe aber die meisten Schuppen
entfernt, um die Abdrücke der Schildchen sichtbar zu machen. Dieselben sind bei a) und b) besonders schön
abgedrückt. Sie haben wie alle Sequoien eine rhombische Form, sind jedoch im Verhältnisse zum Zapfen auf-
fallend klein. In der Mitte sieht man eine tiefe Rinne, welche besonders auf dem Schildchen a) tief in den
Schiefer eindringt, so dass ihre Beendung nicht mehr zu sehen ist. Diese Rinne ist im Centrum, wo sich bei
den Sequoien ein Nabel befindet, in eine kleine, rhombische Öffnung erweitert. Von dieser Öffnung laufen
wie bei den Sequoien radiale Streifen gegen den Rand hin.
25
Am äusseren Umfange des Zapfens sieht man mehrere, dreieckige, allmälig in eine Spitze auslaufende,
gerade oder etwas aufwärts gekrümmte Abdrücke, unterhalb welcher bei c) und e) noch ein anderes Flächchen
sich befindet. Anfänglich konnte ich mir diese dreieckigen Abdrücke nicht erklären, da sie keineswegs vom
rhombischen Schildchen wie bei a) herrühren konnten und doch mit den Schuppen des Zapfens zusammen-
hängten, denn unterhalb des Flächchenabdruckes c ) findet man den unteren herablaufenden Theil einer Schuppe.
Eine Aufklärung zu diesen Abdrücken gibt uns das Schildchen e). Dasselbe war ursprünglich auf dieselbe
Weise rhombisch abgedrückt wie dasjenige bei a), nur war es von den Seiten stark zusammengedrückt. Mittelst
einer Messerspitze entfernte ich den oberen Theil des Schildchens, so dass nur die Hälfte unterhalb der Quer-
rinne zurückblieb. Die Fortsetzung der tiefen Querrinne zeigte sich nun als ein verlängerter, zugespitzter
Abdruck von derselben Form wie alle übrigen oben erwähnten Flächchen, wie z. B. c).
Wir haben demnach vor uns einen sonderbaren von der Gattung Sequoia verschiedenen Schuppen-
typus. Die Schuppe besteht aus einem unteren, runzelig gestreiften, keilförmigen Theile (siehe c) d)) und aus
einem wie bei der Sequoia rhombischen, gleichfalls radial gestreiften Schildchen. Allein die Querfurche
und der Mittelnabel der Sequoia verlängert sich bei dem Ceratostrobus in einen langen, dicken, ent-
weder geraden oder ein wenig gekrümmten Schnabel. Bei Fig. 14 ist eine solche Schuppe des Lipenecer
Zapfens vergrössert und restaurirt dargestellt.
Die lebende Cryptomeria trägt einen ähnlichen Fortsatz auf den Schuppen, doch besitzt dieser
kein rhombisches Schildchen; der Fortsatz ist übrigens dünn und meist zurückgeschlagen. Wie bei der
Cryptomeria entspricht auch bei dem Ceratostrobus dieser Fortsatz der mit der Schuppe zusammen-
gewachsenen Bractee.
Diesen Merkmalen nach steht also die neue Gattung Ceratostrobus in der Mitte zwischen den
Gattungen Cryptomeria und Sequoia. Es ist sogar wahrscheinlich, dass einige der fossilen Sequoien, für
welche die Zapfen nicht nachgewiesen sind, der Gattung Ceratostrobus angehören. Einige von denselben
können auch zur Gattung Cryptomeria gehören, wie dies in neuerer Zeit H. Starkie Gardner in
seiner British eocene Flore, Part. II. 1884. für die im Eocen verbreitete Sequoia Sternbergi Heer
nachgewiesen hat.
Nach den blossen blatttragenden Zweigen ist freilich die Gattung Ceratostrobus von einer Se-
quoia schwer zu unterscheiden, die geschnabelten Schuppen müssen dagegen im jeden Falle dieselbe verrathen.
Ceratostrobus echinatus m.
Taf. XI. Fig. 7—15. Taf. XIII. Fig. 5.
Äste dünn, unregelmässig verzweigt. Blätter pfriemlich, aus breiter Basis gegen die Spitze hin all-
mälig verschmälert, fein zugespitzt, beinahe . in senkrechter Richtung abstehend, sichelförmig gekrümmt, von
einem Mittelnerven durchzogen. Fruchtzapfen kugelig, höchstens l l j 2 cm. im Durchmesser. Das rhombische
Schildchen in einen langen, aufwärts gekrümmten, kaum zusammengedrückten Schnabel verlängert. Männliche
Zapfen elliptisch, aus breit-lanzettlichen, kurz zugespitzten Schuppen zusammengesetzt.
In dem Perucer Schieferthone bei Vyserovic, seltener bei Lieben au.
Es liegt uns zwar kein reichliches Material von dieser Art vor, doch ist dasselbe so instruktiv in
so prächtigen Stücken vorhanden, dass man hier über die neue Gattung Ceratostrobus noch besser belehrt
werden kann als bei der vorhergehenden Art. Vor allem ist der Zapfen Fig. 12 bemerkenswerth. Der negative
Abdruck zeigt die Oberfläche der Zapfenschuppen, der positive die gebrochenen, schwarz verkohlten Schuppen
selbst. Auf den ersten Blick müssen uns die spitzen, aus dem Umrisse des Zapfens heraustretenden Fortsätze
auffallen. Das Innere des Zapfens (Fig. 12) selbst füllen rhombische, in Parastichen angeordnete Schildchen-
abdrücke aus. Diese zeigen alle Merkmale der Schildchen der vorhergehenden Art, und sind auch mit einer
ähnlichen tiefen Querrinne, oder besser gesagt, mit einer Querspalte, die im Centrum erweitert ist, versehen.
Von der Centralöffnung laufen wieder zahlreiche, radiale Streifen gegen den Rand hin. Hie und da ist noch
eine Partie der längsgerunzelten, herablaufenden Schuppe unterhalb des Schildchens erhalten (ein treu ver-
grössertes Schildchen siehe bei Fig. 9).
Am Rande des Zapfens finden sich die Schildchen so abgedrückt, dass man stellenweise deutlich
sehen kann, wie die Querspalte des Schildchens in einen langen, ziemlich schmalen Schnabel verläuft. Bei
Fig. 14 ist ein ähnlicher Abdruck vergrössert abgebildet, auf dessen Grundlage rechts eine Schuppe restaurirt
und ergänzt ist. Den Abdruck Fig. 14. müssen wir uns als die Hinterseite eines Schildchens vorstellen; auf
dem restaurirten Schildchen ist freilich die Vorderseite gegen uns gekehrt.
4
26
Der Schnabel dieses Schildchens ist im Vergleiche mit der vorhergehenden Art länger und nach der
Tiefe des Abdruckes zu urtheilen, massiver, dicker und fester als jener des C. sequoiaephyllus. Der
andere Zapfen Fig. 11 ist etwas kleiner, aber schlecht erhalten, am Rande gebrochen. Im Ganzen zeigt er
dieselben Merkmale wie der in Fig. 12.
Die beiden Zapfen sitzen auf einem kurzen, beblätterten Ästchen. Die Blätter sind spiralig geordnet, .
ziemlich tief herablaufend, fein allmälig zugespitzt und in einem rechten Winkel vom Zweige abstehend. Neben
dem obligaten Mittelnerven sind noch andere, aber sehr feine Längsstreifen wahrzunehmen. Die Blattpolster
sind länglich, mit einer deutlichen Mittelfurche und seitlichen Längsstreifen. Diese Verhältnisse sind auf dem
vergrösserten Ästchen Fig. 8 dargestellt. Das Ästchen Fig. 7. ist mehrmals getheilt, zeigt aber alle Merkmale
des zapfentragenden Ästchens Fig. 12.
Das Ästchen Fig. 5 Taf. XIII. von Liebenau ist ähnlich beblättert wie die Ästchen von Vyserovic,
so dass es zweifellos auch liieher gehört.
Sehr interessant sind die Fragmente Fig. 15 und 13. Das erstere ist ein ähnliches Ästchen wie
die bereits beschriebenen, nur steht mit demselben durch einen abgeneigten Stiel ein Zäpfchen in Verbindung,
welches elliptisch und aus zahlreichen, kleinen Schuppen zusammengesetzt ist. Die Schuppen sind breit lan-
zettlich, kurz bespitzt, in Parastichen angeordnet.
Dieselbe Form hat auch das Zäpfchen Fig. 13; dieses ist nur etwas länger. Die Schuppen sind
ähnlich geordnet und ähnlich gestaltet wie die des ersteren Zäpfchens, so dass wahrscheinlich beide von der-
selben Pflanze herrühren. Das Zäpfchen Fig. 13 sitzt aber auf einem dünnen Ästchen, welches mit sehr lang
herablaufenden und wenig abstehenden Blättern bekleidet ist, wodurch es von den obigen Ästchen bedeutend
abweicht. Die Beblätterung der Zweige der meisten Coniferen variirt aber nicht selten, besonders auf den ge-
schlechtstragenden Theilen. Bei Fig. 10 ist eine Partie dieser Zäpfchen vergrössert dargestellt.
Glyptostrobus europaeus Heer cretaceus m.
Taf. YI. Fig. 2. Taf. VH. Fig. 2, 3, 9, 10.
Ästchen mit spiraligen, schuppenförmigen, rhombisch-lanzettlichen, kurz zugespitzten und mit einem
Rückenkiele versehenen Blättern. Die Blätter der jüngeren Ästchen lineal-verlängert, steif und schief abstehend,
in gleicher Breite herablaufend, scharf gestreift.
In den grauen Perucer Schieferthonen bei Li die unweit von Schl an.
Bei Lidic, dicht neben der Eisenbahn, etwa hundert Schritte von der Strassenbrücke beissen ziemlich
mächtige Schichten der grauen Schieferthone aus, welche mit kleinen, zumeist zerfetzten Ästchen dieser Coni-
fere überfüllt sind. Grössere, verkohlte Holzstücke, die in diesen Schichten eingebettet sind, können auch
dieser Conifere angehören. Eine andere Pflanzenart fand ich in diesen Schichten nicht.
Eine Schieferplatte, die mit kleinen Ästchen dieser Conifere bedeckt ist, stellt uns die Fig. 2. dar.
Die dünnen Ästchen sind theilweise ziemlich lang, theilweise in kleine Stücke zerfetzt.
Die Schuppenblätter sind spiralig gestellt, rhombisch-lanzettlich, mit einer festen, kaum abstehenden
Spitze. Auf allen Schuppen sieht man in der Mitte einen scharf hervortretenden Kiel, welcher in die feste
Schuppenspitze mündet (Fig. 9).
Auf der Schieferplatte Fig. 10 liegt ein jüngeres verzweigtes Ästchen neben dickeren, einfachen, mit
scharf abgedrückten Schuppen bedeckten Zweigstücken. Die Zweige theilen sich unter ziemlich spitzen Winkeln.
Auf einigen Ästchen übergehen die Schuppenblätter in lange, schmale Blätter, welche sich auf kleinen,
häufig mit den übrigen Bruchstücken vorkommenden Ästchen noch mehr verlängert vorfinden. Solche Ästchen
sind z. B, auf dei Schieferplatte Fig. 2 abgebildet. Die Blätter dieser Ästchen stehen steif und zweireihig
von dei Achse ab, sind an den Spitzen ein wenig gekrümmt und am Grunde lang herablaufend ohne sich
jedoch zu vei schmälern. Jedes Blatt ist von einem scharfen Mittelnerven durchzogen, beiderseits derselben
sind aber noch andere feine Parallelnerven wahrzunehmen (Fig. 3). Diese langblätterigen Ästchen beginnen
am Grunde mit mehreren dicht bei einander stehenden Schuppenblättern auf dieselbe Weise wie bei dem tertiären
Gl. IJngeii Heei (siehe d. Fl. der Schweiz S. 52), mit welchem unsere Pflanze für identisch gehalten werden
kann. Diese Ästchen sehen auch ganz ähnlich aus, wie diejenigen des Gl. europaeus aus den tertiären
Letten bei Laun (die teit. FL v. Laun). Alle Merkmale der tertiären und der Lidicer Kreidepflanze sind so
übei einstimmend, dass ich die Benennung Gl. europaeus auch für die letztere behielt. Eigentlich ist es
der Glypt. Ungeri, welcher aber keine von dem Gl. europaeus verschiedene Art ist.
Ob auch dei Gl. grönlandicus Heer (Kreideflora der arct. Zone 1874 S. 76) liieher gehört, ist
aus den ungenügenden Fragmenten derselben schwer zu ermitteln.
27
Cupressineae.
Widdringtonia Reich ii Ettings, sp.
Taf.-VIII. Fig. 4-6, 16. Taf. X. Fig. l, 11, 12.
Frenelites Beichii Ettingshausen, Niederschöna, S. 246. Taf. I. 10.
Lycopodites insignis Reich, in Geinitz, Charakt. der Schichten und Petr, sächs. böhm. Geb.
Widdringtonites Beichii Heer, Fl. grönl. I. Theil. S. 51. Taf. XXVIII. 5. II. Theil, S. 13. Taf. LH. 4, 5.
Glyptostrobus gracillimus Lesquereux, Gret. Fl. Taf. I. 8, 11.
Zweige in zahlreiche, sehr dünne, ruthenförmige Ästchen getheilt. Schuppenblätter schmal, fest, nur
mit einer kurzen Spitze schwach vom Ästchen abstehend, immer mit einer deutlichen Mittelrippe, spiralig und
locker dem Ästchen aufsitzend, unter den Zäpfchen genähert und hier beinahe gepaart-decussirt. Männliche
Zäpfchen klein, elliptisch und einzeln auf dünnen Ästchen. Fruchtzapfen eiförmig, mit vier beinahe gleichen
Schuppen.
Eine für die Perucer Schichten sehr charakteristische Pflanze. In den Schieferthonen bei V y s e r o v i c,
Kaunic und Landsberg sehr häufig, seltener bei Mseno, Peruc, Liebenau. In den so Pflanzen-
reichen Thonen bei Euch eibad kommt sie nicht vor.
Die dünnen, fadenförmigen, geraden Ästchen dieser Art sind schon auf den ersten Blick von allen
Coniferen der böhmischen Kreideformation leicht erkennbar. Die Verzweigung ist unregelmässig, doch nie anders
als unter sehr spitzen Winkeln vorhanden. Von Vyserovic und Landsberg besitzen wir schöne, bis 30 cm. lange,
reichlich verzweigte Äste; als Beispiel der letzteren sind die Zweige Fig. 11, 12. Die Schuppenblätter sind
den Ästchen dicht angedrückt und locker auf denselben zerstreut, so dass sie erst unter der Luppe deutlich
hervortreten. Sie sind im Gesteine tief und scharf abgedrückt, mit einer kurzen, wenig abstehenden Spitze
beendet und lang am Ästchen herablaufend. Von der Schuppenspitze läuft am Rücken ein Kiel herab, wodurch
die Oberfläche des Zweiges tief gefurcht erscheint. Die Abbildung Fig. 16, Taf. VIII. stellt ein solches Ästchen
mit treu ausgeführten Blättern dar.
Auf alten, dicken Zweigen sind die Schuppenblätter breiter, mit scharfen, abstehenden Spitzen; die
tiefe Streifung der Zweigoberfläche tritt dann nicht so scharf hervor (Fig. 6, Taf. VIII.).
Die Blätter sind spiralig geordnet, unter den Zäpfchen (Fig. 1. Taf. X.) stehen sie aber viel dichter
beisammen und nehmen beinahe eine decussirte Stellung ein.
Der Zweig Fig. 1, Taf. X., rührt von Vyserovic her und zeigt seinen oberen, mit zahlreichen dünnen
Ästchen beendeten Theil. Die meisten dieser Ästchen sind mit kugeligen oder ellipsoidischen Zäpfchen beendet,
an deren Grunde dichte, genäherte Schuppenblättchen, auf der Oberfläche aber kreisförmige, nebeneinander lie-
gende, kleine Schuppenabdrücke wahrzunehmen sind, die wahrscheinlich den Staubblättern angehören. Wir haben
vor uns einen blühenden Zweig, dessen Ästchen sämmtlich mit einzelnen männlichen Zäpfchen beendet sind.
Im Zweige Fig. 11 liegt bei a) ein ähnliches Zäpfchen.
Auf der Schieferplatte Fig. 5, Taf. VIII. von Vyserovic liegen neben den Blattresten von Eucalyptus
Geinitzi noch einige dünne Ästchen von W. Reichii, bei deren Ende man einen Abdruck sieht, welcher
aus drei breiten Schuppen und aus einer vierten, im Schiefer tief eingesenkten und zusammengedrückten Schuppe
besteht. Rechts bei dieser vierten Schuppe ist ein kurzes Stielchen wahrzunehmen, welchem noch einige kleine
Schuppenblätter aufsitzen. Dieses Stielchen ist aber nur ein Zweigstück von W. Reichii.
Einen ähnlichen Abdruck fand ich in den röthlichen Schiefern von Liebenau; derselbe ist bei Fig. 4
abgebildet. Der eiförmige Umriss dieses Gebildes ist zwar sehr deutlich, die Oberfläche desselben ist aber
körnig p unk tirt und theilweise verwischt. Nur oben ist eine rhombische, allmälig gegen die Basis sich ver-
schmälernde Schuppe zu erkennen, welcher beiderseits zwei andere Schuppen sich beilegen. Das ziemlich
lange, tief gestreifte Stielchen ist gewiss ein noch mit einigen Schuppenblättern besetztes Ästchen von Wid.
Reichii, so dass jener Abdruck derselben Pflanze angehören muss.
Vergleicht man nun diesen Abdruck mit demjenigen Fig. 5, so lässt sich mit ziemlich grosser Wahr-
scheinlichkeit schliessen, dass beide die Fruchtzapfen der W. Reichii vorstellen. Diesen Umständen nach
wäre ein Fruchtzapfen der W. Reichii aus vier Schuppen zusammengesetzt, auf dieselbe Weise wie die Zapfen
der lebenden W. cupressoides Endl. und die Zapfen der verwandten tertiären Arten, wie besonders die-
jenigen der W. helvetica Heer (Fil. d. Schweiz Taf. XVI).
Auf diese Weise wäre der Widdringtonites als eine echte Wi ddringtonia aufzufassen, für
welche Ansicht auch die männlichen, den Widdringtonien so ähnlichen Zäpfchen der [Fig. 1. Taf. X. sprechen.
4*
Die Blätter sind ebenso gekielt (siebe die umgekehrte Behauptung Heer’s 1. c.) und von derselben Beschaffen-
heit wie die lebende W, cupress oides und die tertiäre W. helvetica (1. c. Taf. XVI. 13, 14). Nur die
gegenständige Anordnung der Blätter derselben widerspricht der spiraligen Blattstellung bei W. R e i ch i i. Die
Blätter der lebenden W. cupressoides sind aber auf älteren Zweigen ebenso spiralig angeordnet und wie
oben erwähnt wurde, stehen die Blätter der W. Reichii unter den männlichen Zäpfchen genähert, beinahe
decussirt; es ist also auch in dieser Beziehung zwischen unserer Art und den echten Widdringtonien kein so
bedeutender Unterschied.
Mit Sequoia fastigiata (Heer, 1. c.) und mit der Gattung Sequoia überhaupt haben die sterilen
Äste der W. Reichii schon gar nichts zu thun.
Libocedrus salicornioides Heer cretacea m.
Taf. VIII. Fig. 2.
Ich habe nur ein kleines Fragment von dieser Conifere in den Perucer Schieferthonen bei L i d i c
nächst Schl an gefunden. Durch die Form und alle Merkmale, welche sich auf diesem Abdrucke wahrnehmen
lassen, stimmt aber derselbe sehr gut mit den einzelnen Zweiggliedern der tertiären Art L. salicornioides
Heer überein.
Das abgebildete Fragment ist ein grösseres Zweigglied mit zwei seitlichen Schuppenblättern, zwischen
welche ein decussirtes Blatt eingeschoben ist. Die Oberfläche der Blätter ist narbig genervt, der Vorderrand
der Blättchen gekerbt. Oben schliessen sich dem Zweiggliede kleinere ähnliche Gliedchen an, zu denen noch
ein links stehendes zu ergänzen ist. Es ist vielleicht ein Zweigende, wo gewöhnlich die letzten Glieder
bedeutend verkleinert sind.
Die Bestimmung dieses Abdruckes kann nur in einer Vergleichung mit der tertiären L. salicorni-
oides ihre Bestätigung finden.
Es ist bemerkenswert!], dass man sehr viele Pflanzenarten in den Kreideschichten findet, welche noch
in der nächst folgenden Tertiärperiode beinahe in derselben Form verbreitet sind.
Libocedrus Yeneris m,
Taf. X. Fig. 13, 15, 17.
Ästchen mit regelmässig decussirten Blattpaaren. Alle Blätter gleich gross, in vier Reihen gestellt,
ziemlich lang, unter fast rechten Winkeln abstehend, vorne stumpf abgerundet und nicht gebogen, gegen die
Basis hin verbreitet und herablaufend, etwa in der Mitte von einem. Nerven, welcher mit dem des gegenüber
stehenden Blattes zusammenläuft, durchzogen.
In den Weissenberger Plänerschichten bei Gr. Cerno sek und Raudnic (H. Zahälka).
Wir haben zwar nur wenige Fragmente von dieser interessanten Conifere in die Hand bekommen,
doch sind sie so charakteristisch beblättert, dass sie für die Bestimmung ziemlich genügen.
Anf den beiden abgebildeten Zweigbruchstücken sind die Blätter stellenweise so abgedrückt, dass
zwei Reihen derselben in die Gesteinsebene fallen, die dritte Reihe aber tiefe, mit den ersteren Blättern ab-
wechselnde Löcher bildet (so z. B. bei Fig. 17 d). Fallen zwei Blattreihen in die Gesteinsebene, die zwei
anderen aber in das Gestein selbst, so sind die Blattabdrücke abwechselnd, wodurch auch die dritte Reihe ver-
schwindet, Die Blätter stehen in beinahe rechten Winkeln vom Zweige ab, sind fast gerade und mit breiter
Basis herablaufend.
Die Verwandtschaft dieser Pflanzenüberreste ist am ehesten zu ermitteln, wenn man sie der Gattung
Libocedrus zunächst stellt. Was die Form der Blätter betrifft, so steht unsere Pflanze am nächsten der
jetzt lebenden Libocedrus excelsa, nur hat diese wie die meisten Arten dieser Gattung abwechselnd ver-
kümmerte Blattpaare. Die grösseren Blätter sind jedoch von derselben Form, gerade so gegenständig und
herablaufend und mit derselben Mittelfurche versehen; sie sind nur mehr nach vorn hin gerichtet.
Unsere Ästchen sind nicht verzweigt, wie es auch bei einigen lebenden Arten der Fall ist. In dieser
Beziehung gleicht die L. Veneris auch der Chilischen L. tetragona, mit der sie noch darin überein-
stimmend ist, dass alle Blattpaare gleich entwickelt sind. L. tetragona hat aber viel kleinere, dichter ste-
hende Blätter.
Ob auch die von Heer (Die Fl. S. arct. Zone) beschriebene L. cretacea der L. Veneris verwandt
ist, muss bis jetzt dahin gestellt werden, da die Fragmente Heer’s zum Vergleiche sehr ungenügend sind.
29
Junipems macilenta Heer (Die foss. Flora Grönl. I. Theil. S. 47. Taf. XXXV. 10, 11).
Taf. IX. Fig. 3, 4, 6. Taf. XII. Fig. 1.
Ästchen dünn, reichlich unregelmässig verzweigt, nicht schlank, moosartig, mit dichten, scharf abge-
drückten, geraden, fein zugespitzten, einnervigen, schief abstehenden, gegenständigen Blättern.
In den Perucer S chief erthonen bei Vyserovic im ersten Steinbruche vom Dorfe, seltener bei
L i p e n e c.
Eine subtile Pflanze, welche auf den ersten Blick mehr einem Moose als einer Conifere ähnlich sieht.
Dass es eine Holzpflanze und nicht ein Moos ist, beweist vor allem die Schieferplatte Fig. 1., wo man neben
den schönen Ästchen, welche hie und da gebrochen umherliegen und die besonders bei c) besser erhalten
sind, ein dickeres Zweiglein bei a ) sieht, welches scharf längsgestreift ist und undeutliche, scharf zugespitzte,
locker stehende Blättchen trägt. Unten bei b ) liegen mehrere ähnliche aber viel dickere, holzige Zweigstücke,
welche ebenso gestreift sind. Wahrscheinlich sind die letzteren als ein ganzer Zweig anzusehen, welcher aber
bedeutend zerstückelt und verwest in die Gesteinsmasse eingebettet erscheint, da man hier zwischen den
dickeren Zweigen zahlreiche, kleine Fragmente von beblätterten Ästchen findet, so besonders bei d).
Bei näherer Untersuchung unter der Luppe finden wir, dass die meisten Blättchen der kleinen Ästchen
gegenständig sind; zwischen den einzelnen Blattpaaren befinden sich andere, langgezogene Abdrücke der
decussirten Blattpaare. Die Blätter sind scharf abgedrückt und allmälig zugespitzt, schmal, einnervig, nach
vorn gerade vorgestreckt und schief abstehend, nicht gekrümmt. Die Seitenästchen sind reichlich aber kurz.
Das Ästchen Fig. 6. liegt isolirt auf einer Schieferplatte und zeigt besonders gut die angedeuteten Details.
Fig. 4. ist ein vergrössertes und treu ausgeführtes Ästchen.
Das schöne Ästchen Fig. 3., welches von Lipenec herstammt, zeigt alle Merkmale der Vyserovicer
Ästchen. Die Blättchen sind besonders scharf abgedrückt, dünn, fein zugespitzt und vorwärts gerichtet, zu-
meist gegenständig.
Es lässt sich nicht leugnen, dass unsere Pflanze mit Heer’s J. macilenta sehr verwandt und wahr-
scheinlich identisch ist. Alle Merkmale, wie sie Heer angibt (1. c.), stimmen mit denen unserer Pflanze voll-
kommen überein.
Einige Arten der lebenden Gattung Juniperus gleichen diesem Fossile nicht wenig, sie sind aber
grösstentheils robuster, niemals so gracil gebaut, wie es bei J. macilenta vorkommt. Die Auffindung der
Früchte muss die Stellung dieser Conifere noch bestätigen.
Abietineae.
Pinus longissima m.
Taf. I. Fig. 14—17.
Der Zapfen 31 cm lang, 3 cm im Durchmesser, beinahe der ganzen Länge nach gleichmässig dick,
cylindrisch, am Grunde abgerundet, mit einem starken etwa 3 cm langen Stiele. Schuppen mehr als 2 cm lang,
unterhalb des Schildchens etwa 8 mm breit und von hier gegen die Basis hin allmälig verschmälert, holzig.
Schuppenschildchen rhombisch, ein wenig gewölbt, mit einem undeutlichen Grübchen in der Mitte. Samen
ellipsoidisch, zu zweien der Schuppenbasis aufsitzend.
Dieser Zapfen wurde bei Ivralup vom H. Prof. Ant. Fric in einer Schichte gefunden, welche über
den Perucer Sandsteinen liegt und aus einem grobkörnigen, mit grösseren Quarzstücken gemischten Sandsteine
besteht, der noch zu den Perucer Schichten gezählt und von den Arbeitern Drozdi genannt wird.
Der Zapfen ist in jeder Hinsicht sehr gut erhalten und zeigt auch alle Details, welche sich auf einem
Coniferen-Zapfen überhaupt wahrnehmen lassen. Er ist in der Mitte gebrochen und nur auf der Stelle bei i)
in Folge des Bruches des Steinstückes theilweise beschädigt. Obwohl die abnehmende Grösse und die Anordnung
der Schildchenabdrücke bei der Zapfenspitze das Ende des Zapfens andeuten, so kann doch der Schildchen-
abdruck b) nicht für den letzten gehalten werden, sondern wir müssen uns nach der ganzen Configuration der
bereits erhaltenen Zapfenspitze den Zapfen noch um etwa 1 cm verlängert denken. Der Zapfen ist etwa 3 cm
breit, auf der linken Seite im Umrisse überall erhalten, gerade, nur in dem oberen Theile schwach gebogen.
Der Zapfenstiel ist ungewöhnlich dick, gebogen und zeigt auf dem Abdrucke eine holzige, feste Beschaffenheit.
30
Die Basis des Zapfens ist abgerundet. Ich habe in dieser Partie die aufeinander liegenden Schuppen entfernt,
um die Schildchenabdrücke zu sehen. Diese sind rhombisch, scharf und tief im Sandsteine abgedrückt, in
Parastichen angeordnet, zur rechten Seite theilweise verwischt. Auf der Abbildung Fig. 15, welche nach einem
positiven Abdrucke im Wachse hergestellt wurde, sieht man die Zapfenbasis, wie sie in natürlichei Foim aus-
gesehen hat. Die Schuppenschildchen sind ziemlich gewölbt und mit einer kaum eikennbaien Yeitiefung in
der Mitte versehen. Eine Sculptur auf ihrer Oberfläche oder ein Centralschnabel, welcher für die meisten
Pinus-Arten so charakteristisch ist, ist nirgends zu sehen, obwohl uns diese Schildchen in einem ziemlich guten
Zustande erhalten blieben. Es ist demnach anzunehmen, dass die Schuppenschildchen diesei Pinus-Ait nui
gewölbt und in der Mitte schwach vertieft waren.
Im ganzen folgenden Theile des Zapfens finden wir gebrochene, zur linken Seite schief angeordnete
Schuppen, deren Erscheinung ihrer ehemaligen holzigen Natur gut entspricht. Die Schuppe e) ist zufällig im
ganzen oberen Umrisse und theilweise noch mit Schildchen erhalten. Inder Partie dj, besonders aber in jener
bei c) finden wir die Schuppen nicht so unregelmässig gebrochen, sondern die Oberfläche dieser Partie ist
ziemlich flach und tief, regelmässig quergestreift. Unmittelbar oberhalb dieser Querstreifen sieht man zwei
ellipsoidische Samenabdrücke. Wir haben vor uns die Schuppenbasen, auf deren Innenseite je zwei Samen
sitzen. Dass die betreffenden Samen nur auf diese Weise aufzufassen sind, beweist nicht nur ihre Anordnung
und Form, sondern auch die Schuppen a) selbst, welche glücklicherweise der ganzen Länge nach erhalten
sind und mit ihrer Basis in derselben Stelle enden. Die flügelartigen Anhängsel der Samen sind auf den Ab-
drücken nicht zu erkennen. Den zwei Schuppen bei a) gehören die zwei ersten rhombischen Schildchen an,
nach denen noch mehrere, ziemlich flach und fein abgedrückte Schildchen anderer Schuppen folgen.
Fig. 16. stellt uns die obere Ansicht einer isolirten Schuppe dar, Fig. 17. die untere Ansicht derselben.
Die bereits erörterten Merkmale dieses Zapfens beweisen ohne Zweifel, dass man es hier mit einer
echten Pinus-Art zu thun hat. Ich kann aber keine verwandte Art weder von der lebenden, noch von der
ausgestorbenen Flora zur Vergleichung finden. Es ist demnach eine untergegangene Form, zu welcher ver-
wandte Typen in den Erdschichten zu suchen sind.
Der Zapfenstiel ist ungewöhnlich lang und dick, dem robusten Zapfen aber vollkommen angemessen.
So lange und starke Zapfenstiele fand ich bei keiner anderen mir bekannten Pinus-Art. Die Krümmung und
Länge dieses Zapfenstieles deuten darauf hin, dass diese Zapfen von Ästen herabhingen.
Pinus sulcata m.
Taf. VII. Fig. 11, 5.
Der Zapfen lang, cylindrisch, an der Spitze mässig verschmälert. Die Schuppenschildchen anderthalb
cm. breit und lang, rundlich-rhombisch, flach, nur schwach gewölbt, auf der Oberfläche mit tiefen Furchen,
welche unregelmässige, polygonale Feldchen bilden. Die Schuppe selbst etwa 3 cm. lang, holzig, zur Basis
hin verschmälert.
Wurde in dem Weissenberger Pläner bei Schl an nur in dem einzigen Exemplare gefunden, welches
mir durch die Freundlichkeit des H. Dr. Noväk aus den geol. Universitätssammlungen zu Prag zur Unter-
suchung geborgt wurde.
Vom ganzen Zapfen hat sich etwa nur die obere Hälfte erhalten; am Grunde des Fragmentes finden
wir noch Schildchenabdrücke a) b) c), welche gerade so gross sind wie die schönen oberen Schildchen d) ej.
weshalb hier die Verschmälerung gegen die Basis noch nicht beginnen kann ; denken wir uns zu den Schuppen
abc) noch den ganzen unteren Theil hinzu, wie er z. B. auf der Schuppe d) zu sehen ist, so müssen wir uns
den ganzen Zapfen wenigstens zweimal so lang denken, als er im Abdrucke liegt, da unter den untersten
Schuppen abc) noch einige andere Schuppen folgen müssen.
Den äusseren Umrissen des vorliegenden Zapfenfragmentes nach war dieser Zapfen schlank-cylindrisch,
sehr verlängert, mit verhältnissmässig grossen aber spärlichen Schuppen. Die Schuppenschildchen sind un-
deutlich rhombisch, mit bogenförmigen Grenzcontouren, auf der Oberfläche flach und durch sonderbare Furchen
in unregelmässige, polygonale Feldchen getheilt. Der untere Theil der Schuppe verschmälert sich allmälig
zur Basis und ist undeutlich fein runzelig längsgestreift. In der Stelle f) sehen wir mehrere Schuppen, welche
dicke, holzige Beschaffenheit zeigen und auf einander liegen. Samen finden sich auf den Schuppenfragmenten
nicht vor. Der obere Theil des Zapfens zeigt sehr schön abgedrückte Schuppenschildchen.
Die Form der Schuppen (F. 5 stellt sie restaurirt dar) beweist uns genau, dass das abgebildete
Zapfenfragment der Gattung Pinus angehört, es ist aber schwer eine analoge Art zur Vergleichung herbei-
zuziehen. Durch die furchige Structur sieht das Schildchen so aus, als wäre es mehrmals geborsten und da
31
dies ausnahmslos bei allen Schildchen der Fall ist, so muss man diese Structur für ein specifisches Merkmal
gelten lassen. Wahrscheinlich gehört dieser Zapfen in die Verwandtschaft der Pinus Strobus, wo ebenso
verlängerte Zapfen mit ähnlich spärlichen aber verhältnissmässig grossen Schuppen Vorkommen ; die Schuppen-
schildchen sind gleich gross, von annähernd ähnlichen äusseren Umrissen und ebenso wenig gewölbt und
flach. Nur der kleine, fast rudimentäre Schnabel, in welchen die Spitze des Schuppenschildchens der P. Strobus
endet, findet sich nicht bei P. sulcata.
Nach der sonderbar gefurchten Oberfläche der Schuppenschildchen habe ich diese Kreideart P. sul-
cata benannt.
Pinus protopicea m.
Taf. VII., Fig. 1, 4, 6. Taf. III., Fig. 4.
Der Zapfen 16 cm lang, cylindrisch, durchschnittlich etwa 5'/ 2 cm breit, in dem unteren Drittel etwas
breiter, am Grunde und an der Spitze abgerundet. Die Schuppen holzig, in dem oberen Drittel am breitesten,
vorn in eine stumpfe Spitze kurz verschmälert, gegen die Basis keilförmig herablaufend, gewölbt.
Das einzige erhaltene Exemplar, welches hier abgebildet ist, wurde von Prof. Dr. A. F r i c in dem
Perucer Sandsteine bei Vyserovic gefunden.
Der Zapfen ist auf dem Steinstücke so gebrochen, dass die grössere Hälfte mit der Centralspindel auf
dem anderen Steinstücke, welches wir leider nicht besitzen, geblieben ist. Aus dieser Ursache können wir
auch den Zapfenstiel auf unserer Hälfte nicht sehen, da derselbe auf der anderen Hälfte die Central-
spindel geblieben ist.
Auf dem vorliegenden Zapfen sieht man vor allem dicke, flach ausgebreitete Schuppen, welche sich dach-
ziegelartig decken und welche etwa in der Mitte gebrochen sind. Am besten sind sie in dem unteren Theile des
Zapfens zu sehen. Die Stelle c ) ist beschädigt und deshalb schuppenlos. Bei der Spitze des Zapfens sind diese
Schuppen etwas verkleinert, in der Stelle kJ gegeneinander geneigt. Die Schuppen d) und e) habe ich vor-
sichtig in dem Sandsteine von den sie deckenden anderen Schuppen weggelöst, so dass man ihr stumpfes Ende
und ihre Breite im oberen Theile gut wahrnehmen kann. Eine andere noch besser im Umrisse und sammt
der Spitze erhaltene Schuppe liegt auf demselben Steinstücke links von dem abgebildeten Zapfen auf dem
Fragmente eines anderen Zapfens. Sie ist am Ende in eine Spitze zusammengezogen und fein längs-gerunzelt ;
die Runzeln sind in der Schuppenspitze zusammenlaufend.
Die Schuppen waren etwa von der Grösse, welche uns Fig. 4, Taf. III. darstellt. Auf dem Zapfen
sind sie unter spitzen Winkeln abstehend ; dieselben waren nicht dick, besonders am Rande dünn und daselbst
einwärts gebogen, so dass sie im Ganzen gewölbt erscheinen. Im Querbruche findet man sie mit gebogenen
Spitzen zur linken und rechten Seite des abgebildeten Zapfens. Wir müssen daher, um das Bild des Zapfens
zu erhalten, seine ganze Breite von den Spitzen der seitlichen Schuppen a ) zu den Spitzen der rechts liegenden
Schuppen bj messen, da sich hier noch Schuppen vorfinden, welche aber quergebrochen sind. Auf den letzteren
sieht man schön ihre Lage zur Centralaxe, ihre Dicke und die einwärtsgebogenen Spitzen. Figur 6 stellt
eine solche Schuppe in restaurirter Form dar, welche etwa in der Mitte durchgeschnitten ist. Samen konnte ich
freilich nicht finden, weil die Basis der Schuppen überall fehlt. Es ist auch nirgends eine Spur nach den
Bracteen vorhanden.
Die Form der Schuppen ist also auf Grundlage der oben erwähnten drei Schuppenfragmente leicht zu
construiren, ihre Lage ist auf dem bereits beschriebenen Zapfen bestimmt, wir können also ziemlich sicher den
ganzen Zapfen restauriren, w r as auch auf der Abbildung Fig. 1 geschehen ist. Dass diese Abbildung treu der
Natur entspricht, beweist die Fig. 12, welche uns den positiven Abdruck der Zapfenbasis Fig. 4 im Wachse
darstellt. Hier sei nur bemerkt, dass die Schuppen etwa unter der Mitte ihrer Länge gebrochen sind und in
Folge dessen muss die Zapfenbasis viel kleiner sein als dieselbe auf dem restaurirten Zapfen Figur 1
erscheint.
Beobachtet man nun den restaurirten Zapfen, so ist seine Ähnlichkeit mit den Zapfen der lebenden
Picea excelsa gleich auffallend. Die Schuppen sind nur etwas grösser und der ganze Zapfen viel robuster.
Die Schuppenform ist fast dieselbe ; die Schuppenspitze ist ebenso einwärts gebogen, die Schuppenränder ähnlich
verdünnt. Der Zapfenstiel ist freilich nicht vorhanden, ich habe ihn aber auf dem restaurirten Zapfen der
P. protopicea auf Grundlage der P. excelsa ergänzt.
Zerschneidet man den Zapfen von P. excelsa der Länge nach so, dass der grösseren Hälfte die
Centralspindel zurückbleibt, so erhält man in verkleinerter Form dasselbe Bild, welches uns der fossile Zapfen
32
derP. protopicea darstellt. Ich halte deshalb dafür, dass die P. pro to picea jedenfalls in die nächste Ver-
wandtschaft der P. excelsa angehört.
Die Abbildung Figur 3, Tafel IV. gehört einem Zapfenfragmente an, von welchem nur gesagt werden
kann, dass es einen endständigen Theil eines P i n u s -Zapfens vorstellt. Die obersten Schuppen sind bedeutend
verkleinert und beenden bereits den Zapfen. Links sieht man 3 grosse Schuppen, deren Ränder und Schildchen
abgebrochen sind. Sehr schön sind die .Samenpaare, die der Basis der einzelnen Schuppen aufsitzen und im
Innern des Zapfenfragmentes erhalten sind, so dass man auf Grundlage derselben das Fragment zur Gattung
Pinus mit ziemlich grosser Wahrscheinlichheit stellen kann. Die Schildchen sind nur auf den obersten
Schuppen und das noch sehr ungenügend angedeutet. Die übrigen Schildchen waren schon vor der Fossili-
fication abgebrochen.
Die Möglichkeit, dass dieses Fragment der Pinus sulcata angehört, ist nicht ausgeschlossen. Die.
Schuppen sind ebenso gross, ebenso spärlich und nach der schiefen Richtung, in der sie von der Centralspindel
abstehen, zu urtheilen, war der Zapfen, von dem das Fragment herrührt, bedeutend verlängert.
Der Fundort desselben sind auch die Weissenberger Plänerschichten (bei Prag) wie derjenige der Pin.
sulcata.
Pinus Quenstedti Heer (Kreide-Flora von Moletein).
Taf. VI. Fig. 4. Taf. VII. Fig. 7, 8. Taf. VIII. Fig. 10.
Sehr lange, dünne, dreikantige, feste Nadeln je zu 5 in Büscheln verbunden. Die jungen Zweige mit
erhabenen, vorne abgerundeten, mit einem Närbchen versehenen, langen Blattpolstern.
In den grauen Perucer S chief erthonen bei Vys er ovic in einer dünnen Schicht massenhaft beisammen.
Einzelne Nadeln in den Perucer Schieferthonen bei Landsberg.
Ich habe eine Schieferplatte von dem Vyserovicer Fundorte bei Fig. 4 abgebildet, auf welcher neben
den unzähligen, in allen Richtungen herumliegenden Nadelabdrücken etwa in der Mitte eine Menge von sehr
langen, parallel verlaufenden Nadeln zu sehen ist, welche wohl noch einem Zweige aufsassen und deshalb auf
der Schieferplatte noch in gleicher Richtung verlaufen.
Die Abdrücke zeigen eine feste, derbe Consistenz, so dass sie von keinen weichen Würzelchen oder
weichen Wasserpflanzen herrühren können. Die seitlichen parallelen Contouren sind sehr scharf und zumeist
eine gerade, schmale Fläche umgebend. Stellenweise ist aber die letztere durch eine scharfe Rinne vertreten;
Fig. 7 stellt sie vergrössert dar. Es waren demnach die abgedrückten Nadeln scharf dreikantig, so wie man
es noch bei den verwandten Mexikanischen Strobus-Arten vorfindet.
Ein weiterer Beweis, dass diese nadelartigen Abdrücke nur Pinus-Nadeln angehören können, ist die
Stelle a) Fig. 4, wo 5 Nadeln in einem Punkte zusammenlaufen und so einen Büschel bilden. Dieser
Nadelbüschel ist . viel besser auf der negativen Schieferplatte abgedrückt, wo noch ein anderer daneben liegt.
Auch der Umstand, dass die linienförmigen Abdrücke sehr häufig zu zweien und mehreren einander genähert
verlaufen oder in einer Stelle zusammenlaufen, deutet auf ihre ehemalige büschelartige Verbindung hin.
Zur rechten Seite der abgebildeten Steinplatte habe ich ein Zweigfragment entdeckt, auf dem ver-
längerte, vorne abgerundete und mit einer Narbe versehene Polster wahrzunehmen sind.
Die seichte Rinne eines jeden Polsters entspricht dem erhabenen Polsterkiele. Es ist dies also ein
junger Pinus-Zweig, dessen Polstern die Nadelbüschel aufsassen. Er gleicht in jeder Hinsicht den jungen
Zweigen der allgemein cultivirten Pinus Strobus, und es ist wohl anzunehmen, dass er mit den neben-
liegenden Nadeln in eine Art verbunden werden kann. Oberhalb dieses Zweiges befinden sich noch zwei
kleine ähnliche Ästchenabdrücke. Das gleichzeitige Vorhandensein der Pinus-Zweige bestätigt noch mehr die
Deutung der Nadelabdrücke auf der abgebildeten Schieferplatte.
Heer hat ganz ähnliche, dünne Nadeln, welche aber noch in Menge einem polstertragenden Zweige
aufsitzen, von Moletein in Mähren (1. c.) beschrieben. Der Habitus, sowie alle Merkmale der Heer’s Pinus-
Nadeln gleichen den unseligen vollkommen. Die Länge dieser Nadeln war aber so gross, dass die abgebildete
Steinplatte von Vyserovic einem ganzen Nadelbüschel nicht genügen kann. Die Moleteiner Nadeln sind ebenso
in Büscheln verbunden.
Die Ähnlichkeit der Vyserovicer und Moleteiner Flora, das gleiche Alter der beiden Standorte machen
die Annahme, dass unsere Nadelabdrücke der Moleteiner P. Quenstedti angehören, noch wahrscheinlicher.
Die zahlreichen in Büscheln verbundenen Nadeln müssten, ihrer Länge gemäss, nach Art der Strobus-
33
Arten von Zweigen herabliängen, und da ihre Länge auch die mit den längsten Nadeln versehenen lebenden
Arten dieser Gruppe übertrifft, so gehörte die P. Quenstedti den zierlichsten Bäumen der Perucer Wälder an.
Das Zweigfragment Fig. 10 rührt auch von Vyserovic her. Es ist ein junges Ästchen und zwar
nur das innere, nackte Holz, von dem die Rinde abgelöst ist. Die geraden Nadeln laufen gegen das Ästchen
hin in verschiedenen Richtungen zusammen, es ist aber schwer zu ermitteln, wie viele von denselben einen
Büschel bilden. Auf der Abbildung sind nur wenige gezeichnet, da die meisten Nadeln im Schiefer in allen
Richtungen auseinanderlaufen.
Abies calcaria m.
Taf. V. Fig. 1. Taf. VI. Fig. 17.
Blattnadeln lineal, bis 2 3 / 4 cm. lang, stumpf, etwa von der Mitte gegen die Basis hin allmälig ver-
schmälert, derb lederartig, mit einem dicken Mittelnerven und mehreren parallel verlaufenden, feinen Streifen.
In dem Weissenberger grauen Kalksteine, welcher spärliche Spuren von Glimmer enthält und von
schieferartiger Beschaffenheit ist, bei B e z d e k o v in der Umgebung von Reichenau vom Herrn H. B a r v 1 r
gefunden.
Blattnadeln dieser Art bilden im genannten Pläner eine dünne Schicht, in welcher sie massenhaft an-
gehäuft sind. Die Abbildung Fig. 1 stellt uns in natürlicher Grösse ein Steinstück aus diesem Fundorte dar, auf
dem besonders am oberen Ende eine Menge solcher Nadeln zu sehen ist. Die Nadeln sind scharf abgedrückt,
zumeist gebrochen, nur hie und da ist noch die Basis oder die Spitze, seltener die ganze Nadel erhalten. Unten
liegt ein Zweigfragment, auf dem aber keine Structur wahrnehmbar ist, so dass es nur wahrscheinlich ist, dass
dasselbe zu den Nadeln gehört.
Die Fig. 17 stellt in natürlicher Grösse und in treuer Ausführung diese Nadeln dar. Sie haben die-
selbe Form und Grösse wie die Nadeln der gewöhnlichen Tanne (Abies alba Milk), vorne sind sie stumpf
beendet und etwa von der Mitte allmälig gegen die Basis hin verschmälert. Sie zeigen eine feste, derbe
Beschaffenheit. Die meisten sind nur blosse Abdrücke mit einem starken Mittelnerven, zwischen welchem und
dem Blattrande noch mehrere aber sehr feine Streifen verlaufen. Stellenweise ist der Nadelabdruck noch mit
verkohlter Blattsubstanz erfüllt, auf der der starke Mittelnerv und die feinen Streifen hervortreten. Diese
feinen Streifen sind auf den Nadeln lebender Tannenarten äusserlich nicht kennbar, obwohl sie unter der
festen Epidermis als feste, aus sclerenchymatischen Zellen zusammengesetzte Streifen vorhanden sind.
Wir können folglich dafürhalten, dass sie im Laufe der Versteinerung durch eine Versenkung der
Epidermis aus der Blattsubstanz mehr hervorgetreten und dadurch die Ursache der deutlichen Streifen auf
dem Abdrucke geworden sind. Auf den starken Nadeln der P. silvestris, P. nigricans sind diese
Streifen schon vom Aussen besonders unter der Luppe zu sehen.
Das Vorhandensein einer Abies- Art in den Weissenberger Schichten bietet uns noch einen weiteren
Grund für die Richtigkeit der Bestimmung des Zapfens der Pinus proto picea, welche demnach in die
nächste Verwandtschaft mit den Blattnadeln der Ab. calcaria gehört.
Abies minor m.
Taf’. Y. Fig. 14, 15. Taf. VIII. Fig. 1.
Nadeln etwa 2 cm. lang, schmal-lineal, am Ende fein zugespitzt, gegen die Basis hin verschmälert
mit einem nicht starken Mittelnerven und einigen feinen Längsstreifen.
Im grauen Kalksteine der Teplicer Schichten bei Raudnic vom Hr. Zahälka gefunden.
Die Blattnadeln dieser Art liegen in einer Menge auf einer Steinplatte Fig. 1 verwirrt beisammen.
Nur wenige von ihnen lassen die Spitze oder die Basis erkennen, am meisten sind sie gebrochen oder durch
unten- und obenliegenden anderen Nadeln in ihren Contouren undeutlich gemacht. Auf einzeln liegenden
Nadelstücken tritt noch ihre Form hervor. Die Abdrücke sind tief im Gesteine eingesenkt, woraus nur auf
ihre ehemalige feste Beschaffenheit zu schlossen ist. Die Form ist schmal-lineal, schwach zur Basis ver-
schmälert und vorn ziemlich fein zugespitzt. Der Mittelnerv ist nicht stark und selten deutlich hervortretend.
Beiderseits desselben sind wieder einige feine Längsstreifen erkennbar, welche die Nadelfläche durchlaufen.
Von den lebenden Abies-Arten steht der Ab. minor die Ab. picea Mill. am nächsten; die geringe
Grösse der Nadeln, ihre schmale Form und besonders das fein-zugespitzte Blattende ist beiden gemeinschaftlich.
Die Nadeln der Ab. picea sind aber noch kleiner und schmäler und noch dadurch nicht wenig abweichend,
dass der Mittelnerv sehr stark und scharf hervortretend ist.
Fig. 14 stellt die Blattnadeln von Ab. minor in natürlicher Grösse und Form, die Fig. 15 dieselben
vergrössert dar.
5
34
Abies chuchlensis m.
Taf. Y. Fig. 11—13.
Blätter nadelförmig, oben und unten allmälig verschmälert, mit parallelen Bändern, derb lederartig.
Der Mittelnerv ziemlich stark, gerade, nicht hervortretend ; zu beiden Seiten desselben noch zwei andere schwach
hervortretende parallele Nerven. Der Blattstiel durch eine rundliche Narbe abfallend.
In den Perucer Thonen bei Euch eibad nur in den zwei abgebildeten Exemplaren.
Die Nadel Fig. 12 ist ganz erhalten und zeigt eine feste, derbe Beschaffenheit. Die parallelen Seiten-
nerven, wiewohl kennbar, sind doch fein hervortretend. Auf der zweiten Nadel Fig. 13, welche vorn abge-
brochen ist, ist wie bei der ersteren wohl die Abgliederungsnarbe am Grunde zu sehen. Die Fig. 11 stellt die
Nadel Fig. 12 vergrössert dar.
Die meisten Merkmale dieser Blattnadeln sprechen für die Verwandtschaft mit den Blattnadeln der
Tanne, besonders lässt die Abgliederungsnarbe am Blattgrunde diese Vergleichung zu. Ich kann jedoch bei
keiner lebenden Art der bezeichnten Pinus-Gruppe die zwei Seitennerven auf den Blattnadeln linden. Dieselben
lassen sich auf ähnliche Weise wie bei Abies calcaria nicht erklären, und es bleibt daher ihre Stellung
unter der Gattung Abies immerhin verdächtig. Diese Nerven fand auch Heer bei seiner Pinus Olafiana
(die Kreideflora d. arct. Zone, S. 85, Taf. XX. Fig 10. Taf. XXIII. Fig. 19.).
TAFEL I.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4—5.
Fig. 6—7.
Fig. 8.
' Fig. 9.
Fig. 10—11.
Fig. 12.
Fig. 13.
Fig. 14.
Fig. 15.
Fig. 16.
Fig. 17.
Fig. 18.
Krannera mirabilis Corda. Seite 1.
Aus dem Perucer Sandsteine von N e h v i z d.
Ein vollkommen erhaltenes Blatt in natürl. Grösse; die von der Achse abgegliederte Basis ist
bedeutend verdickt; die Streifung der Blattoberfläche überall kennbar; die Blattspitze durch
Druck gespalten.
Eine Partie des vorhergehenden Blattes etwa zweimal vergrössert; die Nervation besteht aus
zahlreichen parallelen Nerven.
Eine Blattpartie mit 4 Nerven noch mehr vergrössert; zwischen den starken Parallelnerven sind
noch andere, höchst feine Streifen bemerkbar.
Zwei Blattfragmente mit gut erhaltener Blattspitze; in natürl. Grösse.
Blattfragmente mit deutlicher Nervation und von schmälerer Form als die vorhergehenden Exem-
plare; in natürl. Grösse.
Potlozamites obtusus Vel. Seite 9.
Aus dem Perucer Sandsteine von N e h v i z d.
Ein vollkommen erhaltenes Blatt, in natürl. Grösse; die Blattoberfläche zeigt zahlreiche grobe
Längsstreifen, welche am bedeutend verlängerten Blattstiele in längliche Narben übergehen; der
Blattstiel ist vollkommen erhalten.
Eine etwa zweimal vergrösserte Blattpartie mit starken parallelen Nerven, zwischen welchen sehr
feine Streifen verlaufen.
Krannera mirabilis Corda. Seite 5. }
Aus dem Perucer Sandsteine von N e h v i z d.
Zwei kugelige, von oben zusammengedrückte Früchte, welche vielleicht zur Krannera mira-
bilis gehören; die kreisförmige Narbe in der Mitte zeigt die Stelle, wo die Frucht mit dem
Stiele zusammenhieng ; in natürl. Grösse.
Durchschnitt einer Frucht in natürl. Grösse und Form.
Eine auf Grundlage der vorhergehenden versteinerten Fruchtstücke restaurirte Frucht im Durch-
schnitt und in natürl. Grösse; den inneren Steinkern, der noch mit dem Stiele zusammenhängt,
umhüllt eine fleischige Aussenschicht.
Pinus longissima Vel. Seite 29.
Aus dem Perucer Sandsteine bei Kralup.
Ein der ganzen Länge nach erhaltener Zapfen in natürl. Grösse; am Grunde befindet sich ein
ungewöhnlich starker, gekrümmter Stiel; die untere Partie des Zapfens zeigt die Abdrücke der
rhombischen Schildchen, während der ganze obere Theil in verschiedener Lage gebrochene Schuppen
enthält, welche sich z. B. bei f) dicht und regelmässig aneinander legen ; bei e) ist eine beinahe
vollkommen erhaltene Schuppe; bei c) und d) sind ellipsoidische Samen zu sehen, welche den
Schuppenbasen aufsitzen; bei a) sieht man einige Schuppen, welche oben mit rhombischen
Schildchenabdrücken enden; bei b) die Spuren der letzten Schildchenabdrücke; bei i) eine ver-
wischte Partie.
Die Abbildung eines positiven Wachsabdruckes der Zapfenbasis Fig. 14.
Aussenseite einer in natürl. Grösse restaurirten Zapfenschuppe.
Dieselbe Zapfenschuppe von der Innenseite mit zwei Samen am Grunde.
Krannera mirabilis Corda. Seite 5.
Aus dem Perucer Sandsteine von Nehvizd.
Eine Frucht, welche noch im Sandsteine liegt; die bei Fig. 13. angedeutete Form ist hier beson-
ders erkennbar.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation. Taf.I.
Velenovsky ilel . l.anghajis lifh.
R.k.Iloflithogiwon A.Hnase in Prag
tK p,'.;
■v
)
I
TAFEL II.
Fig. 1
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig 7.
Thinnfeldia variabilis Vel. Seite 6.
Aus den plastischen Perucer Thonen von Küche lb ad.
— 2. Zwei Blattstücke in natürl. Grösse von sehr unsymmetrischer Form.
Die untere Partie eines Blattes mit gut erhaltenem Blattstiele; in natürl. Grösse.
Ein Blatt, auf welchem der Mittelnerv nicht vorhanden ist; in natürl. Grösse; der Blattstiel
besonders gut erhalten.
Eine beinahe vollkommen symmetrische Blattform, in natürl. Grösse.
Podozamites latipennis Heer. Seite 10.
Aus den röthlichen Perucer Schieferthonen von Lieben au.
Der untere Theil eines Blattes, auf welchem die breit abgestutzte Basis zu sehen ist; in natürl.
Grösse.
Podozamites longipennis Yel. Seite 10.
Aus den röthlichen Perucer Schieferthonen von Lieben au.
Die untere Hälfte eines Blattes mit gut erhaltener Basis und mit grober, paralleler Streifung auf
der Oberfläche; in natürl. Grösse.
Podozamites striatus Yel. Seite 10.
Aus den röthlichen Perucer Schieferthonen von Liebenau.
Fig. 8. Ein elliptisches Blatt mit gut erhaltener Basis und theilweise abgebrochener Spitze ; die stärkeren
Nerven wechseln mit feineren ab; in natürl. Grösse.
Podozamites Eichwaldi Heer. Seite 11.
Aus den plastischen Perucer Thonen von Euch eibad.
Fig. 9. Ein Blattstück mit erhaltener Spitze ; in natürl. Grösse.
Fig. 10. Ein anderes Blattstück mit kurz abgestutzter Basis; in natürl. Grösse.
Podozamites lanceolatus Heer. Seite 11.
Aus den plastischen Perucer Thonen von Kuchelbad.
Fig. 11 — 19. Blattformen von verschiedener Grösse; der Blattstiel ist überall deutlich abgetheilt, die Streifung
fein, parallel ; sämmtlich in natürl. Grösse.
Podozamites pusillns Yel. Seite 11.
Aus den plastischen Perucer Thonen von Kuchelbad.
Fig. 20 — 21. Zwei Blättchen mit einem deutlichen Sti eichen und mit einer sehr feinen, parallelen Streifung;
in' natürl. Grösse.
Fig. 22. Bruchstück eines ganzen Wedels, dessen Mittelrippe noch drei schön erhaltene Blättchen aufsitzen;
in natürl. Grösse.
Podozamites Eichwaldi Heer. Seite 11.
Aus den plastischen Perucer Thonen von Kuchelbad.
Ein Blatt mit deutlichem Stiele und ziemlich gut erhaltener Spitze.
Eine Thonplatte von Kuchelbad, auf welcher sich zwischen den häufigen, länglichen Blattabdrücken
der Podozamites lanceolatus noch ein schönes Blattstück der Podozamites pusillus
bei a) und ein Blattfragment von Diospyros provecta Vel. bei b) findet. Alles in nat. Grösse.
Nilssonia bohemica Yel. Seite 11.
Aus den Perucer Thonen von K u ch e 1 b a d.
Fig. 25. Ein Blattstück nur in der mittleren Partie erhalten; der Blattrand nicht eingeschnitten; in natürl.
Grösse.
Fig. 26. Ein Blatt, auf welchem die starke Mittelrippe, die seitlichen dichten Nerven und besonders gut
erhaltene Basis zu sehen ist; in natürl. Grösse.
Fig. 27. Eine Blattspitze, welche nicht eingeschnitten ist; in natürl. Grösse.
Fig. 28. Ein schönes Blatt, welches die vordere kerbig eingeschnittene Spitze zeigt; in natürl. Grösse.
Fig. 23.
Fig. 24.
Taf.n
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation.
Velenovsky del . Langhaus lith.
K.k.IIoflithogr.von A. Hanse in Pra;
'
r v: .. :
TAFEL III.
Fricia nobilis Yel. Seite 8.
Aus den Plänerschichten vom Weissen Berg.
Fig. 1. Ein Zapfenfragment, welches aus zahlreichen, dicken, pyramidalen Schuppen zusammengesetzt
ist; die Centralspindel ist abgebrochen, so dass man auf den dicken Schuppen die abgebrochene
verschmälerte Basis sieht, in deren Mitte der centrale Gefässbündelstrang erkennbar ist ; in nat. Gr.
Fig. 2. Ein auf Grundlage des Zapfenbruchstückes Fig. 3 restaurirter Zapfen in natürl. Grösse : der Stiel
am Grunde übergeht im Zapfen in die starke Centralspindel.
Fig. 3. Ein Zapfen, der der ganzen Länge nach in der Mitte gebrochen ist, so dass auch die starke
Centralspindel zu sehen ist; durch die starke Centralspindel läuft ein dicker Gefässbündelstrang,
von welchem sich die Seitenäste abzweigen, welche in die Schuppen hinauslaufen; auf den
Schuppensäulchen sind gut die seitlichen Kanten und die kleinen Grübchen nach den Sporangien
zu sehen; in natürl. Grösse.
Pinus protopicea Yel. Seite 31.
Aus dem Perucer Sandsteine von Kau nie.
Fig. 4. Eine in natürl. Grösse restaurirte Zapfenschuppe.
Microzamia gibba Corda. Seite 6.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Fig. 5. Ein gebrochener Zapfen, an dessen Grunde noch zahlreiche Doppelsamen angehäuft sind; bei
a) sind die Haare, welche die Oberfläche der Schildchen bekleiden und die Punktirung auf den
hexagonalen Schildchenabdrücken des oberen Theiles dieses Zapfenfragmentes verursachen; in
der Mitte einzelner Schildchen sind zwei Grübchen zu sehen, welche den zwei Höckerchen auf
dem Schildchen entsprechen; in natürl. Grösse.
Fricia nobilis Yel. Seite 8.
Aus den Plänerschichten vom Weissen Berg.
Fig. 6. Ein Zapfenfragment, welchem der untere Theil fehlt, in natürl. Grösse ; in der Mitte befindet sich
die Centralspindel, welcher die einzelnen dicken Schuppen aufsitzen ; links sieht man eine Schuppe,
die mit einem sechseckigen Schildchen endet.
Microzamia gibba Corda. Seite 6.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Fig. 7. Ein der ganzen Länge nach vollkommen erhaltener Zapfen, in natürl. Grösse; in der oberen
Partie sind die zahlreichen, parastichisch angeordneten Schildchen zu sehen, in der unteren die
Centralspindel und beiderseits derselben die Doppelsamen, zwischen welchen hie und da (so bei b))
Schuppenfragmente eingemischt sind; der Aussenrand des Zapfens ist von einer Haarschicht
umgeben, welche auch bei a ) wahrzunehmen ist.
lig. 8. Ein Abdruck der Oberfläche eines Zapfens, wo besonders gut die Schildchenabdrücke hervor-
treten; in natürl. Grösse.
Fig. 9. Ein kleiner Zapfen aus dem Weissenberger Pläner, in natürl. Grösse.
lig. 10. Etwa zweimal vergrösserte Samen der Fig. 16; siehe die kernige Structur der Oberfläche.
Fricia nobilis Vel. Seite 8.
Fig. 11. Eine restaurirte und ein wenig vergrösserte Zapfenschuppe, auf welcher man die obere sechs-
eckige Fläche und den grübchentragenden, dicken, unteren Theil sieht.
Nilssonia boliemica Yel. Seite 11.
Aus den plastischen Thonen von Kuchelbad.
Fig. 12. Ein ziemlich gut erhaltenes Blatt in natürl. Grösse.
Krannera mirabilis Corda. Seite 2.
Aus dem Perucer Sandsteine von N e h v i z d.
Fig. 13. Muthmasslicher Stengel, welcher mit den Krannera-Zapfen endet; die Blattnarben auf der Ober-
fläche; in natürl. Grösse.
Microzamia gibba Corda. Seite 6.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Fig. 14. Der obere Theil eines Zapfens, welcher noch mit zahlreichen Doppelsamen erfüllt ist; die Samen
zeigen stellenweise die kernige Structur der Oberfläche ; in natürl. Grösse.
Fig. 15. Ein Zapfenfragment mit vollkommen reifen Samen; in natürl. Grösse.
Fig. 16. Ein isoliit liegender Same von derselben Form wie diejenigen bei Fig. 15.; in natürl. Grösse.
Tat II!
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation.
Velenovsky <lel . Langhans lith.
R.k.Hoflilhogr.von A.Haase in Prag
TAFKL IV.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 9.
Krannera mirabilis Corda. Seite 1.
Aus dem Perucer Sandsteine von Nehvizd.
Ein zapfenartiger Stengel in natiirl. Grösse; die parastichiscli angeordneten dicken Schuppen
zeigen eine tiefe Querrinne.
Ein ähnlicher Zapfen, in dessen Mitte die ungewöhnlich dicke Centralspindel zu sehen ist; in
natiirl. Grösse.
Fragment eines P i n u s-Zapfens aus dem Pläner vomWeissen Berg, auf welchem die Schuppe
und am Grunde derselben die Samenpaare deutlich zu sehen sind; in natiirl. Grösse; die Art
unbestimmbar.
Krannera mirabilis Corda. Seite 1.
Aus dem Perucer Sandsteine von N e h v i z d.
Ein Krannera-Zapfen, wo man rechts mehrere Blätter sieht, die den einzelnen dicken Schuppen
aufsitzen; in natiirl. Grösse.
Cimninghamia elegans Corda. Seite 14.
Ans dem Scliieferthone von Peruc.
Sehr gut sannnt der Nervation erhaltene Blätter ; der Mittelnerv und die feinen seitlichen Streifen
treten gut hervor; in natiirl. Grösse.
Mierozamia gibba Corda. Seite 6.
Aus den Perucer Schief erthonen von Vyserovic. ■
Ein grosser Zweig, dessen einzelne Arme die Zapfen tragen; in natiirl. Grösse.
Krannera mirabilis Corda. Seite 1.
Ein bedeutend verlängerter Krannera-Zapfen, vielleicht eine andere Art als z. B. Fig. 1.; die
Löcher oberhalb einer Schuppe entsprechen den Gefässbiindeln, welche in die aufsitzenden Blätter
eintreten ; in natiirl. Grösse; Perucer Sandstein von Nehvizd.
Schematischer Durchschnitt eines Krannera-Zapfens in natiirl. Grösse; a) der Stengel mit Blatt-
narben; b) die Basen der Blätter, welche als Schuppen fungiren; c) die Centralspindel als Fort-
setzung des Stengels; cl) die Blätter, welche den Schuppen aufsitzen.
Ein Krannera-Zapfen ans dem Sandsteine von Jicln; der mit Blattnarben bedeckte Stengel
steht noch mit dem Zapfen in Verbindung.
Taf. IV.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation.
Velenovsky de! . Lanthans lith.
R.k.lloflilhoge.von A. Hanse in l'ra p
TAFEL V.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig 4 a)
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 9.
Fig. 10.
Fig. 11.
Fig. 12,
Fig. 14.
Fig. 15.
Fig. 16.
Fig. 17.
Cunninghamia elegans Corda. Seite 14.
Aus dem Schieferthone von Peruc.
Ein Stengelstück mit dicht stehenden, beinahe rundlichen Blattpolstern; in natürl. Grösse.
Cunninghamia stenophylla Yel. Seite 15.
Aus dem Schiefertlione von Lipenec.
Ein Zweigstück in natürl. Grösse.
Cyparissidium piilclielliun Yel. Seite 18.
Aus dem Korycaner Sandsteine von Knezivka.
Ein Fruchtzapfen mit einigen in verschiedener Lage erhaltenen Schuppen; in natürl. Grösse.
Cunninghamia stenophylla Yel. Seite 15.
Ein Blatt etwa zweimal vergrössert.
Blätter in natürl. Grösse.
Cyparissidium pulchellum Vel. Seite 18.
Ein in natürl. Grösse restaurirter Zapfen.
Zwei in natürl. Grösse restaurirte Schuppen, die eine von der Rückseite, die andere von der
Unterseite mit Samen am Grunde.
Cimiiinghamia elegans Corda. Seite 14.
Etwa zweimal vergrösserte verschiedene Blattformen.
Microzamia gibba Corda. Seite 6.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Eine Schieferplatte mit reifen Samen, in natürl. Grösse.
Cyparissidium pulchellum Yel. Seite 18.
Negativer Abdruck der Fig. 3, auf welchem der kurze Stiel und die samentragenden Schuppen-
basen zu sehen sind; in natürl. Grösse.
Cunningliamia stenophylla Yel. Seite 15.
Aus dem Perucer Schieferthone von Lipenec.
Ein beblättertes Zweigstück in natürl. Grösse.
Abies chuchlensis Vel. Seite 34.
Aus dem plastischen Perucer Thone von K u ch e 1 b a d.
Vergrösserte Abbildung des Blattes Fig. 12.
13. Blattnadeln in natürl. Grösse.
Abies minor Yel. Seite 33.
Blattnadeln in natürl. Grösse.
Ein Blatt vergrössert.
Cunninghamia stenophylla Yel. Seite 15.
Aus dem Perucer Schieferthone von Landsberg.
Ein Zweigstück mit schmalen Blattnadeln; das Holz mit Blattpolstern nur am Grunde des Zweiges
abgedrückt; in natürl. Grösse.
Abies calcaria Yel. Seite 33.
Aus dem Pläner von R e i ch e n a u.
Blattnadeln in natürl. Grösse restaurirt.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation
\ elenov.sky dci . Langlians lith.
lv.k.Hoflilliogr.von A.Haase in Pra£
TAFEL VI.
Abies calcaria Yel. Seite 33.
Aus dem Pläner von Reichenau.
Fig. 1. Eine Steinplatte mit zahlreichen Blattnadeln, in natiirl. Grösse.
Glyptostrobus europaeus Heer, cretaceus Yel. Seite 26.
Aus den Perucer Schieferthonen von Li die.
Fig. 2. Eine Schieferplatte mit beblätterten, jährigen Ästchen, in natiirl. Grösse.
Echinostrobus squammosus Yel. Seite 16.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Fig. 3. Ein altes Zweigfragment mit spiralig angeordneten Schuppen; in natiirl. Grösse.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7—8.
Pinus Quenstedti Heer. Seite 32.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Eine Schieferplatte mit einer Menge von langen Blattnadeln; bei a) ein Nadelbüschel ; rechts
ein Zweigstiick mit Blattpolstern von derselben Art; in natiirl. Grösse.
Cunninghamia elegans Corda. Seite 14.
Aus dem Schieferthone von Peruc.
Ein Zweig mit schön abgedrückten Blättern und Blattpolstern; in natiirl. Grösse.
Echinostrobus squammosus Yel. Seite 16.
Aus den Perucer Schieferthonen von Yyserovic.
Das Ende eines jungen Zweiges, wo die Schuppen noch decussirt angeordnet sind; in nat. Gr.
Andere Zweigfragmente mit gut erhaltenen rhombischen Schuppen, welche höchst fein gestreift
sind; in natiirl. Grösse.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation.
Taf.VI
elenovsky <lcl . Langhaus lith.
R.U.IIoflitho^i-.von A.Haasoin Pra{*
TAFEL VII.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 9.
Fig. 10.
Aus den
Fig. 11.
Fig. 12.
Pinus protopieea Yel. Seite 31.
Ein auf Grundlage des Originals Fig. 4 in natürl. Grösse restaurirter Zapfen.
Glyptostrobus europaeus Heer eretaceus Yel. Seite 26.
Aus den Perucer S chief erthonen von Li die.
Zahlreiche dünne Ästchen mit Schuppenblättern, in natürl. Grösse.
Ein jähriges Ästchen etwa dreimal vergrössert; die Schuppenblätter sind verlängert, herablaufend,
zweizeilig angeordnet.
Pinus protopieea Yel. Seite 31.
Aus dem Perucer Sandsteine von Kaunic.
Ein gebrochener Zapfen ohne Centralspindel, in natürl. Grösse; in der Mitte zahlreiche, sich
deckende Fruchtschuppen, von welchen diejenigen bei e) und d) beinahe vollkommen im Umrisse
erhalten sind; die seitlichen Schuppen (so bei a) bj) sind gebrochen.
Pinus sulcata Yel. Seite 30.
Eine Fruchtschuppe in natürl. Grösse restaurirt.
Pinus protopieea Yel. Seite 31.
Eine in natürl. Grösse restaurirte Schuppe im Durchschnitt.
Pinus Quenstedti Heer. Seite 32.
Ein Blattnadeltheil vergrössert; die tiefe Rinne in der Mitte.
Blattnadeln in natürl. Grösse.
Glyptostrobus europaeus Heer eretaceus Yel. Seite 26.
Aus den Schieferthonen von Li die.
Ein etwa zweimal vergrösserter schuppentragender Zweig ; die Schuppen sind mit einem scharfen
Kiele versehen.
Ältere beschuppte Zweigstücke in natürl. Grösse.
Pinus sulcata Yel. Seite 30.
Plänerschichten von Schl an. In den Sammlungen des geol. Institutes' der böhm. Universität.
Ein etwa in der oberen Hälfte erhaltener Zapfen, in natürl. Grösse; bei a) b) c ) Schildchen-
abdrücke der unteren Schuppen ; bei d) und e) besonders schön abgedrückte Schuppenschildchen,
welche breit-rhombisch und unregelmässig gefurcht sind.
Pinus protopieea Yel. Seite 31.
Ein positiver Wachsabdruck der Zapfenbasis Fig. 4; die Schuppen sind etwa in der Hälfte
abgebrochen.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation. Taf VII.
Velenovsky del . Langhaus lifch.
R.k.IIoi'lif hojjr.von A.Haase in Prag
TAFEL YIII.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 9.
Fig. 10.
Fig. 11.
Fig. 12.
Fig. 13.
Fig. 14.
Fig. 15.
Fig. 16.
Fig. 17.
Abies minor Vel. Seite 33.
Aus den Teplicer Schichten von Rau d nie.
Eine Schieferplatte mit unzähligen Blattnadeln, in nat. Grösse.
Libocedrus salicornioides Heer cretacea Vel. Seite 28.
Aus den Perucer Schieferthonen von Lidic.
Ein kleines Zweigbruchstück mit 3 Gliedern, in natürl. Grösse.
Greinitzia cretacea Ung. Seite 15.
Aus dem Pläner vom W e i s s e n Berg.
Ein Zweigstück mit gut erhaltenen Blättern und deren Durchschnitten in der Mitte, in natürl.
Grösse.
AVid dringt oni a Reichii Ett. Seite 27.
Fruchtzapfen einem kurzen Zweigehen aufsitzend, in natürl. Grösse; aus den röthlichen Perucer
Schieferthonen von Li eben au.
Eine Schieferplatte von Vyserovic mit Blättern von Eucalyptus Geinitzi und einigen
Ästchen der W i d d ringt. R e i ch i i, welchen oben ein vierlappiger Fruchtzapfen aufsitzt ; in
natürl. Grösse.
Ein älterer Zweig mit spitzigen Schuppenblättern von Liebenau; in natürl. Grösse.
Cyparissidium gracile Heer. Seite 17.
Aus dem Pläner vom W e i s s e n Berg.
Ein beschuppter Zweig, welchem bei a) ein gebrochener Zapfen aufsitzt; in natürl. Grösse.
Sequoia Reichenbachi Gein. sp. Seite 19.
Ein Zapfenfragment mit deutlich erhaltenen Schuppen; der äussere Umriss ist durch die Kreis-
linie ergänzt; in natürl. Grösse; aus dem Malnicer Sandsteine.
Ein beblättertes Ästchen von Vunic, in natürl. Grösse.
Pinus Queustedti Heer. Seite 32.
Aus dem Schieferthone von Vyserovic.
Ein junges Ästchen mit abstehenden Blattnadeln; in natürl. Grösse.
Geinitzia cretacea Ung. Seite 15.
Ein restaurirtes und zweimal vergrössertes Ästchen mit sichelförmigen Blättern und mit Blatt-
polstern derselben.
Blattspuren mit zurückgebliebener Blattsubstanz oder mit einer leeren Höhlung, wie bei a ) ;
vergrössert.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. Seite 21.
Aus dem Pläner vom W e i s s e n Berg.
Ein Fruchtzapfen dem kurzen, beblätterten Ästchen aufsitzend.
Cyparissidium gracile Heer. Seite 17.
Ein älteres Zweigstück mit zahlreichen, typischen Seitenästchen, in natürl. Grösse; aus dem
Pläner vom W e i s s e n Berg.
Ein jüngeres Ästchen, in natürl. Grösse, aus dem Pläner von Slavetin.
Widdringtonia Reichii Ett. sp. Seite 27.
Ein vergrössertes Zweigstück mit treu ausgeführten Blättern.
Cyparissidium gracile Heer. Seite 17.
Vergrösserung einer Zweigpartie der Fig. 15.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation. Taf.VNI
.Velenovsky cLel . Langhans lilh.
Iv.k.IloniUio^L-.von A.Haase in Pra§
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TAFEL IX.
Fig. 1 — 2.
Geinitzia cretacea Ung. Seite 15.
Aus den Pläners chichten vom Weissen Berg.
Grosse Zweige, theilweise noch mit aufsitzenden Blättern und zahlreichen, rundlichen Blattpolstern ;
in natürl. Grösse.
Fig. 3.
Fig. 4.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. Seite 21.
Aus den Plänerschichten vom Weissen Berg.
Ein gebrochener Fruchtzapfen mit einigen Schildchenabdrücken, in natürl. Grösse.
Kleine Zweigfragmente mit deutlich erhaltenen, stumpfen Schuppenblättern; in natürl. Grösse.
Fig. 5.
Sequoia Reichenbacbi Gein sp. Seite 19.
Ein jährliches Ästchen mit schuppentragendem Grunde, in natürl. Grösse; von Voskobrd bei
P o d e b r a d.
Fig. 5a)
Zweigfragment mit langen Blättern von Mal nie; in natürl. Grösse.
Fig. 6.
Fig. 7.
Cyparissidium miniinuin Vel. Seite 19.
Aus den Perucer Schieferthonen von Landsberg.
Vergrösserung der Fig. 7.
Ästchen mit einem Fruchtzapfen; die Schuppen sind von der Oberfläche abgedrückt; in natürl.
Grösse.
Fig. 8.
Sequoia rigida Heer. Seite 23.
Aus den röthlichen Schieferthonen von Liebenau.
Ein blatttragendes, schlecht erhaltenes Ästchen, in natürl. Grösse.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. Seite 21.
Aus den Plänerschichten vom Weissen Berg.
Fig. 9 — 10. Zweigfragmente mit gut erhaltenen, charakteristischen Schuppen, in natürl. Grösse.
Fig. 10a)
Sequoia Reicbenbachi Gein. sp. Seite 19.
Ein langblätteriges Zweigfragment von Priesen; in natürl. Grösse.
Fig. 11.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. Seite 21.
Ein in natürl. Grösse restaurirter Fruchtzapfen.
Fig. 12.
Fig. 12a).
Fig. 13.
Fig. 14.
Sequoia Reichenbachi Gein sp. Seite 19.
Ein langblätteriges Ästchen von Mal nie, in natürl. Grösse.
Ein Zweigstück mit Blattresten aus dem Perucer Sandsteine von Nehvizd, in natürl. Grösse.
Ein Ästchen, welches am besten abgedrückte, lange Blätter trägt; in natürl Grösse ; vonVinar.
Ein Ästchen aus den Chlomeker Schichten von Kieslingsw aide, in natürl. Grösse.
Velenovsky.
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Velenovsky del . I.anghans lith.
K.k.Hoflitho^r.von A.Haasein Fra q
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TAFEL X.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 9.
Fig. 10.
Fig. 11—
Fig. 13,
Fig. 14.
Fig. 15.
Fig. 16.
Fig. 17.
Widdringtonia Reichii Ett. Seite 27.
Ein grösserer Zweig, dessen einzelne Ästchen mit männlichen Zäpfchen enden ; in natürl. Grösse ;
von Vyserovic.
Sequoia microcarpa Vel. Seite 24.
Aus den Teplicer Schichten bei Raudnic.
Ein gebrochener Fruchtzapfen, welcher oben zwei deutliche Samen unter einem Schildchen trägt ;
natürl. Grösse.
Dasselbe Zäpfchen in senkrechter Richtung gebrochen, so dass das beblätterte Ästchen, mit dem
es in Verbindung steht, zu sehen ist.
Cyparissidium minimum Vel. Seite 19.
Aus den Perucer Schieferthonen von Lands b erg.
Ein verzweigtes Ästchen in natürl. Grösse.
Sequoia crispa Vel. Seite 22.
Aus den Perucer Schieferthonen von Lipenec.
Ein zapfentragendes Ästchen, in natürl. Grösse; die Schuppenschildchen sind schön von der
Oberfläche abgedrückt.
Ein ähnlicher Zapfen, aber etwa in der Mitte gebrochen, so dass die einzelnen Schuppen wahr-
zunehmen sind; in natürl. Grösse.
Ein von der Oberfläche abgedrückter Fruchtzapfen; in natürl. Grösse.
Juniperus macilenta Heer (?). Seite 29.
Ein kleines Ästchen von Liebenau.
Sequoia crispa Vel. Seite 22.
Ein Ästchen mit den charakteristischen, einwärts gebogenen Schuppen ; aus den Perucer Schiefer-
thonen von Lipenec; natürl. Grösse.
Sequoia rigida Heer. Seite 23.
Ein kleines Ästchen in natürl. Grösse; aus den röthlichen Schieferthonen von Liebenau.
Widdringtonia Reicliii Ett. Seite 27.
Aus den Perucer Schieferthonen von Vyserovic.
12. Grössere Zweigstücke mit kleinen, angedrückten Schuppenblättern; natürl. Grösse.
Libocedrus Veneris Vel. Seite 28.
Schematische Vergrösserung eines Zweigstückes ; siehe die gleich grossen, allmälig herablaufenden
und decussirten Blattpaare.
Sequoia crispa Vel. Seite 22.
Ein schön erhaltenes Ästchen in natürl. Grösse ; von Lipenec.
Libocedrus Veneris Vel. Seite 28.
Ein Ästchen in natürl. Grösse ; die rhombischen Löcher entsprechen einer Blattreihe ; von Raudnic.
Sequoia crispa Vel. Seite 22.
Ein langes, nicht verzweigtes Ästchen, in natürl. Grösse; von Lipenec.
Libocedrus Veneris Vel. Seite 28.
Ein Ästchen mit deutlich decussirten Blattpaaren ; natürl. Grösse ; aus den Weissenberger Schichten
von Gr. C e r n o s e k.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation
Taf.X.
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TAFEL XI.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. Seite 21.
Fig. 1. Grosser Zweig mit mehreren gebrochenen Fruchtzapfen ; stellenweise sind auf den Ästen noch die
Schuppenblätter bemerkbar; bei a) einige Schildchenabdrücke; aus dem Perucer Sandsteine von
Hospozin; natftrl. Grösse. In den .Sammlungen des geol. Institutes der böhm. Universität.
Fig. 2. Ein beblätterter Zweig von Hrädek; natürl. Grösse.
Juniperus macilenta Heer. Seite 29.
Fig. 3. Ein Ästchen aus den Perucer Schieferthonen von Lipenec; natürl. Grösse.
Fig. 4. Eine Partie der Fig. 6 etwa zweimal vergrössert.
Sequoia rigida Heer. Seite 23.
Fig. 5. Ein jährliches, am Grunde deutliche Schuppenblätter tragendes Ästchen, in natürl. Grösse; aus
den Perucer Schieferthonen von Liebenau.
Juniperus macilenta Heer. Seite 29.
Fig. 6. Ein kleines Ästchen aus den Schieferthonen von Vyserovic; natürl. Grösse.
Ceratostrobus echinatus Yel. Seite 25.
Fig. 7. Ein verzweigtes, deutlich beblättertes Ästchen, in natürl. Grösse.
Fig. 8. Ein Zweigtheil der Fig. 7, etwa dreimal vergrössert; die spitzen Schuppenblätter stehen stark
ab ; auf dem Zweige zwei Blattpolster.
Fig. 9. Ein Schuppenschildchen aus dem Zäpfchen Fig. 12 etwa viermal vergrössert und treu ausgeführt ;
unten ist noch ein Schuppenrest zu sehen.
Fig. 10. Yergrösserte Partie aus dem männlichen Zäpfchen Fig. 13; die Schuppen stehen dicht beisammen
und sind parastichisch angeordnet.
Fig. 11. Ein Fruchtzapfen in natürl. Grösse.
Fig. 12. Ein höchst schön erhaltener Fruchtzapfen, der noch einem beblätterten Zweige aufsitzt; in der
Mitte sind die Contouren der Schildchen, am Rande ihre verlängerten Schnäbel zu sehen; in
natürl. Grösse.
Fig. 13. Ästchen mit einem männlichen Zäpfchen, in natürl. Grösse.
lig. 14. Eine ganze, restaurirte und etwa dreimal vergrösserte Fruchtschuppe, welche oben mit einem
schnabeltragenden Schildchen endet; links eine treue Vergrösserung eines von der Seite abgedrückten
Schildchens der Fig. 12.
big. 15. Ein beblättertes und zugleich ein männliches Zäpfchen tragendes Ästchen; in natürl. Grösse.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm.Kreideformafion. Taf.XI.
VelenoYsky del . Langhans lith.
R.k.IIofliI,hogr.von A.Haase in Pra^
TAFEL XII.
Fig. 1 — 2.
Daerydium densifoliiim Vel. Seite 12.
Aus den Teplicer Schichten von R a u d n i c.
Zweigfragmente in natürl. Grösse ; die parastichische Anordnung der Blätter ist stellenweise sehr
deutlich.
Fig. 3.
Ein ähnlicher Zweig, vielleicht ein jährlicher Spross, da die untersten Blätter bedeutend ver-
kleinert sind; natürl. Grösse.
Fig. 4.
Eine Zweigpartie der Fig. 3 etwa dreimal vergrössert.
Podocarpus cretacea Vel. Seite 13.
Aus den Perucer S chief erthonen von Melnlk an der Säzava.
Fig. 5. Ein Blatttheil etwa dreimal vergrössert; die Blattränder sind ein wenig umgerollt.
Fig. 6 — 11. Verschiedene Blattformen mehr oder weniger vollkommen erhalten, in natürl. Grösse.
Fig. 12.
Sequoia heterophylla Vel. Seite 22.
Ein jähriges Ästchen mit langen Blättern, in natürl. Grösse; aus den Schieferthonen von Peruc.
Fig. 13.
Sequoia fastigiata Sternb. sp. Seite 21.
Ein sehr schön erhaltenes Zweigstück aus dem Pläner vom Weissen Berg; natürl. Grösse;
die Blätter treu ausgeführt.
Fig. 14.
Ceratostrobus sequoiaephyllus Vel. Seite 24.
Aus den Perucer Schieferthonen von L i p e n e c.
Eine Schuppe etwa dreimal vergrössert und restaurirt dargestellt; das Schildchen läuft in einen
Schnabel aus.
Fig. 15.
Ein beblättertes Ästchen, welches mit einem gebrochenen Fruchtzapfen endet; bei a) und b)
ein Schuppenschildchen von oben abgedrückt; cj Schuppenschildchen von der Seite abgedrückt,
so dass die Schnabel sichtbar werden; d) unterhalb eines Schildchens ist die herablaufende
Fig. 16.
Schuppe zu erkennen; e) ein Schuppenschildchen mit dem Schnabel abgedrückt.
Ein grosser, beblätterter Zweig in natürl. Grösse.
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation. Taf.XII.
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TAFEL XIII.
Juniperus macilenta Heer. Seite 29.
Eine S chief erplatte von Yyserovic, auf welcher zahlreiche Zweigfragmente liegen; bei c) sind
die letzteren in grössere Ästchen zusammengestellt; hei a) ein dickeres Zweigstück mit Schuppen-
blättern; bei l) vielleicht stärkere Holzabdrücke; natürl. Grösse.
Sequoia heterophylla Yel. Seite 22.
Aus den Schief erthonen von Peruc.
Fig. 2. Jährliche Ästchen, welche bei a) mit wenig entwickelten Blättern besetzt sind ; in natürl. Grösse.
Fig. 3 — 4. Jährliche Sprosse, auf welchen besonders gut die untersten schuppenförmigen Blätter zu sehen
sind; natürl. Grösse.
Ceratostrobus ecMnatus Yel. Seite 25.
Fig. 5. Ein Ästchen aus den Perucer Schief erthonen von Liebenau.
Sequoia heterophylla Yel. Seite 22.
Aus den Schief erthonen von Peruc.
Fig. 6. Ein grösserer Zweig, welcher nur schuppenförmige Blätter trägt; natürl. Grösse.
Fig. 7. Ein Zweigtheil mit treu ausgeführten Blättern, etwa zweimal vergrössert.
Fig. 8. Ein Zweig, auf welchem bis jetzt fragliche Knospen sitzen.
Fig. 9. Ein grosser, gebrochener Zweig, auf welchem die schuppentragenden Äste mit den einjährigen
tragenden Sprossen enden.
Sequoia rigida Heer. Seite 23.
Fig 10. Ein Zweigfragment aus den röthlichen Schieferthonen von Liebenau.
Fig. 1.
♦
Velenovsky. Die Gymnospermen derböhm. Kreideformation.
Taf.XIII.
Yelenövsky del . Langhans lith.
R.k.Hoflithogr.von A.Haase in Prn£
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In Commission der Buchhandlung FR. RIVNÄC in PRAG sind von
*2r. AKT. FRITSCH
o. ö. Professor der Zoologie a. d. böhm. Universität in Prag, Mitglied des Comites zur naturhistorischen Durcbforschung von Böhmen etc.
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erschienen :
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Druck von Dr. Ed. Gt'6gr in Prag 1885.